In dem 1973 im englischsprachigen Original erschienen Essay „Städte und Aufstände“ stellte der Historiker Eric Hobsbawm Überlegungen zum Verhältnis von historischen Städtebau und Stadtentwicklung und deren Einfluss auf großstädtische Revolten und Aufstände an.
Das Fremdenrecht wurde in Österreich 2010 wieder einmal verschärft. Das verfolgte Ziel ist weiterhin die Migrationsabwehr, was oft die Aberkennung grundlegender Menschenrechte bedeutet. So ist das Leben der AfrikanerInnen durch einen verschärften institutionellen Rassismus gekennzeichnet, der den Neuankommenden keine Hoffnung lässt, in diesem Land leben zu dürfen.
Der Freispruch vom 2. Mai ist immer noch nicht gültig. Der Staatsanwalt hat Berufung angemeldet, ob er tatsächlich berufen wird, ist ungewiss. Das Urteil liegt mündlich vor, die schriftliche Urteilsbegründung lässt aber auf sich warten.
Schlimm wird es natürlich dann, wenn jemand einen Aufstand macht, besonders in der Höhle des turbokapitalistischen Löwen namens London. Dabei vermittelten viele der Fahndungsfotos der Polizei gerade eben dieses kleine Glück der warmen Waffe: Die ergatterten Konsumwaren, Kleidungsstücke mit den richtigen Logos, Elektronik der wahren Helden des Konsums wurden erstaunt beäugt und fast liebevoll von dannen getragen.
In England ging es trotz kühlem Sommer heuer heiß zu: Mitten im Urlaubsmonat August wurden mehrere englische Städte Zeuginnen von tagelangen Riots, die größten seit den 1980er Jahren. Die Berichterstattung überflutete uns mit Bildern von Plünderungen und Demolierungen. Gestürmt, ausgeraubt und/oder niedergebrannt wurden Geschäfte – aber auch das „traute Heim“, das Urbild des Privaten, wurde nicht verschont.
Jetzt bin ich wirklich undercover. Ich bin jetzt ein V-Mann. Und merke: Es ist etwas völlig anderes, in einem Milieu zu recherchieren und dabei sein Selbstbewusstsein insgeheim aus der Differenz zu diesem Milieu zu beziehen, als diesem Milieu anzugehören.
Ich finde, es gibt ein paar, die gute Arbeit machen, manche mit Migrationshintergrund, manche ohne, aber es sind leider wenige und die haben aus verschiedenen persönlichen und strukturellen Gründen – Geld, Wille, Interesse und Rassismus von Redaktionen, Verlagen, Werbekundschaft und LeserInnen spielen auf jeden Fall eine Rolle – immer weniger Zeit, gute Arbeit zu machen.
Journalist_innen und Auto-/Biograf_innen wenden verschiedene Strategien an, um sich die Interpretation der Geschehnisse nicht nehmen zu lassen – Ergebnis davon sind eine Reihe neuer Reportagen und Erzählungen zum Thema Flucht und Migration
Die Entstehung der Sozialreportage ist untrennbar mit dem rasanten Wachstum moderner Großstädte und der Herausbildung industrialisierter urbaner Zentren im 19. Jahrhundert verknüpft. Im Selbstverständnis der bürgerlichen Öffentlichkeit symbolisierte die Großstadt Zivilisation und Fortschritt schlechthin und provozierte zugleich neue literarische und journalistische Reflexionen über die spezifischen Erfahrungen urbaner Modernität.
In der Sowjetunion beschränkte sich die Fotografie zur Zeit der Industrialisierung auf eine „agitatorisch-propagandistische und erzieherisch-organisatorische Funktion“ (Sartorti 1979: 183). Die Reportagefotografie diente mehr der Propagierung eines Ideals als der kritischen Darstellung der Realität und ließ für Widersprüche des sozialen Wandels keinen Platz.