International

Vom 14. bis zum 20. November 2005 fand im indischen „IT-Mekka“ Bangalore das von der Wiener Medienkultur-Institution Netbase mitinitiierte Kulturprojekt „World-Information City“ statt. Konrad Becker traf dort die Schriftstellerin und politische Aktivistin Arundhati Roy und sprach mit ihr über die Auswirkungen von ökonomischer Globalisierung und neuen Informationstechnologien (IT) auf den indischen Subkontinent.
In Österreich ist das Filmfestival, das in Sarajevo schon über 10 Jahre lang stattfindet, wenig oder fast überhaupt nicht bekannt. Es scheint, als ob eine unsichtbare Wand zwischen Wien und Sarajevo aufgestellt ist, durch die Informationen nicht durchkommen können. Das jährlich stattfindende Festival in Sarajevo hat sich trotzdem zu einer respektablen, wenn nicht sogar der wichtigsten Versammlung von Filmemachern und Filminteressierten aus der ganzen Region Südosteuropas entwickelt.
Seit zu Beginn der 90er Jahre von der „Repolitisierung der Kunst“ die Rede war, ist die Unterscheidung zwischen politischer und künstlerischer Praxis unter Anwendung althergebrachter Bewertungsgrundlagen immer schwieriger zu treffen.
Eine Chronologie außerordentlicher Ereignisse.
Was denkt ein alteingesessener Kölner, wenn er von einer Reihe von Ausschnitten aus der Fernsehserie Tatort steht, auf denen ein Polizist gerade einen Asylwerber demütigt? Und was kommt ihm in den Sinn, wenn er an einem anderen Ort in Köln in einem offiziellen Schreiben an das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung liest, dass die portugiesischen Arbeitskräfte mit „asiatischer“ oder „afrikanischer“ Hautfarbe „zurückhaltend“ angeworben werden sollen?
Von 1999 bis 2003 wurde an verschiedensten Orten Österreichs die Ausstellung „Wege nach Ravensbrück. Erinnerungen von österreichischen Überlebenden des Frauen-Konzentrationslagers“ gezeigt. Im Jänner und Februar 2006 war sie in einer Neubearbeitung mit dem Untertitel „Eine Ausstellung weiter denken“ in der Galerie der IG Bildende Kunst zu sehen.
Es gibt keine österreichische Filmindustrie. Es gibt nicht einmal eine ernst zu nehmende europäische Filmindustrie. Heimische Produktionen sind so gut wie immer öffentlich ausfinanziert. ProduzentInnen tragen kein Risiko mehr, dafür ist aber auch finanzieller Erfolg ausgeschlossen
Die palästinensischen Wahlen vom 25. Jänner sahen die islamistische Hamas mit 57,6 Prozent als deutliche Siegerin hervorgehen. In einer Vielzahl von Kommentaren und internationalen politischen Reaktionen dokumentiert sich seither Ratlosigkeit und Verstörung.
Jubel aller Orten über das Zustandekommen der neuen „Konvention zum Schutze und zur Förderung der kulturellen Vielfalt“ der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO). Allgemeiner Tenor ist, dass sie dazu geeignet sei, die Handlungsfähigkeit der staatlichen Kulturpolitik zu retten, die man schon den launischen Strömungen des liberalisierten Weltmarktes preisgegeben sah.
Seit August läuft in Hamburg die künstlerische Protestaktion „TAMM TAMM – Künstler informieren Politiker“. Anlass ist ein Beschluss, den das Hamburger Parlament, die „Bürgerschaft“, gefasst hat: die Errichtung des „Internationalen Schifffahrts- und Meeresmuseums Peter Tamm“.
Netlabels schaffen neue, größere Öffentlichkeiten und können sich so als effektiver Weg erweisen, Künstler bekannt zu machen. Darüber hinaus sind die anfallenden Kosten sehr viel niedriger, weshalb sehr viel mehr Musik veröffentlicht werden kann. Dies führt aber nicht einfach zu einer Schwemme von schlechter Musik, sondern zu einer ungeheuren Befruchtung innerhalb der Szene, in der mehr Austausch denn je zwischen Musikern stattfinden kann.
Der Osten ist also ein Film. Und im Abspann laufen – was sonst – die Credits.