hArt und irgendwann vielleicht fair?

Österreich ist also eine Kulturnation, das kann nicht oft genug gesagt werden. Österreich ist eine Kulturnation und stolz auf diesen Titel. Österreich ist eine Kulturnation und das kann nicht oft genug bezahlt werden. Moment... Österreich ist eine Kulturnation und den KünstlerInnen geht es nicht ums Geld, weil die Kunst ist frei und der Künstler, die Künstlerin ist dies auch.

Österreich ist also eine Kulturnation, das kann nicht oft genug gesagt werden. Österreich ist eine Kulturnation und stolz auf diesen Titel. Österreich ist eine Kulturnation und das kann nicht oft genug bezahlt werden. Moment... Österreich ist eine Kulturnation und den KünstlerInnen geht es nicht ums Geld, weil die Kunst ist frei und der Künstler, die Künstlerin ist dies auch. Dazu zählt auch das Geld, so jedenfalls der Maestro von Erl, Gustav Kuhn „Es kommt keiner wegen des Geldes. Bei uns erfüllen sich die Wünsche der Menschen.“ Schön, aber was, wenn die Menschen (zu denen ja auch KünstlerInnen gehören) gerne ihre Miete bezahlen würden?

Szenenwechsel 1: Los Angeles, eine Tänzerin und Choreografin mit 16 Jahren Berufserfahrung lehnt es ab für das MOCA (Museum of Contemporary Art) zu arbeiten, weil sie für ein Re-enactment einer Performance von Marina Abramovic, bei der sie 4 Stunden nackt performen soll, 150$ erhalten sollte, inklusive 15 Stunden Proben.

Szenenwechsel 2: Wien, das Wiener Festwochen-Projekt „Unruhe der Form“ ist in der Secession zu Gast. TänzerInnen wehren sich gegen die schlechte Bezahlung bei einer Choreografie von Tino Sehgal. Für eine Tanzperformance von 2h 40min wurden 50€ bezahlt.

Szenenwechsel 3: Die Facebook-Seite: „Die traurigsten & unverschämtesten Künstlergagen und Auditionserlebnisse“ löst eine Welle der Entrüstung aus. Elisabeth Kulmann, Mezzosopranistin, macht publik, dass die Salzburger Festspiele Probegelder bei mehrwöchigen Opernproduktionen einfach gestrichen haben.

Bitte jetzt keine Neiddebatte, tönt es nicht nur aus sozialdemokratischer Ecke und schon gar nicht Hochkultur gegen regionale Kultur ausspielen. Aber warum nicht die Umverteilungsdebatte führen, wenn das obere Kulturmanagement Gagen verdient, die im Bereich des Einkommens des Bundeskanzlers liegen. Dieser muss wenigstens seine Nebenverdienste offen legen. Von den Nebenverdiensten des oberen Kulturmanagements wissen wir nichts.

Aber da müsste dann die Kulturnation, respektive die nächste Regierung über Höchst- und Mindestgagen nachdenken und Standards setzen und selbst Subventionierung diesen Standards gemäß einsetzen und kontrollieren. Aber wo kämen wir da hin, die Kunst ist frei, wie der Markt frei ist. Wohin uns das gebracht hat, haben wir seit der Finanzkrise 2008 vor Augen geführt bekommen.

 


WEITERFÜHRENDE LINKS:

„Ich bin kein so legaler Mensch“
http://taboofart.com/2013/08/28/an-open-letter-from-a-dancer-who-refused-to-participate-in-marina-abramovics-moca-performance/
http://igkultur.at/projekte/fairpay
http://artbutfair.org/die-goldenen-regeln/
https://www.facebook.com/Kuenstlergagen

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