Fair Pay Kampagne Leistung muss sich wieder lohnen! Mit diesem Leitspruch wird gleich auf zwei Ebenen eine Politik der Ausgrenzung betrieben: Erstens soll nur essen, wer auch arbeitet, und zweitens sollen die, die viel arbeiten, auch mehr essen. Dem zu Grunde liegt einmal mehr ein tradierter Arbeitsbegriff, welcher verwendet wird, um Leistung auch messbar zu machen. Kunst- und Kulturarbeit lassen sich aber durch solche Parameter nicht messen.
In ihrer Rede zum nationalen Tag des Gedenkens konstatiert Ruth Klüger: „Wie der Holocaust möglich war, bleibt ein ungelöstes Rätsel. Es ist im Grunde das Rätsel der menschlichen Freiheit. Wir sind nicht vorprogrammiert, wie sich herausstellte, ein Rechtsstaat bleibt nicht unbedingt ein Rechtsstaat und seine Bewohner können ihre Vorstellungen und Absichten jederzeit über den Haufen werfen und es sich anders überlegen“.
Drei Assoziationen zur Mayday!-Parade 2011? Wahnsinn, Hasen und Karotten.
Ein Aufwind des Marxismus ist derzeit nicht nur im Kunstfeld zu bemerken, sondern auch in artverwandten akademischen Landschaften – „Re-thinking Marx“ in academia und anderswo.
Es ist keine Neuigkeit, dass DJ-Frauen, Musikproduzentinnen und Event-Veranstalterinnen in elektronischen Musikszenen unterrepräsentiert sind. Die Gründe für diese soziale Geschlechterungleichheit liegen aber nicht, wie häufig argumentiert, an einem Mangel an aktiven Frauen in diesen Szenen. Es sind u. a. die Ausschlüsse von Frauen aus den männlich dominierten Szene-Netzwerken, die zu ihrer geringen Anzahl bei Clubnächten und Musikfestivals führen.
Die Kräfte der Erhaltung des bestehenden, anerkannten Positionsgefüges, das ihnen die Position der Macht sichert, stehen den Kräften der Veränderung gegenüber, deren TrägerInnen sich zumeist aus den beherrschten gesellschaftlichen Gruppen zusammensetzen.
Der öffentliche Raum wird wieder zur Agora oder zur Arena radikal demokratischer Auseinandersetzungen. Nicht dass die Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes abgeschlossen wäre, es regen sich dennoch vielerorts Bewegungen, die sich den Marktplatz als Versammlungs- und Verhandlungsort zurück erobern.
Aufgestemmter Asphalt samt betörendem Straßenbohrer-Lärm vor dem Morgenkaffee, Sandwich samt entfernter Sitzbänke zu Mittag, Open Air (Hoch-)Kulturevents samt multikulti (Kulinar-)Konsum am Abend, öffentliche Konzerte und Volxkinos samt nicht enden wollender Abenddämmerung – wie man es auch dreht und wendet: Es ist endlich Sommer! Alle strömen hinaus, die Stadt wird umgebaut und verwandelt.
Die vielfachen Verschränkungen von Kultur und Aufwertung haben in vielen Städten vor allem bei subkulturellen Künstler/innen und Aktivist/innen Auseinandersetzungen über die eigene Rolle in Gentrification-Prozessen ausgelöst. „So haben wir das nicht gemeint“, und „Da kann man eh nichts machen“ ist ein häufiges Fazit solcher Debatten.
In Metropolen wie New York und Los Angeles, aber auch in europäischen Großstädten wie London und auch Wien zieht Urban Farming das Interesse des städtischen Publikums auf sich: Neben tatsächlichen landwirtschaftlichen Betrieben wie zum Beispiel der Hackney City Farm sind dazu gemeinschaftlich betriebene Nachbarschafts- und Nutzgärten zu zählen.
Wege treffen Aussagen über Städte. Wege geben Aufschluss darüber, wie sich eine Stadt als Stadt denkt, erfindet, räumlich durchsetzt, Vernetzungen herstellt, Infrastrukturen installiert, Transportsysteme befördert.
Im Folgenden geht es um die Rolle von Kultur, Sozialem bzw. Migration in der stadtplanerischen Debatte und Praxis in Wien. Im Fokus steht der Soziale Wohnbau, denn Stadtplanung findet in Wien derzeit beinahe ausschließlich anhand geförderten Wohnbaus statt.