Geht es um die Lebensbedingungen zeitgenössischer KünstlerInnen, so wird die Kostenfrage als wichtigstes Kriterium definiert. Und so sind sich alle Beteiligten – vom Ministerium bis zu den KünstlerInnen – ebenso einig darüber, dass ein allgemeines Grundeinkommen oder zumindest eine Grundsicherung die beste Lösung für die anstehenden Probleme wäre, wie auch darüber, dass das zur Zeit politisch nicht durchsetzbar ist.
Eine Ausstellungsinstitution sieht sich heute vor die Aufgabe gestellt, Strategien zu entwerfen, das „Paradox á la Descartes“ aufzulösen. Eine Ausstellung soll zu einem Publikum sprechen, ihr Konzept selbstredend, am besten selbsterklärend sein, historische Inhalte sollen aktualisiert werden.
„Das Entscheidende im Netz von heute sind nicht Nachrichten und Meinungen, sondern Selbstdarstellung und Selbstreflexion: Wer bin ich? Was mache ich? Wer befindet sich in meiner Gegend? [...] Nachdem man gesurft ist und geshoppt hat, stellt sich die Frage: Was ist eigentlich mit mir? Lebe ich oder werde ich bloß gelebt?“
„Have you ever squatted an airport“? Unter diesem Motto rief die Initiative Squat Tempelhof zur öffentlichen Massenbesetzung des gleichnamigen, seit Herbst 2008 leer stehenden Berliner Flughafens auf.
Wer sich mit „Radaubrüdern“ solidarisiere und die Exekutive vorverurteile, dürfe bis zur Aufklärung der Vorfälle keine Subventionen mehr bekommen. Betroffen von dieser Forderung wären alle 165 Organisationen, die das Bündnis gegen Polizeigewalt unterstützen.
Oberösterreich gilt oft als das Musterbundesland. Niedrige Arbeitslosenquoten, Triple-A-Ranking, prosperierende Wirtschaft. Alles gut an der Donau. Die Ursache, die dieser Wahrnehmung im eigenen Land zu Grunde liegt, fußt aber weniger auf den guten Wirtschaftsdaten als vielmehr auf dem konsensorientierten Josephinismus, den die ÖVP zur Prämisse erhoben hat.
An sich könnte es relativ einfach sein: Ein transparentes Handeln des AMS respektive der Ministerien für Soziales und Wirtschaft und ein unabhängiges Instanzensystem bei Fehlern – und die BewohnerInnen des Landes wären in der Lage, ihre Ansprüche zu prüfen und für vernünftige Änderungen im System einzutreten.
Ein Uni-Streik hat etwas Paradoxes, ist doch der Streik an sich eine Arbeitsniederlegung und für Arbeit wird man normalerweise bezahlt und zahlt nicht, wie im Fall der Universitäten, Studiengebühren an die Arbeitgebenden. Also ist der so genannte Bildungsstreik immer auch ein wilder Streik, weil illegitim, weil von einer Ausbildungsniederlegung hab selbst ich bisweilen nichts gehört.
Unter den drei heiligen Prämissen des Bologna-Prozesses bekam in den letzten zehn Jahren die Gestalt einer Universität konkrete Züge, die nicht mehr als ihre spezifische Fachausbildung Wert sein darf, wobei Fachausbildung „naturgemäß“ nur im Sinne einer makellos marktkonformen Berufsausbildung auszulegen sei.
Während des vergangenen Herbstes hatte sich an den italienischen Schulen (von den Volksschulen bis zu den Universitäten) eine große Protestbewegung gegen die von der Bildungsministerin der Regierung Berlusconis, Mariastella Gelmini, eingeführten „Reformen“ formiert. Insbesondere die Universitäten erlebten in den Monaten zwischen Oktober und Dezember eine Reihe von Besetzungen, Demonstrationen und Straßenblockaden, die in den drei Tagen der Konferenzen und landesweiten Demonstrationen vom 14. bis 16. November 2008 in Rom gipfelten.