Im Militärgericht von Verona spricht der Gerichtspräsident nach über 50 Sitzungen das Urteil: sieben Mal lebenslängliche Haft, zwei Freisprüche. Außerdem müssen die Verurteilten Entschädigungen zahlen und die Kosten des Verfahrens tragen. Beifall im Zuhörer_innenraum, aber auch Tränen und Umarmungen bei den Überlebenden und den Familienangehörigen der Opfer. 67 Jahre lang mussten sie auf diesen Moment warten.
wir gehen, bis ihr geht, lange durchgehalten, aber nicht so lange. schweinereien befürchtet, jedoch damit nicht gerechnet. und: laut einer studie des imas interessieren sich aktuell überhaupt nur mehr fünf prozent der österreicher_innen für das innenpolitische geschehen.
Der Weltbank zufolge zählt die Privatisierung des Wassers zu den erfolgreichsten Strukturmaßnahmen in Kamerun. Sie war es auch, die schon Mitte der 1990er Jahre die Gewährung dringend benötigter Kredite mit der Auflage verknüpfte, weite Bereiche der öffentlichen Leistungen an Private zu übertragen.
Während der Theaterterminus „Chewing the Scenery“ die Aufmerksamkeit ursprünglich auf das Bühnengeschehen lenkt, verschieben die beiden künstlerischen Arbeiten der Ausstellung wie auch viele der Publikationsbeiträge den Fokus auf das Publikum.
Charakteristisch für Politik und Kultur der DDR war die nicht nur sprachliche Ersetzung von Nationalsozialismus durch Faschismus. Einher ging damit zugleich der fast völlige Ausschluss der Shoah aus dem literarischen Gedenken sowie ein generelles Unverständnis gegenüber dem spezifischen Antisemitismus der NS-Zeit und der jüdischen Holocaust-Erfahrungen.
Wir waren naiv. Wir geben’s zu, auch wenn jetzt einige abgeklärte Leser_innen den Kopf schütteln werden: Ja, wir haben uns gefreut, als vor einem Jahr die rot-grüne Koalition in Wien angetreten ist. Wir hofften auf Öffnungen und – ja – auf Änderungen. So. Fast ein Jahr später ist die Entzauberung da.
Der Stillstand in der Kulturpolitik ist ein faktischer und das bereits über einen sehr langen Zeitraum. Dass dieser Stillstand nun auch im Regierungsfahrplan vom Mai 2011 programmatisch festgeschrieben wurde, hat uns in dieser Klarheit dann aber doch überrascht.
Seit einiger Zeit ist das Amerlinghaus als linkes Projekt in der Krise. Die Subventionen der Gemeinde Wien wurden jahrelang nicht erhöht, und so wiederholt sich Jahr für Jahr ein Ritual: Im Herbst können nicht einmal die Fixkosten aufgebracht und Geld muss ausgeliehen werden, das dann von den Subventionen des nächsten Jahres abgezogen wird.
...jedoch vollzog der FWF einen bemerkenswerten und weitreichenden Perspektivenwechsel, der weit über neue Beurteilungsmethoden des Antrags hinausging: nämlich den Wechsel von der Beurteilung des Projekts zur Beurteilung der Person. Diese Wende stellte die bisherigen Verfahren auf den Kopf.
In dem 1973 im englischsprachigen Original erschienen Essay „Städte und Aufstände“ stellte der Historiker Eric Hobsbawm Überlegungen zum Verhältnis von historischen Städtebau und Stadtentwicklung und deren Einfluss auf großstädtische Revolten und Aufstände an.
Das Fremdenrecht wurde in Österreich 2010 wieder einmal verschärft. Das verfolgte Ziel ist weiterhin die Migrationsabwehr, was oft die Aberkennung grundlegender Menschenrechte bedeutet. So ist das Leben der AfrikanerInnen durch einen verschärften institutionellen Rassismus gekennzeichnet, der den Neuankommenden keine Hoffnung lässt, in diesem Land leben zu dürfen.
Der Freispruch vom 2. Mai ist immer noch nicht gültig. Der Staatsanwalt hat Berufung angemeldet, ob er tatsächlich berufen wird, ist ungewiss. Das Urteil liegt mündlich vor, die schriftliche Urteilsbegründung lässt aber auf sich warten.