WebTalk "Wissen schafft Kultur": Wir wollen unser Publikum zurück!

„Pandemischer Publikumsschwund“, „Publikumsschwund in Kulturbetrieben“, „Die nächste Kultur-Krise“. Die Kulturberichterstattung europäischer Medien ist vom Ausdünnen der gewohnten Besucher*innen-Strukturen geprägt. Dass nach dem Ende der Bedrohung durch den Virus und die Öffnung der Betriebe wie in den Jahren davor auch die Menschen wieder wie gewohnt Theater, Kinos und Konzerthäuser besuchen, darf bezweifelt, werden. Die Gründe dafür sind vielfältig – doch welche Gründe sind es? Die Angst vor einer neuerlichen Ansteckung? Weniger Geld durch Jobverlust? Oder einfach: weil man es nicht mehr gewohnt ist, sich am Abend was live anzuschauen und man sich „eh ein Netflix-Abo“ angeschafft hat? Die Londoner Audience Agency hat vom Beginn der Pandemie an die Einstellungen verschiedener Publikumsschichtungen zu ihren Kulturbesuchen abgefragt. Aufgrund der gewonnen Daten lassen sich auch Rückschlüsse ziehen, was Besucher*innen benötigen, um wieder vermehrt die Programme vor Ort zu nutzen.

Publikumsentwicklung Corona

Webtalk aus der Reihe "Wissen schafft Kultur" in Kooperation mit der Europäischen Theaternacht

Ein Gespräch mit dem Londoner Publikums-Forschungsinstitut „The Audience Agency“ über das Publikumsverhalten nach Corona

Aufgrund der Aktualität des Themas wird die Live-Diskussion auf zwei Youtube-Kanälen sowohl im englischen Original wie auch mit deutscher Simultanübersetzung gestreamt.

 

Besucherrückgänge in der Kultur durch Covid-19 
„Pandemischer Publikumsschwund“ (Neue Züricher Zeitung 24.1.22), „Publikumsschwund in Kulturbetrieben“ (ORF KulturMonatg, 8.10.2021), „Die nächste Kultur-Krise“ (Süddeutsche Zeitung, 2.12.2021). Die Kulturberichterstattung europäischer Medien ist vom Ausdünnen der gewohnten Besucher*innen-Strukturen geprägt. Dass nach dem Ende der Bedrohung durch den Virus und die Öffnung der Betriebe wie in den Jahren davor auch die Menschen wieder wie gewohnt Theater, Kinos und Konzerthäuser besuchen, darf bezweifelt, werden. Die Gründe dafür sind vielfältig – doch welche Gründe sind es? Die Angst vor einer neuerlichen Ansteckung? Weniger Geld durch Jobverlust? Oder einfach: weil man es nicht mehr gewohnt ist, sich am Abend was live anzuschauen und man sich „eh ein Netflix-Abo“ angeschafft hat?
Die Londoner Audience Agency hat vom Beginn der Pandemie an die Einstellungen verschiedener Publikumsschichtungen zu ihren Kulturbesuchen abgefragt. Aufgrund der gewonnen Daten lassen sich auch Rückschlüsse ziehen, was Besucher*innen benötigen, um wieder vermehrt die Programme vor Ort zu nutzen.


Der “Covid-19 Monitor” der Audience Agency 
Grundlage ist eine landesweite Längsschnitt-Panelumfrage zu Veränderungen der Ansichten über die Teilnahme an kulturellen Aktivitäten während der Pandemie. 
In fünf Befragungswellen wurden zwischen Okt. 2020 und Nov 2021 ca. 17.500 Personen befragt, wobei Stichproben aus der gesamten Bevölkerung genommen und alle Sektoren abgedeckt wurden. 
Veränderungen an Einstellungen und Besuchergewohnheiten werden dabei sowohl den verschiedenen Kunstsparten wie auch den von der TAA geschaffenen 10 Besucher-Segmenten zugeordnet (z.b. Städtische Vielbesucher, am Zeitgenössischen Interessierte,  Musikinteressierte aus kleineren Vorstädten, Nutzerinnen von Mainstream und Museen, Heimatverbundene aus Kleinstädten und ländlichen Gebieten oder älteren, weniger engagierten Personen).
Im Webtalk werden die Vertreter*innen der Audience Agency die wichtigsten Erkenntnisse dieser Forschung vorstellen, über Strategien zur Rückgewinnung von verlorenen Besucher*innen sowie über politische Implikationen berichten. 

