Praxis

Die Lesbians on Ecstasy, gegründet 2004, sind eine vierköpfige Montrealer Band, die hauptsächlich durch ihren tanzfreundlichen Ansatz beliebt wurde. Gab es in schwuler Clubkultur längst eigene Schwerpunktsetzungen im Terrain der Unterhaltung, wie eben die allerorts beliebten House-Clubs, so sah es auf Seiten lesbischer Clubkultur immer ein wenig mager aus.
Über die Stationierung deutscher Mittelstreckenraketen sprach man mit Nena, der „Rennbahn Express“ verhandelte Hainburg und Martina Navratilova spielte gegen die Norm weiblicher Sexualität. Dem dualen Weltbild (FS1 und FS2) entkam man jedoch gerade nur in der extremsten Peripherie der Bundesländer, im Grenzgebiet zu Deutschland. Den Sprung von Gottes Hand zum Selber-Hand-Anlegen, den schien eine Segnung namens Radiokassettenrecorder zu versprechen. Das Mixtape als meine Welt.
Einen Überblick über die freie Medienszene in Oberösterreich, deren Geschichte und deren Perspektiven zu zeigen, kann naturgemäß nur schlaglichtartig erfolgen, ohne Systematisierung und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, weil das diesen Rahmen sprengen würde. Holzschnittartig, weil eine echte Differenzierung vermutlich den Blick dermaßen zerstreuen würde, dass er im Nebel der Vielzahl der Erzeugnisse gar nichts mehr fassen könnte. Und ein solcher Überblick an diesem Ort kann nur die jüngere Geschichte betrachten, alles andere wäre Forschungsgegenstand der Zeitgeschichte, die jedoch einen großen weißen Fleck auf diesem Feld aufweist.
Wem gehört die Stadt? Wer bestimmt, wie sie auszusehen hat? Wer hat das Recht zur Bewirtschaftung ihrer Oberfläche? Was macht ein kommerzielles Werbeplakat schöner, besser, sauberer als ein Veranstaltungsplakat einer kleinen Kulturinitiative? Streiten wir hier über Geschmack?
Der Bewegungsmelder Kultur ist heute das 12.mal on Air und das ist Grund genug einen Mix aus Highlights des vergangenen Jahres zusammen zu stellen: In Kulturpolitik aktuell gibt es den Beitrag über das Equalprojekt "WIP - work in process", das uns die letzten zwei Jahre beschäftigt hat, zum Wiederhören. Beim Kulturarbeiter des Monats treffen wir wieder auf Albi Dornauer von nlk Kultur Innsbruck und die sputniks on Air insistieren auf ihre immer noch aktuellen Empfehlungen für die Bundesministerin Claudia Schmied.
Heute beschäftigt sich der Bewegungsmelder Kultur anlässlich des eclectic tech carnivals, der vom 11.-15. juli in Linz stattgefunden hat, mit Frauen in Technologie und Kulturarbeit. Dazu gibt es in Kulturpolitik aktuell Auszüge aus dem Eröffnungsvortrag von Donna Metzlar von den Genderchangers (Amsterdam) zum Beginn der Konferenz. Die Kulturarbeiterin des Monats ist Reni Hofmüller, eine der Mitorganisatorinnen des etc, vom Verein esc in Graz und die sputniks on air machen Urlaub am schwarzen Meer und fallen deswegen ins Wasser.
ich gehe sofort in die nächste apotheke – und kauf mir folgende bachblütenmischungen: wie setze ich mich durch, nervosität, ziele konsequent verfolgen – ich frage die apothekerin nach einer mischung für menschen, die sich schwer mit bürokratien und so tun. marktlücke.
Um insbesondere jenes Publikum in diese Straßenparty zu assimilieren, das mit Fotoapparaten bewaffnet sich Jahr für Jahr das Recht nimmt, die Regenbogenparade abzufotografieren, nahmen wir uns wiederum das Recht, sie als Homo-Schwestern und Homo-Brüder zu identifizieren und ihnen zu ihrem Coming Out zu gratulieren.
Investigation heißt aktives Recherchieren, heißt Quellen zu finden, die über bereits vorliegende Texte hinausgehen, sie kritisch auszuwerten und: mit Leuten reden, mit solchen, die von einem Thema unmittelbar betroffen sind und wahrscheinlich auch mit solchen, die gemeinhin als „ExpertInnen“ bezeichnet werden.
Österreich ist ab sofort noch besser aufgestellt, denn Österreich hat ein neues Team. Das „Team Österreich“. Es befindet sich seit Mitte August 2007 im Zentrum einer aufwändigen Medienkampagne, die das ORF-Radio Ö3 gemeinsam mit dem Roten Kreuz ins Leben gerufen hat.
Was bedeutet es also, wenn die Salzburger Festspiele „Hochzeit mit Nestlé“ zu ihrem Hauptsponsor verkünden. Zuerst einmal erinnern wir uns wieder einmal daran, daß die Salzburger Festspiele aus Steuergeldern finanziert sind. Sponsoren setzen sich auf diese Basis. Und. Sponsoren berechnen ihre Investition aufs Genaueste. Und. Sponsoren wollen einen persönlichen Gewinn beziehen.
Seit 2002 gibt es speziell für KünstlerInnen die Möglichkeit, sich über den „Artist Pension Trust“ (www.aptglobal.org) ein Zusatzeinkommen zu verschaffen. Das Prinzip scheint wunderbar einfach und maßgeschneidert auf eine Zielgruppe, die ja über viel Kreativität verfügt, aber in der Regel zu wenig liquid ist, um die sonst üblichen Beiträge einer privaten Pensionsversicherung zu begleichen.