Die Kulturpraxis der Selbst-Übersetzung setzt eine Verortung und sogar eine Bedeutung des handelnden Subjekts voraus. Neben der Arbeit an der (Selbst-)Bestimmung der eigenen Verortung und Bedeutung wird hier eine textuelle Form der Selbst-Inszenierung verlangt.
Wie soll die Begegnung des imaginierten „Wir“ mit den „Anderen“ heute dreidimensional dargestellt werden? Und für wen? Die Debatte über die Musealisierung von Migration, vielerorts in Europa geführt, ist Zeichen für ein sich wandelndes gesellschaftliches Selbstverständnis.
Kunst und Kultur rechnen sich nicht. Daher muss dauernd öffentliches Geld in den Sektor gepumpt werden. Wenn auch das nicht reicht, braucht es weitere Quellen. Und schon sind wir beim Europäischen Jahr des freiwilligen Engagements, denn wie in allen arbeitsintensiven Sektoren sind auch im Kulturbereich die Lohnkosten das größte Problem.
Wer sichtbar wird, hat Zugang zu politischer Macht. So oder ähnlich ließen sich die Grundsätze zusammenfassen, die antirassistische, anti(hetero)sexistische, sagen wir alle gegen Formen der Diskriminierung gerichteten Politiken lange Zeit ausgezeichnet haben und noch immer auszeichnen.
Ziel ist nicht nur ein Eingriff in die Geschichtsschreibung der Institutionskritik, sondern vielmehr deren Aktualisierung in der Gegenwart anhand eines neuen Begriffs, jenem der im Titel geführten „instituierenden Praxen“.
Die globalisierungskritische Bewegung, von manchen gar als „Bewegung der Bewegungen“ bezeichnet, befindet sich heute an einem entscheidenden Wendepunkt: Zum einen hat die von öffentlicher Aufmerksamkeit lange Zeit verwöhnte Protestkultur mit einem massenmedialen Desinteresse zu kämpfen, zum anderen erfreut sie sich gerade in den kritischen Sozialwissenschaften größter Beliebtheit.
Die meisten der Zine-Herausgeberinnen verwenden das Internet, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen und Informationen über ihre Medien bereitzustellen; aber es ist vor allem die Interaktivität und die Kommentarfunktion, die Blogs immer beliebter machen, wie etwa das vorwiegend von jungen Feministinnen geschriebene The F-Word (England).
Seit Mai 2009 ist es fix. Im Doppelbudget 2009/2010 steht ein Fonds für nichtkommerziellen Rundfunk. Gemeint sind Freie Radios und Community TV. Dotiert mit einer Million Euro. Der Kampf um diese Förderung war ein langer. Vor allem für die Freien Radios.
Leider kommt es aber immer wieder dazu, dass insbesondere liberale und konservative PolitikerInnen der glorreichen Idee nachsinnen, Langzeitarbeitslose, schwer Vermittelbare und AsylwerberInnen zu gemeinnütziger Arbeit zu verdonnern – und zwar auf dem Niveau der Arbeitslosenbezüge.
Die gegenwärtigen Bemühungen, lieber von „freiwilligem Engagement“ zu reden, markieren somit eine spezifische Sprachgrenze, an der zugleich vom Amt Abstand genommen und der Begriff in Richtung neoliberale Persönlichkeitsentwicklung hin verschoben wird. Fortan sollen die individuellen Züge vorteilhaft in Erscheinung treten. Damit auch die Generation Praktikum Höhepunkte in ihren Lebensläufen haben darf.