International

Am 1. November soll die neue EU-Kommission ihr Amt antreten. Ein/e Kommissar/in für Kultur ist nicht mehr vorgesehen. Dies ist nicht nur ein Ausdruck der Geringschätzung der Kultur auf EU-Ebene, sondern auch eine Absage an eine europäische Kulturpolitik und Schwächung des europäischen Projekts insgesamt. Eine Analyse.
"Lange genug haben wir im Kultursektor den Wettbewerb und die Separierung eingeübt, und es ist höchste Zeit, diese Haltung zu überwinden", fordert Lillian Fellmann, politische Philosophin, Journalistin und Koordinatorin des Netzwerks „Arts Rights Justice Europe" in ihrer Analyse aktueller Problemlagen der Kunstfreiheit in Europa. Nicht nur Verstöße gegen das Recht auf Kunstfreiheit, sondern auch der Anstieg von Hass im Netz, die Abwesenheit von Rechtsstaatlichkeit und der Zusammenhang mit Streichung und Reduktion finanzieller Mitteln sind zu beobachten.
Europäische Theaternacht, Foto (c) Rupert Derschmidt Was hat die EU mit Kultur zu tun? Wir haben Kulturtätige gefragt, warum ihnen die EU-Wahlen wichtig sind, welche Relevanz sie für ihre Arbeit haben und was sie sich für Europa wünschen. Hier das Interview mit Gerald Gröchenig von der Europäischen Theaternacht.
EU-Wahl 2019 - die österreichischen SpitzenkandidatInnen Wir haben die österreichischen SpitzenkandidatInnen der EU-Wahl zu ihren Positionen zur europäischen Kulturpolitik befragt: In welche Richtung soll Europa gehen? Welchen Stellenwert hat die Kultur? Was soll mit dem Kulturbudget passieren und wie soll das Programm der Förderschiene Creative Europe ausgerichtet werden? Hier ihre nicht redigierten Antworten - ungekürzt und sortiert nach den Wahlergebnissen bei der letzten EU-Wahl.
Wir haben die SpitzenkandidatInnen der EU-Wahl zu ihren Positionen zur europäischen Kulturpolitik befragt: Wie stehen sie zu einer Verdopplung des Kulturbudgets? Welche Prioritäten würden sie in der EU-Kulturförderung im Rahmen des Programms Creative Europe setzen?
Wir haben die SpitzenkandidatInnen der EU-Wahl zu ihren Positionen zur europäischen Kulturpolitik befragt: Welche Rolle soll die EU für Kunst- und Kulturschaffende sowie Kultureinrichtungen spielen?
EU-Wahl 2019 - die SpitzenkandidatInnen Wir haben die SpitzenkandidatInnen der EU-Wahl 2019 zu ihren Positionen zur europäischen Kulturpolitik befragt: In welche Richtung soll Europa gehen? Und welchen Stellenwert hat die Kultur?
Ab 2021 wird das EU-Förderprogramm „Creative Europe“ neu aufgelegt. Aktuell verhandeln Europäisches Parlament und Rat noch über das Programm. Die Konturen des zukünftigen Programms zeichnen sich jedoch immer stärker ab – und es wird einige Neuerungen bringen. Eine substantielle Trendwende, weg von der wirtschaftlichen Outputorientierung, ist jedoch nicht zu erwarten. Zu ausgetreten sind die Pfade, die in den letzten Jahren eingeschlagen wurden.
Robert Menasse Am 26. Mai sind Europawahlen. Noch nie schien eine Europawahl so richtungsweisend, wie diese. Radikale Nationalisten sind laut Umfragen im Aufwind. Noch nie war es so schwer, Menschen zu erklären, warum die EU wichtig ist. Dabei ist sie die einzig vernünftige Lösung. Dafür haben wir mit dem Schriftsteller und politischem Essayisten Robert Menasse gesprochen, der mit „Der europäische Landbote“ und „Die Hauptstadt“ gleich zwei Werke zur Europäischen Union vorgelegt hat. Unermüdlich klärt er darüber auf, was die Idee der EU ist, wie sie arbeitet, was die Erfolge und was die Probleme sind.
Wie wirken sich das Berliner Modell der Honoraruntergrenzen für Künstlerinnen und Künstler auf Kulturveranstalterinnen und -veranstalter aus? Wie haben bei der ufaFabrik, einem kollektiv verwalteten Kulturzentrum in Berlin nachgefragt. Ein Gespräch mit Frido Hinde, Geschäftsführer des „Internationalen Kulturcentrum ufaFabrik“ und Mitglied der ufaFabrik Gemeinschaft.
Kulturarbeit ist Arbeit und sollte auch als solche entlohnt werden. Mindeststandards der Entlohnung fehlen jedoch weitgehend, auch wenn die öffentliche Hand fördert. In Berlin gibt es seit 2014 Honoraruntergrenzen, die von Politik und Verwaltung explizit gefördert werden. Warum setzt sich die Verwaltung dafür ein? Wie sieht das in der Praxis aus? Und wie wird das finanziert? Ein Gespräch mit Nora Gatewood-Kurz (Kulturabteilung des Berliner Senats) über Honoraruntergrenzen aus Perspektive der Kulturverwaltung.
Höchst prekäre Arbeitsbedingungen mit unregelmäßiger, schlechter Bezahlung gelten vielfach als Normalzustand in der freien Kulturarbeit. Wer „frei“ tätig sein will, muss eben auch bereit sein, diese Bedingungen zu akzeptieren bzw. akzeptieren können. Immerhin ist es die „freie Szene“. Wer so argumentiert, verkennt und verschleiert, dass Arbeitsbedingungen gestalt- und damit veränderbar sind.