rassismus

Heimat ist eine Landschaft, die mit da Geborenen bevölkert werden muß. Und ob es sich um die Kritik an der Spaßgeneration, die keine Kinder zur Welt bringt oder um die Ausländergesetze handelt. Immer wird um den Raum Heimat verhandelt und wer darin Familie haben darf.
Welche Taktiken der Konfrontation mit dem hegemonialen Rassismus haben sich aus der Erfahrung der ausländerfeindlichen Wahlkämpfe entwickelt? Die Schlüsselbegriffe in dieser Frage sind Taktiken, Konfrontation, Rassismus, Erfahrung und Wahlkampf.
Nachdem Ende Oktober dieses Jahres im Pariser Vorort Clichy-sous-Bois zwei Jugendliche auf der Flucht vor der Polizei durch Stromschläge getötet wurden und der amtierende Innenminister Nicolas Sarkozy in Reaktion auf den Vorfall seine rassistischen Verbalattacken auf die EinwohnerInnen der Vorstädte fortsetzte und sogar noch zuspitzte, wurden die französischen Banlieues über Wochen hinweg zum Schauplatz von Unruhen.
Die Linien diskriminatorischer Praxen überschneiden sich zum im Bereich (de)sexualisierender, erotisierender Repräsentationen in einer Öffentlichkeit, die die Folklorisierung und Karnevalisierung dieser Kontexte unterstützt, ja fördert: MigrantInnen und Lesben, Schwule und Transgenders als bunter Aufputz, der schließlich der Normalität einer weißen, heterosexuellen, männlichen und christlichen Hegemonie dienlich ist.
<iEin Rundgang durch die Ausstellung “Interventionen gegen Rassismen” im Wiener Galerieraum der IG Bildende Kunst.</i Schon der doppelte Plural im Ausstellungstitel verweist auf die Gleichzeitigkeit verschiedener – teils miteinander verschränkter, teils im Widerspruch stehender – rassistischer Diskurse. In seiner Auseinandersetzung mit Rassismus als ideologischem Diskurs schlug Stuart Hall bereits in den 1980er Jahren vor, anstatt von dem
In der weißen Mehrheitsgesellschaft stehen AfrikanerInnen symbolisch für (oft unerwünschte) Zuwanderung. Auch wenn sie schon lange Zeit in Österreich leben oder dort geboren sind, werden sie von Mehrheitsweißen als ZuwanderInnen gesehen. Häufig sind sie mit negativen Einstellungen und Vorurteilen konfrontiert.
Rassismus und Sexismus sind auf komplexe Art miteinander verknüpft. Erst durch das Zusammenwirken auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen entfalten sie die Macht, Frauen und MigrantInnen in bestimmter Weise zu markieren, um sie dann ein- oder auszuschließen.
Ljubomir Bratic kritisiert die fehlende Reflexion vieler KünstlerInnen, die in ihren Projekten zwar multikulturalistische "Bilder der Repräsentanz" von MigrantInnen entwerfen würden, aber nichts zur "realen Teilnahme" der Diskriminierten am öffentlichen Geschehen beitrügen. Letztendlich würde das nur "den vorherrschenden Rassismus bestätigen".
Eine Gesellschaft, die sich am Ulrichsberg versammelt, um der Kriegsveteranen und Heimkehrer zu gedenken, eine Gesellschaft, die mit ihren Ritualen zum Ausdruck bringt, dass sie in erster Linie der Führertreue und Pflichterfüllung von Wehrmachtssoldaten gedenkt - und nicht der Opfer dieser "Pflichterfüllung" -, so eine Gesellschaft hat eine Entscheidung gefällt: die Entscheidung, nicht den Widerstand und die Freiheit, sondern die Anpassung und die Unfreiheit zum Erinnerungswert zu machen.
Die menschenverachtende Praxis eines in der Gesellschaft tief verwurzelten Rassismus bildet in der Tat ein feindliches Umfeld, vor dem sich politische Kulturarbeit nicht verschließen kann. Aus diesem Grunde hat nun auch die IG Kultur Österreich die Frage nach gegenhegemonialen Strategien zu einem der Schwerpunkte im kulturpolitischen Handeln des Netzwerks der Kulturinitiativen erklärt.
Das Morphing ist eine beliebte politische Technik der Gegenwart. Beim Morphing werden die Konturen von Gegenständen aufgelöst, sodass sich ein Donut vor den verdutzten Augen der Zuschauer nahtlos in eine Kaffeetasse verwandeln kann. Beim politischen Morphing sind die Ergebnisse noch erstaunlicher. So werden militärische Aktionen zu Entwicklungshilfemissionen gemorpht, Nazis verwandeln sich in Pazifisten, Islamisten in Antirassisten und Radfahrer in Tierschützer.
Es sei das unverkennbare Zeichen demokratischen Fortschritts, behaupten Optimisten, wenn die europäischen Postfaschisten die "Solidarität mit Israel" ausrufen und ihre schwarzen Hemden in die Rumpelkammer der Geschichte abwerfen. Ihr Verzicht sei nichts als reiner Gewinn für Demokratie. Was aber, wenn diese Verwandlung auf eine ganz andere Ursache zurückzuführen ist - etwa auf die großartige Entdeckung Finis und seiner Nachahmer, dass ihre rassistischen Interessen eigentlich in keinerlei Widerspruch zur Demokratie stehen und nicht außerhalb, sondern gerade inmitten des realexistierenden Demokratiesystems politisch realisiert werden können?