Fair Pay Kampagne zieht ins Parlament ein

<p>Die FAIR PAY Studie wurde im Kulturausschuss präsentiert und löste befremdliche Freude bei BM Ostermayer aus. Es ist einiges an Zeit vergangen seit die Erhebung der sozialen Lage freier KulturarbeiterInnen erstmals im Hohen Haus debattiert wurde. Bereits im Frühjahr 2011 startete die Ländervertretung der IG Kultur Österreich ihre FAIR PAY Kampagne. Der Initiative der IG Kultur Österreich und einem Entschließungsantrag des Grünen Kultursprechers Wolfgang Zinggl

Die FAIR PAY Studie wurde im Kulturausschuss präsentiert und löste befremdliche Freude bei BM Ostermayer aus. Es ist einiges an Zeit vergangen seit die Erhebung der sozialen Lage freier KulturarbeiterInnen erstmals im Hohen Haus debattiert wurde. Bereits im Frühjahr 2011 startete die Ländervertretung der IG Kultur Österreich ihre FAIR PAY Kampagne. Der Initiative der IG Kultur Österreich und einem Entschließungsantrag des Grünen Kultursprechers Wolfgang Zinggl folgend, gab die Kunstsektion des damaligen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur eine Studie zur finanziellen Situation von freien Kulturinitiativen und –vereinen in Auftrag. Mehr als drei Jahre später wurde die Studie der österreichischen Kulturdokumentation, internationales Archiv für Kulturanalysen, nun unter den Augen der interessierten Öffentlichkeit im Kulturausschuss präsentiert.

Auf die wesentliche Frage „Was machen wir da jetzt?“ wusste BM Ostermayer zweierlei Antworten. Einerseits wolle er den Ländern die Studie zur Verfügung stellen. Denn diese stellen den größeren Teil der Förderungen für Kulturinitiativen und –vereine.

Andererseits gelte es sich zu freuen, so BM Ostermayer, da die Studie klar zeige, dass viele Menschen bereit sind ehrenamtlich oder bloß für ein Taschengeld Kulturarbeit zu leisten. So wichtig und bedeutend ehrenamtliche Tätigkeit im Kulturbereich zweifellos ist, Freude sollten die Ergebnisse der Studie eindeutig nicht auslösen. Viel mehr verdeutlicht die Studie erneut die prekäre finanzielle Lage zahlreicher Kulturinitiativen und –vereine, und das selbst obwohl nur vom Bund geförderte Initiativen und Vereine erfasst wurden.

Die Debatte im Kulturausschuss hat vor allem eines gezeigt: Es ist noch viel Arbeit notwendig bis auch Österreichs Entscheidungsträger verstanden haben, dass Kultur sich lohnen muss.


Link zur Parlamentskorrespondenz

Link zur Studie

fair pay

Ähnliche Artikel

Pressemitteilung der IG Kultur Vorarlberg vom 15.11.2024 Keine großen Sprünge, aber durchaus Anlehnung an das Update der Landeskulturstrategie ortet die IG Kultur Vorarlberg im Arbeitsprogramm unter neuer, schwarz-blauer Regierung. Eine konkretere Einordnung könne jedoch erst mit Aussagen zum Kulturbudget 2025 gemacht werden. „Alle Argumente und Maßnahmen für ein zukunftsorientiertes, faires und professionelles Kunst- und Kulturschaffen liegen ja schon eine Weile auf dem politischen Tisch. Jetzt gilt es, den von den Koalitionspartnern erklärten Vorarlberger Mut auch in Zahlen auszudrücken“, so Mirjam Steinbock von der IG Kultur Vorarlberg. Dass das Ressort Kultur bei Landesrätin Barbara Schöbi-Fink bleibt, hält die Interessensvertretung für wertvoll.
Am 6. November wurde bei der konstituierenden Sitzung im Vorarlberger Landhaus die schwarz-blaue Regierung angelobt. Die bei der Landtagswahl am 13. Oktober stimmenstärkste ÖVP wählte die FPÖ als Regierungspartner und legte unter dem Motto "Der Vorarlberger Weg - mit Mut und Verantwortung für unser Land" ein knapp 100-seitiges Arbeitsprogramm für die nächsten fünf Jahre vor. Welche Inhalte für Kunst und Kultur in dieser Zeit fokussiert und umgesetzt werden sollen, haben wir uns im Detail angesehen.
Weit vor den Vorarlberger Landtagswahlen am 13. Oktober 2024 machte der Landeshauptmann deutlich, dass Vorarlberg 2025 einen Sparkurs fahren müsse. Vor dem Hintergrund der noch jungen Fair Pay-Strategie des Landes und den Ergebnissen aus der Studie zu den Einkommensverhältnissen Vorarlberger Künstler:innen scheinen die Aussichten für den ohnehin zu gering dotierten Anteil von Kultur am Gesamthaushalt des Landes nicht rosig. Nach offiziellem Start am 6. November in die Legislaturperiode der schwarz-blauen Koalition und der noch ausstehenden Budgetrealität für nächstes Jahr bleibt als Hoffnungsschimmer zumindest das Wissen, dass sich alle Landtagsparteien 2022 einstimmig zu Fairness in Kunst und Kultur aussprachen. Wir fragten noch vor der Landtagswahl bei der Kulturabteilung nach, wie sich Fair Pay seit 2022 realisieren ließ und welche Maßnahmen gemäß der Strategie zukünftig greifen sollen.