Mit dem Projekt und der dazugehörigen Publikation „Kultur Raum Graz“ widmet sich die IG Kultur Steiermark Kulturräumen und -initiativen der freien Szene in Graz. Am 16. Februar wird die Publikation im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Kunst Klub Kräftner präsentiert.

Es gibt immer Alternativen - Gabu Heindl im Gespräch

IG Kultur Steiermark: Als Architektin, Stadtplanerin und Autorin beschäftigst du dich mit radikaler Demokratie, sowohl in der akademischen Arbeit als auch in der Praxis. Ich würde mich gerne im Interview auf zwei Publikationen beziehen, die letztes Jahr erschienen sind: Dein Buch "Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung“ und die Studie, die du für die Arbeiterkammer Wien durchgeführt hast, mit dem Titel "Gerechte Stadt muss sein
Während sich die Bundesländer Salzburg, Tirol und Steiermark zuerst für die Erhebung des Fair Pay-Gaps im nichtselbständigen Kulturarbeitserwerbs entschied, fokussiert die Vorarlberger Landesregierung seit 2021 die Erhebung der prekären Einkommensverhältnisse von Vorarlberger Künstlerinnen und Künstlern. Parallel dazu ermittelt die Kulturabteilung des Landes den Fair Pay-Gap, also die Lücke zwischen der tatsächlichen Bezahlung und den Gehaltsempfehlungen der Interessensvertretungen, bei ausgewählten Einrichtungen. Eine umfassende und den breiten Vorarlberger Kultursektor betreffende, detaillierte und transparente Erhebung gibt es bis dato nicht. Welchen Regeln das Spiel um ausreichende Budgetmittel mit je nach Kunstsparte und Kultureinrichtung verschiedenen Würfeln jetzt und in Zukunft unterliegen wird, ist somit noch offen.
Im Rahmen der Kulturstrategie 2030 findet im Zeitraum von 9. Februar bis 17. April 2023 die Erhebung zur Ermittlung des aktuellen Fair-Pay Gaps in der Steiermark.
Der Budgetvoranschlag 2023 des Landes Vorarlberg liegt vor, das Ergebnis für Kunst und Kultur ist mehr als enttäuschend. Insgesamt 25.090.400,- Euro wurden als Ermessensausgaben vorgesehen, das entspricht einem Plus von knapp 600.000 Euro zum Vorjahr. In Prozent sind das 2,41. Mit einer rund fünfmal so hohen Inflationsrate im Oktober kann man das auch ohne ein Wissen um Details als fettes Minus werten.
Kulturbudget Das Kunst- und Kulturbudget des Bundes steigt 2023 um 11,3 Prozent auf 620 Millionen Euro. Für die Kunstförderung soll es 15 Millionen Euro mehr geben. Angesichts der desaströsen Teuerungen eine wichtige Erhöhung, die jedoch von der Inflation aufgefressen wird. Ein Wertzuwachs für die Kulturszenen bleibt da nicht übrig. Auch die Zukunft von Fair Pay ist ungewiss.
Die aktuelle Rekordinflation ist auch im Kunst- und Kulturbereich bereits deutlich spürbar. Als Teil des Kulturrats Österreich fordern wir umfassende Lösungen bei Strompreisbremse und Teuerungsausgleich.
Fair Pay faire Bezahlung Kulturarbeit ist Arbeit und verdient faire Entlohnung. Eine Kampagne der IG Kultur und der Landesorganisationen für mehr Fairness in der Förderpolitik.
Feldkirch Villa Ausblick Der Bund hat am 10. Juni 2022 im Rahmen der Landeskulturreferent*innenkonferenz ein Dokument mit dem Titel „Fair Pay-Strategie der Gebietskörperschaften“ vorgelegt. Unterzeichnet haben alle Bundesländer, der Städtebund und der Gemeindebund. Die Interessenvertretungen wurden nicht beteiligt, wir appellieren dennoch, die Stakeholder*innen bei der Erstellung der Ausstehenden Umsetzungsstrategie noch einzubinden.
KIKK OFF za kulturo #8: Das BMKOES hat 2020 einen Prozess zur Kunst- und Kulturstrategie gestartet. In der aktuellen Radioepsiode berichtet Daniel Gönitzer über die Dialoggruppe mit Kulturvertreter:innen der Bundesländer Steiermark und Kärnten. Der Fokus lag auf den Themen Fairness und kulturelles Erbe. Alina Zeichen, die IG KiKK Vorsitzende, war als Rednerin geladen und eröffnete mit dem Input über die Notwendigkeit von Fair Pay im Kulturbereich die Veranstaltung.