Politik

Am 20. März 2002 soll das neue Vereinsgesetz im Parlament beschlossen werden. Die IG Kultur Österreich ruft dazu auf, mit einem Schreiben an die Nationalratsabgeordneten gegen die allgemeine Vereinsbelastungswelle Protest einzulegen.
Wer im Kulturbereich hat diese eine Erfahrung noch nicht gemacht? Je eher der Personalkostenanteil in den Förderanträgen versteckt, verschleiert oder überhaupt ausgeklammert wird, umso eher hat ein Projekt Aussicht auf Finanzierung. Je unscheinbarer die Anzahl der Menschen, die bei der Bewerkstelligung des Erfolges letztendlich Hand anlegen, desto generöser erweist sich die Geberlaune.
Die über das Budget der Stadt Graz verfügte vorläufige 15% Sperre für das laufende Budgetjahr 2002 soll laut Kulturstadtrat Mag. Siegfried Nagl für Kunst- und Kulturinitiativen zu keiner existenziellen Bedrohung werden. In Gesprächen mit den Vertretern der IG-Kultur-Steiermark, Ilse Weber vom Kunstverein ESC und Werner Wolf vom Museum der Wahrnehmung, wurde gemeinsam ein Modell entwickelt, das Härtefälle auffangen soll.
Stellungnahme der Mitgliedsverbände der Kulturpolitischen Kommission: IG Autorinnen Autoren, IG Freie Theaterarbeit, IG Kultur Österreich, Musikergilde, konsortium.Netz.kultur, IG Bildende Kunst, Secession, Berufsvereinigung der bildenden Künstler, Übersetzergemeinschaft, Dachverband der Filmschaffenden, Verband Freier Radios, VOICE - Verband der Sprecher und Darsteller Kulturpolitische Halbzeitbilanz der neuen österreichischen Bundesregierung zum
Nun ist es schon wahr, dass in Österreich das Kulturgeschehen nachhaltig vom Staat beeinflusst wird. Der Staat ist der größte Financier und Konsument von Kulturgütern, aber dennoch, was zu weit geht, geht zu weit. Es ist zwar vielleicht alles, was aus den Kunsttöpfen bezahlt wird Kunst (überprüfen sollte mensch das nicht), aber es ist noch lange nicht alles, was nicht finanziert wird, keine Kunst.
Sie sind in aller Munde. Von Finnland bis Griechenland, von Großbritannien bis Polen. Sie sollen Arbeitsplätze schaffen, städtische Problemgebiete aufwerten, den Staat entlasten, KünstlerInnen Reichtum bringen. Die Quadratur des Kreises scheint gelungen; die öffentlichen Ausgaben für die Kunst sinken, während sich die Kunst zu neuen Höhepunkten aufschwingt.
Es kommt nur sehr selten vor, dass ein mit prominenten Gästen versehenes Arbeitstreffen bereits zweieinhalb Stunden vor dem offiziellen Programmschluss ein abruptes Ende findet. Doch in diesem einen Falle hatte man sich zum Thema der öffentlichen Veranstaltung eigentlich weiter nichts zu sagen.
Der österreichische Staat bezeichnet als wichtiges Integrationskriterium die Vertrautheit mit der österreichischen Kultur (insbesondere mit der deutschen Sprache, aber auch mit "Sitten und Gebräuchen"). Die kulturellen Unterschiede werden dabei häufig als unüberwindbare Hindernisse für die Integration "Fremder" dargestellt. Was bleibt aber von der Kultur über, wenn man die Sprache abzieht?
Die Politik hat in Österreich, wie auch auf EU-Ebene, im vergangenen Jahrzehnt verstärkt eine österreichische, europäische und westliche "Identität" vorangetrieben. Vor allem durch die Konstruktion von ethnisierten "AusländerInnen" scheint das auch zu gelingen. Es ist immer der Türke, Serbe, Rumäne, Nigerianer, der ein Verbrechen begangen hat, um ein Beispiel aus der alltäglichen medialen Praxis zu erwähnen.
Die Behauptung, dass die Zwecke der Polizeigewalt mit denen des übrigen Rechts stets identisch oder auch nur verbunden wären, ist durchaus unwahr. Vielmehr bezeichnet das "Recht" der Polizei im Grunde den Punkt, an welchem der Staat, sei es aus Ohnmacht, sei es wegen der immanenten Zusammenhänge jeder Rechtsordnung, seine empirischen Zwecke, die er um jeden Preis zu erreichen wünscht, nicht mehr durch die Rechtsordnung sich garantieren kann.
Kärnten Kulturfreie Zone Aufgrund der unveränderten politischen und kulturpolitischen Lage unter LH Jörg Haider und der damit verbundenen finanziellen Lage war der Aktionsradius der IG KiKK stark eingeschränkt. (Keine Förderungen von Stadt Klagenfurt und Land Kärnten, kein Personal, kein Büro.) Mit Unterstützung der Mitglieder, der Stadt Villach und der IG Kultur Österreich sowie den Ländervertretungen konnte eine Plakataktion mit dazugehöriger Pressekonferenz finanziert werden.
Nachdem sich die österreichischen Initiativen einer partizipativen Netzkultur bereits im Februar 2000 zu einem informellen Netzwerk und einer Pressure Group zusammen geschlossen haben, wurde das konsortium.Netz.kultur nun als offizielle Interessenvertretung konstituiert.