 

„The Audience Agency“ (TAA) in London
Die Audience Agency zählt zu den profiliertesten Organisationen der Publikumsforschung in Europa. Sie ist eine gemeinnützige Einrichtung. wird u.a. vom British Arts Council finanziert, und soll Kultureinrichtungen dabei zu helfen, ein besseres Verständnis für ihr aktuelles und potenzielles Publikum zu gewinnen. Sie betreibt Büros in London und Manchester, beschäftigt 50 Mitarbeiter*innen und hat Hunderte von Kunden im Vereinigten Königreich und in Europa. 
Im Rahmen des Creative Europe Projekts ASSET (Audience Segmentation System in European Theatres) hat die IG Kultur Österreich mit den Kolleg*innen in London kooperiert und grundlegende Daten über den Typus des europäischen Theaterbesuchers/der europäischen Theaterbesucherin erarbeitet.

 

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der „Europäischen Theaternacht“

Die Gesprächsreihe „Wissen schafft Kultur“... 
...stellt aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft vor und beleuchtet, inwiefern diese für die Kulturarbeit nutzbar sind. Der moderierte Talk lädt dazu ein, in den offenen Austausch zwischen Wissenschaftler*innen und Kulturakteur*innen zu treten, Fragen zu stellen, Input zu geben und so Lücken zwischen Forschung und Praxis zu schließen. Offen für alle in der Kunst und Kultur Tätigen und Interessierten.

Wann: 
Mittwoch, 23. Februar 2022, 16:00 – 17.30 Uhr  
    

Wo & wie: 

ZOOM Webtalk
Der WebTalk findet als online Videokonferenz unter Verwendung der Software „Zoom“ statt. Wer sich mit Fragen in die Diskussion einbringen will, ist herzlich eingeladen, am meeting teilzunehmen. Anmeldeinformationen unten.

Youtube-Stream auf Deutsch 

Youtube-Stream auf Englisch

 

Anmeldung:
Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um Anmeldung bis spätestens 21. Februar unter: office@igkultur.at. Der Link zur Veranstaltung wird nach Anmeldung zugeschickt.  
 

Details zu den Talk-Gästen: 

Oliver Mantell 
Oliver Mantell leitet das Evidenz - Forschungsteam, das sich auf jene Erkenntnisse konzentriert, die kulturellen Organisationen helfen, ihre Ziele zu erreichen. Er ist für das TAA Programm „Audience-Finder“ und den Monitor für die kulturelle Partizipation zuständig.  Für die Evaluierung der Covid-Auswirkungen hat er mit dem Institut für kulturelle Werte an der Universität Leeds kooperiert.

Anne Torregiani 
Geschäftsführende Direktorin der Audience Agency mit den Fachgebieten Publikumstrends, Insight-basierte Entscheidungsfindung, Strategische Planung und Kulturpolitik. Zu ihren Aufgaben gehört die Entwicklung zahlreicher Programme zur Organisationsentwicklung mit dem Ziel, das Publikum zu vergrößern und zu diversifizieren.
 

Moderation: 
Dr. Gerald Gröchenig

Zum Einlesen: 
The Audience Agency
Covid-19 Cultural Participation Monitor
 

 

Der Beitrag als Video:

WELBTALK-MITSCHNITT in deutscher Übersetzung
https://youtu.be/lWvI4EEe5B8


WELBTALK-MITSCHNITT im englischen Original
https://youtu.be/oq1Z3j3tZ4c
 

Herzlichen Dank an die Interessengemeinschaft der Österreichischen Veranstaltungswirtschaft IGÖV für die Beteiligung an den Dolmetschkosten dieser Veranstaltung.
 

 

Präsentation der Audience Agency HIER zum Download

 

Beitrag als Podcast:

Aktualisierung:
Die Ergebnisse der im April 2022 – zwei Monate nach dem Webinar – stattgefundenen sechsten Schwerpunktbefragung finden sich unten im Downloadbereich.

 

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