International

Wie auch im Bereich der Mikrokredite deutlich wird, wird nicht die Institution transformiert, sondern die kleinsten Zahnräder, sie werden zu noch nützlicheren Mitgliedern der (neoliberalen) Gemeinschaft gemacht.
Gibt es heute in Serbien eine politische Kunst? Gibt es eine Krise der zeitgenössischen Kunstproduktion und der kuratorischen Praxen, eine Krise des Politischen? Eine Unfähigkeit, Zugänge zu Praxen und Fragestellungen zu finden, die heute effektive politische Interventionen ausmachen?
Wie nahe Kulturpolitik und Urheberrechtsfragen beieinander liegen, kann man dieser Tage wieder hautnah miterleben. Charlie McGreevy, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen hat eine Gesetzesänderung im Visier, die die Schutzfrist für Tonaufnahmen von 50 auf 95 Jahre nach der Aufnahme ausdehnen würde.
Lost in Translation, so könnten wir dieses Gespräch betiteln. Es zeigt die Unmöglichkeit des Übersetzens von Lebenslagen, obwohl sie zugleich in Beziehung zueinander stehen. Denn allein in unserer Begegnung zeigen sich unterschiedliche Akzente und Formen des Spanischen, die nicht auf eine einzige Formation des Spanischen eingeebnet werden können.
Dass es keine Demokratie ohne Grenzen gibt, heißt für uns, dass Übersetzung sowohl unmöglich, unvermeidlich als auch unvollständig ist. In diesem Sinn sind Grenzen die Linien einer zeitlichen Erstarrung angewandter Macht, ohne dabei direkt Macht zu sein.
Ich verfolge einen Großteil dieser Biennalen, Manifestas und Documentas und schreibe über deren Logik des Ausstellens und über die finanziellen, machtpolitischen und organisatorischen Strukturen, die sie unumkehrbar definieren. Ich stelle fest, wie jede dieser Manifestationen die paradoxe Situation einer Gegenwartskunst vorführt, die von Privatisierungsprozessen, Bürokratisierung und einer auferlegten Logik des Konsums gekidnappt wird.
In den 1990er Jahren verfasste Bill Readings ein Buch mit dem bezeichnenden Titel „The University in Ruins“. Die staatliche Universität ist eine Ruine, die Massenuniversität ist eine Ruine, die Universität als privilegierter Ort der nationalen Kultur ist eine Ruine. Der Begriff der nationalen Kultur selbst stellt eine Ruine dar.
Wenn man durch den gentrifizierten Stadtteil Condesa, heute eines der hochpreisigsten Ausgeh- und Wohnviertel von Mexiko Stadt, schlendert, kann man das ockerfarbene Haus schnell übersehen. Und wenn man es wahrnimmt, kommt man nicht leicht auf die Idee, dass in diesem Gebäude AutorInnen, die in ihren Herkunftsländern verfolgt wurden, nicht nur einen sicheren Ort finden, sondern vor allem auch ihrer Tätigkeit weiter nachgehen können.
Am Anfang stand kein großer Plan, keine langfristige Überlegung. Vielmehr einfach ein Bedürfnis, das von mehreren Menschen geteilt wurde. Zufälligerweise – oder auch nicht – waren diese Menschen alle Frauen, die sich Ende der 1990er Jahren im Umfeld des Hacktivist-Zentrums ASCII in Amsterdam zusammen gefunden hatten.
Im Berliner Märkischen Viertel entwickelte sich Anfang der 1970er Jahre ein breites Spektrum kollektiver emanzipatorischer Widerstandsformen und operativer Medienpraktiken, denen unter anderem die Maxime zugrunde lag, dass Erkenntnis und politische Arbeit „nur über Uffdecken der janz kleenen persönlichen Scheisse jehn kann“.
In jenem Winter legte auch die so genannte Dohnanyi-Kommission ihre folgenreichen Empfehlungen vor: Die Strukturreform für Hamburgs Hochschulen 2003-2012, die einen massiven Abbau der Bereiche Architektur, Kunst, Musik und Geistes-, sowie Sozialwissenschaften als Ziel nennt, ist unter engagierter Mitarbeit der Unternehmensberater McKinsey & Company entstanden.
Obwohl HipHop durch die Musikindustrie und die Medien globalisiert, kommerzialisiert und durch Teenager – oft mit Migrationshintergrund –, angeeignet wurde, bleibt das Ghetto als symbolischer Ausdruck für ein verarmtes und von Gewalt geprägtes Leben eines der zentralen Themen in Rap Lyrics und HipHop Videoclips.