VorRisse

Der aktuelle Heftschwerpunkt „Migration und Kulturarbeit“ entstand im Rahmen des EQUAL-Projekts fields of TRANSFER: Kooperation durch Vernetzung. MigrantInnen in der Kulturarbeit, das von der IG Kultur Österreich derzeit durchgeführt wird. Kern des Projekts ist die Vernetzungsarbeit zwischen migrantischen und nicht-migrantischen Initiativen im Kulturbereich – mit dem Ziel, Zugangsbarrieren für MigrantInnen zum Kulturbereich sichtbar zu machen, Strukturen migrantischer Selbstorganisationen in der Kulturarbeit zu stärken sowie Perspektiven migrantischer Kulturproduktion in Österreich zur Diskussion zu stellen.

Der aktuelle Heftschwerpunkt „Migration und Kulturarbeit“ entstand im Rahmen des EQUAL-Projekts fields of TRANSFER: Kooperation durch Vernetzung. MigrantInnen in der Kulturarbeit, das von der IG Kultur Österreich derzeit durchgeführt wird. Kern des Projekts ist die Vernetzungsarbeit zwischen migrantischen und nicht-migrantischen Initiativen im Kulturbereich – mit dem Ziel, Zugangsbarrieren für MigrantInnen zum Kulturbereich sichtbar zu machen, Strukturen migrantischer Selbstorganisationen in der Kulturarbeit zu stärken sowie Perspektiven migrantischer Kulturproduktion in Österreich zur Diskussion zu stellen.

Der vorliegende Schwerpunkt zeigt zum einen jene Auseinandersetzungen und Positionen auf, die im Zuge der bisherigen Projektaktivitäten diskutiert und erarbeitet wurden, zum anderen skizziert er auch den inhaltlichen Rahmen der eintägigen IG Kultur Österreich-Konferenz Kulturarbeit in der Einwanderungsgesellschaft: Antirassistische Interventionen und Strategien, die am Freitag, dem 3.11.2006, in den WUK Museumsräumen in Wien stattfindet. Für nähere Informationen zur Konferenz sei auch auf die Website des Projekts www.igkultur.at/transfer hingewiesen, wo neben den Beiträgen zum Heftschwerpunkt weitere Texte zum Themenkomplex sowie allgemeine Informationen zu fields of TRANSFER abrufbar sind.

Der Beitrag von Mark Terkessidis, der sich auf den Kontext in Deutschland unter der rot-grünen Bundesregierung bezieht, re-positioniert die kulturelle Produktion von MigrantInnen innerhalb einer rassistisch strukturierten Gesellschaft und sieht in der Praxis der MigrantInnen eine implizite Erweiterung des Kulturbegriffs. In der Gesprächsrunde mit Araba Evelyn Johnston-Arthur, Stephanie Njideka Iroh und Ljubomir Bratic wird anhand des aktuellen Remapping Mozart-Projekts, an dem die DiskutantInnen auf unterschiedlichen Ebenen beteiligt sind, die Frage erläutert, wie Gegengeschichte aus migrantischer Perspektive bzw. aus Perspektive der Diaspora geschrieben werden und diese in die kulturelle Produktion einfließen kann. Vlatka Frketic setzt sich in ihrem Beitrag kritisch mit dem Begriff „Migrantische Kulturarbeit“ auseinander und stellt zwei konkrete Beispiele politischer Kulturarbeit von Migrantinnen jenseits heteronormativer und national definierter Räume vor. Simon Inou, Chefredakteur des Internetportals Afrikanet.info, spricht im Mailinterview über die Herstellung medialer antirassistischer Öffentlichkeiten und über die Rolle kritischer, von MigrantInnen initiierter Medien für die antirassistische Kulturarbeit. Last but not least stellen Rubia Salgado und Stefan Haslinger die Zusammenarbeit zwischen maiz, dem Autonomen Zentrum von & für Migrantinnen in Linz, und der KUPF – Kulturplattform Oberösterreich für den kulturpolitischen Forderungskatalog zuMUTungen als Beispiel für antirassistische Allianzen zwischen migrantischen und mehrheitsösterreichischen Initiativen im Kulturbereich dar.

In der Rubrik Kulturpolitiken wartet die vorliegende Ausgabe der Kulturrisse zudem mit einem Subschwerpunkt zu den bevorstehenden Nationalratswahlen auf, der sich u.a. um einen (letzten?) Rückblick auf die politischen Geschehnisse seit 1999 bemüht und mögliche Szenarien für die Zeit nach den Wahlen skizziert.

Gerade in Wahlzeiten werden kritische Positionen von MigrantInnen wenig gehört. In diesem Sinne besetzen die AutorInnen des Heftschwerpunkts mit ihren Beiträgen Räume und nutzen den Rahmen, um ihre SprecherInnenposition, auch innerhalb bereits bestehender antirassistischer Öffentlichkeiten, zu stärken. 

Ähnliche Artikel

Der Vorarlberger Landtag beschloss unter neuer, schwarz-blauer Regierung am 19. Dezember 2024 das Budget für das Jahr 2025. Der bereits im Sommer angekündigte Sparkurs des Landes trifft auch das Kulturbudget, das angesichts prekärer Arbeits- und Lebensumstände Kunstschaffender und einem zarten Start in die Fair Pay-Strategie des Landes mit einer lediglich geringfügigen Erhöhung in das neue Jahr geht. Wie sich die Kultursprecher:innen der Parteien zum Budget und den relevanten Inhalten von Kunst und Kultur äußerten und was Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink zu einem Ausblick für die freie Szene sagt, haben wir im Folgenden dokumentiert.
Kulturpreisverleihung 2024 Am Freitag, 13. Dezember 2024, wurden die Kulturpreise des Landes Kärnten | Koroška verliehen. Die Vorsitzende des Kärntner Kulturgremiums, Angelika Hödl, fand klare Worte zur Entwicklung in so manchen Nachbar(bundes)ländern und über die Notwendigkeit der Investition in unsere Lebensversicherung Kunst und Kultur.
Da die mehrjährigen Fördervereinbarungen für die Jahre 2026-28 seitens des Landes Steiermark noch immer nicht ausgeschrieben wurden und uns keinerlei Informationen dazu vorliegen, wann bzw. ob wir mit einer solchen Ausschreibung rechnen dürfen, hat die IG Kultur Steiermark einen Appell an die steirische Landesregierung verfasst. Diesen könnt ihr unterhalb nachlesen.