kulturrisse 02/08

Die Frühsommertage sind den KleingärtnerInnen eine Zeit verstärkter Regsamkeit. Nun, wo alles sprießt, blüht und wächst, bedarf es vermehrter Anstrengung, um die Natur im Zaum zu halten. Mittlerweile gibt es zwar auch in unserer Kleingartensiedlung einige „Naturgärten“, aber wir gestandenen KleingärtnerInnen betrachten diese als eine reine Modeerscheinung. Und Modeerscheinungen haben wir schon viele an uns vorbei ziehen lassen. Wir KleingärtnerInnen des alten
Ein Buch, das sich mit feministischen Positionen zu Demokratie beschäftigt, ist gegenwärtig in mehrfacher Hinsicht ein ungewöhnliches Unterfangen. Politisches Denken im Allgemeinen und feministische Politik und politische Theorie im Besonderen liegen ganz deutlich außerhalb des gesellschaftlichen (und daher auch wissenschaftlichen) Mainstreams.
Politisch anspruchsvoll und theoretisch präzise überquert Linda Hentschels Buch „Bilderpolitik“ ein wüstes Feld zwischen Ethik, Ästhetik, Geschlechterpolitiken und visueller Gewalt. Um Bilder des Krieges, der Folter und des staatlich sanktionierten Mordens geht es darin und darum, wie die, die solche Bilder anblicken, in Situationen visueller Darstellungsgewalt verwickelt sind.
Die Globalisierung hat eine beträchtliche Veränderung der Bedeutung geokultureller Regionen in der Welt vorangetrieben. Abgesehen von der dadurch möglicherweise hervorgerufenen Aufgeregtheit oder Besorgnis bietet dies zweifellos eine Gelegenheit, die Bedeutung der Regionen ebenso zu überdenken wie die Rolle, die humanistische Erkenntnis in deren Konstruktion spielt.
Lost in Translation, so könnten wir dieses Gespräch betiteln. Es zeigt die Unmöglichkeit des Übersetzens von Lebenslagen, obwohl sie zugleich in Beziehung zueinander stehen. Denn allein in unserer Begegnung zeigen sich unterschiedliche Akzente und Formen des Spanischen, die nicht auf eine einzige Formation des Spanischen eingeebnet werden können.
Dass es keine Demokratie ohne Grenzen gibt, heißt für uns, dass Übersetzung sowohl unmöglich, unvermeidlich als auch unvollständig ist. In diesem Sinn sind Grenzen die Linien einer zeitlichen Erstarrung angewandter Macht, ohne dabei direkt Macht zu sein.
der herr hörfunkchef zeigt über eine Ö3 belangsendung wie musiker_innen oder neue österreicher_innen aussehen, die – laut dem universal-chef – auf dem sender selbst kein abspielforum haben. es wird mit zahlen argumentiert, der austropop schwer beleidigt, die quote vehement gefordert. jahrelang dieselbe diskussion.
Während der auf der Fälscher-DVD und auf www.kinomachtschule.at angebotene Lehrbehelf den Holocaust breitgefächert thematisiert, erweckt die televisuelle Diskursivierung des Films im ORF folgenden Eindruck: Wer nur von Kino als wissensökonomischem Kapitalverwertungsstandort spricht, will offenbar vom NS-Massenmord schweigen.
Ich verfolge einen Großteil dieser Biennalen, Manifestas und Documentas und schreibe über deren Logik des Ausstellens und über die finanziellen, machtpolitischen und organisatorischen Strukturen, die sie unumkehrbar definieren. Ich stelle fest, wie jede dieser Manifestationen die paradoxe Situation einer Gegenwartskunst vorführt, die von Privatisierungsprozessen, Bürokratisierung und einer auferlegten Logik des Konsums gekidnappt wird.
„The future is everyone watching everyone watching everyone doing nothing“.
Schon wieder Wiener Kulturpolitik. Heute steht die Schließung von Kunstinstitutionen auf dem Programm. Konkret, die freihändige Vergabe der ((szene wien)) an Josef Sopper (V.Ö.M., Planet Music, Donauinsel, Gasometer, Kultur-Plakat-GmbH) als Lehrstück, wie sozialdemokratische Kulturpolitik gemacht wird.
In den letzten Jahren häufen sich konservative Attacken auf Feminismen, im deutschsprachigen Raum etwa ausgelöst durch Eva Hermans „Eva-Prinzip“ oder Susanne Gaschkes „Emanzipationsfalle“. Gar nicht so sehr im Gegensatz, sondern eher komplementär dazu, reüssiert zunehmend der reichlich seltsame Begriff eines „neoliberalen Feminismus“.