klimapolitik

Klimafreundliche Kultur Was kann Kunst und Kultur für den Klimaschutz leisten? Offensichtlich geht das über Green Events, denn Großveranstaltungen verbrauchen viele Ressourcen und setzen viele Menschen in Bewegung. Wie funktionieren diese? Und wie können auch kleinere Initiativen einen Beitrag leisten? Wir haben uns im Kulturbereich umgehört.
Friday for Future Österreich Fridays For Future ruft zum europaweiten Klimastreik auf, denn Klimaschutz droht vor dem Aufstieg des Rechtsextremismus unterzugehen. In Österreich, Deutschland, Niederlande und zahlreichen weiteren Ländern werden deshalb Menschen am 31. Mai in Massen die Straße füllen. Der drohende Rechtsruck bei den Europawahlen würde zentrale Elemente der europäischen Klimapolitik, wie den Green Deal, gefährden. Daher ruft die Klimabewegung die gesamte Zivilbevölkerung dazu auf, wachsam zu sein, ihre Stimme auf der Straße und im Wahllokal zu nutzen. Denn Klimaschutz und Demokratie stehen vor einem gefährlichen Kipppunkt, so die Aktivistinnen von Fridays For Future Austria.
In der Dezember Ausgabe des Kulturradios hört ihr eine Diskussionsrunde zur Klimakrise, aufgenommen in der QL Galerie Graz im Rahmen einer Ausstellung von Bernhard Wolf sowie ein Gespräch mit Barbara Alt zum Projekt Klimakultur, das gemeinsam von TKI und Klimabündnis Tirol koordiniert wird.
Ökologische Investitionen im Sinne der Klimaneutralität sind mit erheblichen Investitionen verbunden. Ab sofort werden Unternehmen und Vereine (darunter auch gemeinnützige Kulturvereine) mit Mitteln aus dem Wiederaufbaufonds der Europäischen Union gefördert. Dafür werden den Kulturbetrieben 15 Millionen Euro bereitgestellt – die Ausschreibung wurde nun in einer zweiten Runde bis 29. September verlängert.
Kultur solidarisiert sich mit Klimaschutz, Letzte Generation Den Klimaschutz-Aktivist*innen, darunter die "Letzte Generation", weht ein rauer Wind entgegen, sie werden als Extremist*innen diffamiert. Ihre Aktionen haben sie bewusst so durchgeführt, dass keine bleibenden Schäden entstehen, und sie haben es geschafft, dass das Thema wieder breit diskutiert wird. Um die Debatte wieder in die richtige Bahn zu lenken, solidarisieren sich Kunst und Kultur mit dem Klimaschutz und weisen darauf hin, wie wichtig es ist, schnell Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe zu setzen.
Wachstumslogik Es ist fünf vor zwölf. So der Club of Rome, eine Denkfabrik für Zukunftsfragen, 1972 in seinem auf wissenschaftlicher Evidenz basierenden Weckruf „Die Grenzen des Wachstums“. Rasch wurde dieser Bericht damals in über dreißig Sprachen übersetzt, millionenfach verkauft. Im Horizont der „Wirtschaftswunderjahre“ seit dem Zweiten Weltkrieg, der ständigen Angst vor einer Eskalation des Kalten Krieges und der Studentenproteste von 1968 hielt die Studie dem Optimismus einer fortschrittsgläubigen Moderne mit blanken Zahlen entgegen: Exponentielles Wachstum bei biophysisch begrenzten Ressourcen muss zwangsläufig zur Katastrophe „führen. Die Menschheit stehe vor der Wahl. Mit einem Weitermachen wie bisher seien die Grenzen des Wachstums binnen hundert Jahren erreicht. Dabei zeigte das Studienteam sich zuversichtlich: Es sei sehr wohl möglich, die Wachstumstrends zu ändern und eine „ökologische und ökonomische Stabilität“ anzustreben. Ein halbes Jahrhundert liegt dieses Wachrütteln nun zurück. Und beklommen stehen wir vor der Frage: Inwieweit hat der damit verbundene Bewusstseinswandel de facto eine Umorientierung hin zu nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweisen bewirkt? Wenn es damals fünf vor zwölf war, wo stehen wir heute? Wo stehen Kunst und Kultur angesichts der Grenzen des Wachstums?
Klima Kultur Die Erreichung der Klimaziele und die Beiträge der Kultur zu den Emissionsreduktionen stellen die Kulturarbeit vor die größte Herausforderung seit Jahrzehnten. Das IG-Kulturmagazin KLIMA.KULTUR.ARBEIT reflektiert das Thema in Theorie und Praxis, bietet Best-Practice-Beispiele aus der Kulturszene und will dazu beitragen, vom Wissen ins Handeln zu kommen.
Webtalk Klima Kultur Viel Zeit bleibt nicht mehr: Um den Reduktionserfordernissen des Pariser Übereinkommens zu entsprechen hat sich die EU für die Zeit bis zum Jahr 2030 auf die Zielvorgaben eines EU-weiten Treibhausgasemissions-Reduktionsziels von mindestens 40 Prozent gegenüber den Jahren 1990 bis 2030 geeinigt und dieses Ziel im Rahmen des Green Deals der EU auf netto mindestens 55 Prozent ausgeweitet. Welche Beiträge können die Kunst, können Theater und die (Freie) Kulturszene für den Klimaschutz leisten? Wie „klimafit“ ist man im eigenen Betrieb? Der IG Kultur-Webtalk „Wissen schafft Kultur“ stellt aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft vor und beleuchtet, inwiefern diese für die Kulturarbeit nutzbar sind. Der Webtalk findet online am 14. Juni um 15.30 statt. Kostenlose Teilnahme für Mitglieder der IG Kultur. Anmeldung unter office@igkultur.at notwendig, der Link zum Webtalk wird dann zugeschickt.
Katharina Rogenhofer, Klimavolksbegehren, Österreich Das Thema Umweltschutz stand letztes Jahr noch groß auf der Agenda. Die Hoffnung, dass tatsächlich echte Maßnahmen ergriffen werden, waren nicht ganz unberechtigt. Dann kam Corona. Das Klimavolksbegehren muss nun trotzdem stattfinden, einer erst in Aussicht gestellten Verschiebung wurde vom Innenministerium nicht stattgegeben. Ein Gespräch mit Sprecherin Katharina Rogenhofer darüber, wie die Kampagne in dieser Situation läuft, was genau ihre Forderungen sind und ob die Krise auch eine Chance sein könnte. 
Klimaschutz, Tristan Jordan, Foto: Gustavo Quepón Tristan Jorde ist Schauspieler und Umwelttechniker. Er hat uns erzählt, wieso der Hype um den Klimaschutz jetzt schnell genutzt werden muss, warum es einen Systemwandel braucht und wieso er glaubt, dass der Rechtspopulismus schnell wieder verschwindet, wenn wieder vernünftige Politik gemacht wird.