Theorie

Was wäre, wenn die Dinge sprechen könnten? Was würden sie uns sagen? Oder sprechen sie schon und wir hören sie bloß nicht? Und wer wird sie übersetzen?
Gekippte Aufnahmen eines kinoki-Aktivisten mit Kamera wechseln in rascher Folge mit dem Zwischentitel: „Wir blenden die Sterne mit unseren Projektoren!“ Als wir in der ersten Hälfte der 90er Jahre eine Filmgruppe mit Homebase im Wiener Ernst-Kirchweger-Haus nach Vertovs Begriff für Film-AktivistInnen kinoki benannten, hatten wir lediglich den „Mann mit der Kamera“ gesehen.
Muehl bezeichnete Aktionen wie "Oh Sensibility" als „Revolution der Wirklichkeit“ und war der Meinung, dass Schnitte in deren filmischer Dokumentation diese Wirklichkeit verschleierten: „Für mich ist nicht interessant, was mit der Kamera und dem Film geschieht, sondern was vor der Kamera getan wird.“
Der Dokumentarfilm erlebt scheinbar eine Renaissance im Kino – beste Gelegenheit darüber zu diskutieren, wie er sich von seiner Jahrzehnte langen TV-Abhängigkeit lösen kann. Zuallererst muss erkannt werden, dass die Doktrinen der Authentizität, Objektivität und Glaubwürdigkeit strukturelle Gesetze des Fernsehens und nicht des Kinos sind. Solange der Kinofilm nicht bereit ist, sich von diesen Fesseln zu befreien und das performative Spiel mit ihnen ins Zentrum des Filmemachens zu rücken, wird er weiterhin Kuriosum bleiben – schlimmer noch: Er wird es nicht vermögen, seine emanzipativen Potenziale zu entfesseln.
Politische Kulturarbeit ist ein Begriff aus den 1970er Jahren. Wenn wir uns hier die Frage stellen, welche Relevanz dieses Konzept zu Beginn des zweiten Jahrtausends haben kann, so erscheint es in einem ersten Schritt sinnvoll, die Konnotationen zu bedenken, die der Terminus zur Zeit seiner Entstehung hatte. Was lässt sich nun aus den Entstehungsbedingungen und –motivationen politischer Kulturarbeit für künftige Perspektiven schließen?
Heteronormative Begehrens- und Beziehungsstrukturen sowie traditionelle Geschlechterbilder und Kontexte wurden in „queeren“ Arbeiten in der Ausstellung u.a. auf den Kopf gestellt.
Während das Grundmuster produktiver und repräsentativer Normierung in unterschiedlichen westlichen Kontexten ziemlich ähnlich erscheinen mag, variieren die Logiken der Normatisierung, wie sie konsumiert und verdaut, in weiteren Diskursen benützt oder missbraucht werden, doch sehr stark.
Avantgardistische künstlerische Praktiken zeichneten sich für gewöhnlich dadurch aus, das konkrete Umfeld ihres Erscheinens zumindest herausfordern, wenn nicht gar provozieren oder schockieren zu wollen. Daran knüpfen sich unzählige Mythen, und doch oder gerade deshalb sind selbst ihre radikalsten Erscheinungsformen inzwischen museal ablegbar und kanonisierbar geworden.
Was bedeutet der Begriff der politischen Kulturarbeit für verschiedene Menschen? Was in verschiedenen Phasen? Welche Konzepte gibt es und was wird mit ihnen verknüpft?
Die deutsche Kinopremiere des Filmes "Teatro Amazonas" ruft geradezu antagonistische Reaktionen hervor. Bei der Diskussion prallen Gegner und Befürworter aufeinander, ohne dass ein Austausch von Argumenten erkennbar wäre. Missverständnisse anlässlich eines provokanten Filmes?
Öffentlichkeit und der städtische Raum sind ummittelbare Arbeitsfelder der Linzer Kultur- und Medieninitiative Stadtwerkstatt seit ihrer Gründung. Wo beginnt Öffentlichkeit, was ist privat, was ist öffentlich, wer bestimmt Nutzen und Gebrauchswert des öffentlichen Raums, wer erhebt wie Anspruch auf öffentlichen Raum?
Warum eine Konferenz, die sich den Fragen der gegenwärtigen Entwicklung im Bereich elektronischer Medien, Kultur und Demokratisierung widmet, das Wort "Markt" im Titel führt, ist mittlerweile nahe liegend. Sachte oder auch weniger subtil werden in alle Bereiche sozialer Interaktion ökonomische Kriterien eingeführt und der Geldwert zum Maß aller Dinge.