Offener Brief: KSVF-Zuschuss erhöhen! Jetzt.

Wahlkampf 2024: ÖVP und Grüne nennen Zuschusserhöhung als wichtiges Anliegen. Erhöhen Sie den KSVF-Zuschuss! Jetzt.

KSVF-Zuschuss erhöhen! Jetzt.
(Offener Brief vom 20.9.2024) Wahlkampf 2024: auch ÖVP und Grüne nennen Zuschusserhöhung als wichtiges Anliegen

 


Sehr geehrter Herr Kulturminister Werner Kogler,
sehr geehrte Frau Staatssekretärin Andrea Mayer,
sehr geehrter Herr Finanzminister Magnus Brunner,
sehr geehrte Regierungsparteien ÖVP und Grüne!
 

Der Künstler*innensozialversicherungsfonds (KSVF) leistet wichtige Zuschüsse zu den Pflichtversicherungsbeiträgen von selbstständig erwerbstätigen Künstler*innen, ein Maximalbetrag von 1.896 Euro jährlich ist für die anspruchsberechtigten Künstler*innen vorgesehen. Dieser Betrag ist jedoch seit 2018 unverändert. Die kumulierte Inflation würde bereits mehr als +30% als angemessene Anpassung erfordern.
 

Erhöhen Sie den KSVF-Zuschuss! Jetzt.

Das ist sehr simpel möglich: über eine Verordnung durch den Kulturminister. Die erforderlichen finanziellen Spielräume sind vorhanden. Der KSVF ist über Abgaben finanziert, eine Erhöhung belastet nicht das Kunst- und Kulturbudget.

Das KSVF-Kuratorium hat bereits im Sommer 2023 eine Empfehlung an den Kulturminister zur Erhöhung des KSVF-Zuschusses ausgesprochen. Bislang fehlt eine entsprechende Verordnung.

Im Sommer 2024 hat der Kulturrat Österreich drei Fragen an wahlwerbende Parteien gerichtet, auch nach Umsetzungsplänen im Kontext sozialer Absicherung. Sowohl Grüne als auch ÖVP – wie darüber hinaus weitere wahlwerbende Parteien – nennen hier die Anhebung des KSVF-Zuschusses als wichtigen Schritt. Die schriftlichen Antworten sind auf der Website des Kulturrat veröffentlicht.
 

Regierungsparteien unisono für KSVF-Zuschuss-Erhöhung. Und nun? Tun!  

Sehr geehrte Regierungsparteien, zeigen Sie, dass eine KSVF-Zuschuss-Erhöhung nicht bloß Wahlversprechen für eine mögliche nächste Regierungsbeteiligung ist.

Sehr geehrter Herr Kulturminister, greifen Sie zum Füller oder zur digitalen ID: Unterzeichnen Sie die dafür notwendige Verordnung, jetzt! Noch vor der Wahl.  
 

Mit freundlichen Grüßen,
Kulturrat Österreich
 


Positionen der Parteien 2024: https://kulturrat.at/kulturpolitik-zur-wahl-positionen-der-parteien-2024

Facts & Figures:

  • Der KSVF-Geschäftsbericht 2023 weist 11,4 Millionen Euro Fondskapital und weitere 10,5 Millionen Euro an Rücklagen (für später beantragte Zuschüsse) aus.
  • Der KSVF besteht seit 2001. Zuletzt leistete der KSVF Zuschüsse zu den Pflichtversicherungsbeiträgen von mehr als 4.000 selbstständigen Künstler*innen pro Jahr.
  • Von 2001 bis 2018 fanden regelmäßig Zuschuss-Erhöhungen statt, im Ausmaß von jeweils knapp 10% bis knapp 20%. Seit 1.1.2018 beträgt der maximal mögliche Zuschuss zu den Pflichtversicherungsbeiträgen von anspruchsberechtigten Künstler*innen 1.896 Euro pro Jahr.

Ähnliche Artikel

Welche Vorstellungen die Parteien von Kunst- und Kulturpolitik haben, lässt sich in den Wahlprogrammen deutlich ablesen. Dabei manifestieren sich große Unterschiede in den politischen Lagern in der Ausrichtung ihrer Kulturpolitik. Eine Analyse der Kernpunkte der Parteien zu Kunst und Kultur für die Nationalratswahl 2024.
Radikaler Konservatismus Konservative Parteien driften in ganz Europa stark nach rechts, adaptieren teilweise sogar rechtsextreme Ideen, kopieren ihre Strategien. Nicht nur Rechtsextreme, sondern auch einst staatstragende konservative Parteien agieren heute teils demokratiegefährdend - entgegen ihrer ursprünglich erhaltenden Rolle. Was bedeutet es, wenn Ideen der Identitären in allen Medien diskutiert werden, oder wenn man Positionen von Parteien wie AfD und CDU oder FPÖ und ÖVP nicht mehr unterscheiden kann? Was sind die Ursachen für die Radikalisierung der Konservativen und welchen Strategiewandel brauchen wir? Ein Gespräch mit Politikwissenschafterin Natascha Strobl.
Am vergangenen Donnerstag lud der Kulturrat Österreich anlässlich der bevorstehenden Nationalratswahl zu einem Podiumsgespräch über die zu erwartende Kunst- und Kulturpolitik ins Wiener Depot. Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), Eva Blimlinger (Grüne), Josef Schellhorn (Neos), Nikolaus Kohlberger (KPÖ) und Sabine Aigner (Keine) (gereiht nach den Wahlergebnissen 2019*) stellten ihre kulturpolitischen Perspektiven vor und präsentierten ihre Antworten auf offene Baustellen in Kunst, Kultur und Freien Medien. Was ist von welcher Partei zu erwarten - Ein Rückblick auf die Diskussion „Kulturpolitik zur Wahl“.