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Was hat der österreichische Künstler Georg Paul Thomann als Protagonist in der Taipeiausgabe der TIMES zu suchen, in einem hochpolitisierten, dem tatsächlichen Krieg nahen Kontext? Soweit dem Autor bekannt ist, ist Thomann am internationalen Parkett der Mächtigen noch nie wirklich aufgeschienen, nicht einmal als jemand, über den man bei Bedarf getrost hätte hinwegsehen können. Er war einfach Niemandem aufgefallen, auf den es im Ernstfall wirklich ankäme. Der im
Der seit Ende Februar tagende EU-Konvent, der in den nächsten Monaten eine grundlegende Debatte über die Zukunft Europas führen und die mit der Erweiterung überfällige Reform der Union inklusive eines Verfassungsvertrages erarbeiten soll, hat die Kultur als Thema entdeckt. Einigermaßen überraschend für jene, die sich seit langem für die Förderung kultureller Themen auf europäischer Ebene einsetzen, wurde in der letzten Plenarsitzung des zwölfköpfigen
Denn wo Lubitschs Hauptdarsteller tatsächlich ein als Nazicharge verkleideter Widerständler ist, der durch geschickt gewählte Verkleidung gegen die Besatzung kämpft, stolpert hier zu Beginn der Wahlkampfsaison nur ein als Nazisoldat verkleideter Prinz mit Hakenkreuzarmbinde durchs Bild. Wo ist die Pointe, wird man sich fragen – tja leider, die fehlt.
Der EU-Ratsgipfel auf dem Brüsseler Schloss Laeken ist ruhig verlaufen, der Gegengipfel wollte nicht so recht stattfinden - so ließe sich in Kürze zusammenfassen, was auf beiden Seiten nach monatelangen Vorbereitungen mit Spannung erwartet worden war.
Welchem Einfluss Entscheidungsträger bei der Gestaltung von Gesetzen ausgesetzt sein können, hat die Diskussion über die "Richtlinie zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft", kurz: Info-Richtlinie, gezeigt: Alle involvierten Interessengruppierungen, ob aus Kunst oder Wirtschaft, sind mit ihren Anliegen nach Brüssel gereist und haben das Lobbying bei den Mitgliedern des
Die vorliegende Studie (IG Kultur Österreich in Kooperation mit eipcp) beschreibt die Partizipation mittel- und osteuropäischer Mitglieder in europäischen/weltweiten Netzwerken. Dabei wurde nicht die Perspektive der Mitglieder erfasst, sondern bei den Netzwerken als 'Organisationen' angesetzt. Interviews fanden vor allem mit KoordinatorInnen und Vorstandsmitgliedern von Netzwerken statt, die Fragebögen wurden an die
Sarajevo. Muezzingesänge dringen von unten lauter auf die Hügel über der Stadt hinauf als der Autolärm. Ein Sieg der menschlichen Stimme über die Verbrennungsmotoren. Erfreulich, selbst wenn er nur mit Hilfe von Riesenverstärkern errungen wird und die Muezzinstimmen Konserven von der Kassette sein mögen.
Öffentliche Debatten haben eine bemerkenswerte Eigenschaft: Sie hinterlassen Reste. Diese Reste bilden zuweilen - wie auch immer sie im Einzelnen zu bewerten sein mögen - einen nicht unwesentlichen Teil der "Produktivität" solcher Debatten, indem sie etwa in Form von Gemeinplätzen in die Sekundärverwertung eingehen. Letzteres lässt sich nicht zuletzt regelmäßig an Österreichs Meisterfeuilletondenkern beobachten, deren Recycling solcher Gemeinplätze - vom Huntingtonschen "Kampf der Kulturen" bis zur Walserschen "Moralkeule" - von höheren Politikweisen schon mal für einen "Paradigmenwechsel" gehalten wird.
Die Artikulation des Massenschweigens, das war die Hauptaufgabe der kroatischen intellektuellen Elite in der Zeit der nationalistischen Mobilisierung der Massen.
Aus: Einheit Europa. Kulturrisse. Dezember 1998. "... Der Kulturentwicklungsplan dient vor allem der Entwicklung einer Linz-spezifischen kulturellen Corporate Identity...”, diese unverwechselbare Identität ”wiederum als Waffe in der zunehmenden Städtekonkurrenz im Europa der Regionen”. Der stolze Linzer Bürgermeister Dobusch bringt die Sache auf den Punkt. ... Es ist der erklärte
Aus: Einheit Europa. Kulturrisse. Dezember 1998. Wenn sich heute die europäische Kultur mit dem Problem der sogenannten Osterweiterung befaßt, muß sie in erster Linie ihr Verhältnis zur Politik kritisch reflektieren. Hier wie kaum anderswo kommt ihre politische Rolle zum Vorschein, da sie - die Kultur - es ist, die in der gegenwärtigen Welt die wichtigsten Prozesse der politischen In- und/oder
Aus: Kulturkolonien. Kulturrisse. August 1998. Daß Monarchiesehnsüchte hierzulande außerordentlich gut gedeihen, verdeutlicht die Stimme des Volkes beim Eröffnungsfest der österreichischen EU-Präsidentschaft am Heldenplatz: "I bin für die EU, weil der Herr Habsburg dann Präsident ist...“ Daß derartige Retro-Romantik aber auch mit handfesten ökonomischen Interessen korreliert, zeigen