Der Versuch, die Begriffe wie „Nation“, „Staat“ und daraus resultierende Identifikationen zu dekonstruieren oder gar zu widerlegen, mündet bloß darin, dass sie aufs Neue reproduziert werden, indem einige der Befragten gerade ihre nationale Identität hervorheben, vor allem jene, die sich nun frei und stolz als KroatInnen bezeichnen, was ja früher in diesem „autoritären“ Jugoslawien „verboten“ und z.B. durch Verweigerung des Passes sanktioniert worden wäre…
Der Inhalt des Buches entwickelt sich von einer Auseinandersetzung mit den Rassismustheorien in Deutschland über die Frage der Geschichtsschreibung im Kontext von Rassismus und Migration in unterschiedlichen Gesellschaftsformationen und entlang einer „singulären Geschichte“ der Kämpfe der Migration. Die Migrantinnen und Migranten werden als HandlungsträgerInnen und gleichzeitig als materielle geschichtliche Formationen aufgefasst.
Sie schreiben die Geschichte des „revolutionären Atlantiks“ als eine Erzählung über Enteignungen, den Kampf um alternative Lebensformen, Widerstand und nicht zuletzt die Auferlegung einer neuen Arbeitsdisziplin. Siedler, Seeleute, Vagabunden, Piraten, Sklaven, Liebende, Plantagenarbeiter und religiöse Träumer sind die Protagonisten dieser verborgenen Geschichte.
Wenn im letzten Jahr in europäischen Medien über aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen in Italien berichtet wurde, so waren dies meist durchaus Besorgnis erregende Nachrichten: Der klare Wahlsieg der Rechten bei den Parlamentswahlen vor einem Jahr, die Zersplitterung und Unfähigkeit der Mitte-Links Parteien, das historische Rausfliegen der Rifondazione Comunista aus dem Parlament, Pogrome gegen Roma in neapolitanischen Ponticelli, die Stationierung von Militärkräften in den italienischen Metropolen, neuerliche Gewinne der Rechten bei den Regionalwahlen in Sardinien oder die Wiedereinrichtung von „Bürgerwehren“ in vielen italienischen Städten.
12.000 marokkanische ArbeiterInnen sind im Jahr 2008 im Rahmen bilateraler Verträge, die Spanien und Marokko abgeschlossen haben, in die Region Huelva in Südspanien zur Erdbeerernte gekommen. Diese Form der Arbeitsmigration wurde nicht dem Zufall überlassen: Eine bis ins Detail durchgeplante Kooperation zwischen ANAPEC, dem marokkanischen Arbeitsamt, und den spanischen Behörden setzte diese neue Form der „zirkulären Migration“, die in den Think Tanks der
geholfen wird banken und den autos: schwer männlichdominierte bereiche. frauen sollen sich lieber nicht in der schwierigen, bösen politik verzetteln, zuhause ist es am schönsten. zumal outdoor-aktivitäten meistens etwas kosten.
Nachdem bei den Nationalratswahlen bereits die WählerInnen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren die rechtsextreme FPÖ zur stärksten Partei in ihrer Altersgruppe gemacht haben, rückten nun die ArbeiterInnen nach rechts. Bei den Wahlen in Salzburg und Kärnten am 01. März haben sie nicht nur für die hohen Verluste der Sozialdemokratischen Partei gesorgt (laut ORF wählten die ArbeiterInnen in Kärnten zu 68 Prozent das BZÖ, in Salzburg wurde die FPÖ mit 41 Prozent der Stimmen aus der ArbeiterInnenschaft zur stärksten Arbeiterpartei).
Dem Umstand, dass weltgeschichtlich brisante Tatsachen sich stets zweimal ereignen, ist dem Anschein nach auch das erneute Erscheinen von Karl Marx’ Das Kapital in der DVD-Edition Suhrkamp zu verdanken. In historisierender Absetzung vom Original dürfen sich die 1867 von Marx verzeichneten Entwicklungen der kapitalistischen Warenwirtschaft im Jahr 2008 unter dem Titel „Nachrichten aus der ideologischen Antike“ erneut ereignen.
Von den feministischen Wissenschafter_innen zum Symposium Freiheit und Prekarität eingeladen, wollte ich über den Zusammenhang von Prekarisierung, gesellschaftlicher Positionierung und visueller Repräsentation diskutieren. Ausgangspunkt war die Überlegung, dass marginale oder zentrale gesellschaftliche Positioniertheit (mit)bestimmt, welche Arbeitsmöglichkeiten und welche Entlohnung eine_r in der Gesellschaft angeboten bzw. verweigert werden und dass diese Positioniertheiten auch den Blick und das Darstellungsrepertoire der Akteur_innen prägen.
Die Ausstellung No More Reality, [Crowd and Performance: demonstration, public spaces, use of body] im Depo-Istanbul ist die vierte Station einer Zusammenarbeit der beiden Kuratorinnen Claire Staebler und Jelena Vesić .