Generationenwechsel

Kulturverein Bahnhof, Außenansicht © Lukas Hämmerle Margret Broger ist Gründungsmitglied und langjähriger Obfrau des Kulturvereins Bahnhof. Sandra Pöltl hat gemeinsam Georg Sutterlüty und Werner Schedler die neue Leitung übernommen und steht dem Kulturverein Bahnhof nun als Obfrau vor. Persönliche Einblicke in die Erfahrungen und Erkenntnisse eines Übergabeprozess in der Praxis – aus zwei Blickwinkeln.
pmk 2014 Theorie_Revolution- © Daniel Jarosch Die freie Kulturszene durchlebt einen Umbruch, besonders in Kulturzentren, die oft von festen Gruppen oder Einzelpersonen geprägt sind, was den Generationenwechsel erschwert. Konflikte zwischen älteren und jüngeren Initiativen entstehen häufig, da die Jüngeren keinen Zugang zu Ressourcen oder Entscheidungsmacht erhalten. Das Kulturzentrum p.m.k. in Innsbruck zeigt, wie durch demokratische Strukturen und aktive Mitbestimmung eine positive Transformation und Wissensweitergabe zwischen den Generationen möglich ist.
Generationenwechsel Übergabe Ein Kulturbetrieb ist wie ein Uhrwerk: Ändert sich ein einziges Rädchen, verändert sich der gesamte Lauf. Ein Generationenwechsel ist nicht nur der Austausch von Personen. Sich dafür Zeit zu nehmen, ist aus Kostengründen jedoch oft nicht möglich. Doch wie oder wo finden sich die Richtigen zur Übernahme? Ein Wechsel bietet viele Chancen, ist aber auch mit Risiken verbunden. Konflikte könnten Ressourcen verschlingen, und mit dem Ausscheiden von Mitarbeiter*innen gehen oft wertvolles Wissen und wichtige Kontakte verloren. Wer hier frühzeitig investiert, spart sich später viel Mühe und sichert den Erfolg und Bestand der Initiative. Doch wie werden Prozesse der Übergabe – beginnend mit der Ausschreibung und endend bei etwaigen inhaltlichen Differenzen oder einer gänzlich neuen Ausrichtung – verhandelt?
Rechtsauskunft zu Haftungsfragen im Kulturverein, Gastbeitrag RA Dr. Thomas Höhne Natürlich, das Erste, woran man denkt, ist die Haftung. Aber von welcher Haftung reden wir überhaupt? Es gibt die Haftung nach innen, gegenüber dem Verein, und die Haftung nach außen. Bei der Haftung nach innen geht es ganz einfach darum, einen übernommenen Job ordentlich und pflichtgemäß zu machen; tut man das nicht und fügt dem Verein dadurch Schaden zu, so kann dieser einen Schadenersatzanspruch haben. Komplexer – und auch mehr gefürchtet – ist die Haftung nach außen, also gegenüber Dritten. Denn die kann sehr schnell schlagend werden, nicht aber, wenn man alles richtig macht.
Sie halten sich über Jahrzehnte selbst in abgelegenen Regionen, treu begleitet durch ein Stammpublikum, getragen durch ein kontinuierliches Kulturprogramm. Ausbleibendes Publikum ist selbst in ländlichen Regionen für viele Kärntner slowenischen Kulturvereine kaum Thema. Eine Spurensuche nach dem Erfolgsrezept und welche Erkenntnisse dies für andere Kulturvereine bereithalten könnte.
Generationenwechsel Übergabe Kultur Betrieb Den Laden übergeben? Gehen die Neuen mit genauso viel Herzblut rein, wie wir? Können die Altvorderen auch Neues zulassen? Wie findet man Nachfolge, wie verliert man nicht das Wissen und Know-How, wenn jemand ausscheidet? Wechsel sind nicht einfach, sie brauchen Zeit und Geduld – und viel Kommunikation. Doch es gibt Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten.
Aus den einführenden Worten im Rahmen der Filmpräsentation "Vienna Calling" im Filmforum, Metro Kino Bregenz, am 14. September 2023
Herausforderungen Kultur Künstliche Intelligenz, schlechte Kulturstrategien, mangelnde Partizipation, geringe Einbindung der Jugend, Verschwinden des Publikums, Klimakatastrophe, steigender Rassismus, Rechtsextremismus im Aufwind und die humanitäre Krise im Mittelmeer - Herausforderungen gibt es genug. Während die Kulturpolitik weitgehend an den Realitäten des Kulturbetriebs vorbei agiert, scheint auch die Kultur teilweise an der Vielzahl drängender gesellschaftlicher Probleme vorbeizugehen. Sind wir mit der Vielzahl an Herausforderungen überfordert?
In der Mai Ausgabe des Kulturradios widmen wir uns dem Thema Generationsübergaben im Kulturbereich.