Kritik an Wirtschaftsförderung aus Kunstbudgets

<p><b>Kulturpolitische Ungereimtheiten beim neuen Musikfonds</b><br /> <br /> <br /> "Obwohl die österreichische Musiklandschaft dringend neuer politischer Impulse bedarf, bleibt die Bundesregierung bislang die Erklärung schuldig, warum Finanzmittel der Kunstförderung in einem derart großen Umfang für eine Maßnahme der Wirtschaftsförderung aufgewendet werden!" Mit Unverständnis reagiert die IG Kultur Österreich auf die finanziellen Grundlagen des neu

Kulturpolitische Ungereimtheiten beim neuen Musikfonds


"Obwohl die österreichische Musiklandschaft dringend neuer politischer Impulse bedarf, bleibt die Bundesregierung bislang die Erklärung schuldig, warum Finanzmittel der Kunstförderung in einem derart großen Umfang für eine Maßnahme der Wirtschaftsförderung aufgewendet werden!" Mit Unverständnis reagiert die IG Kultur Österreich auf die finanziellen Grundlagen des neu eingerichteten Musikfonds, der mit insgesamt 600.000 Euro die heimische Musikproduktion ankurbeln soll.

"Wir können nur staunen", erklärt IG Kultur Obmann Bernhard Amann, "dass immerhin die Hälfte dieses Betrags aus der Kunstsektion im Bundeskanzleramt beigesteuert wird. Völlig ungeklärt ist, woher dieses Geld kommt und auf wessen Kosten." Noch vor kurzem musste die IG Kultur Österreich eine deutliche Kürzung der Jahresförderung bei Kulturinitiativen verzeichnen (-57% seit 2002). Hier wird die Schwerpunktsetzung der Bundeskulturpolitik unter Bundeskanzler Schüssel deutlich, die seit dem Jahr 2000 Fördermittel zunehmend von kritischer Kultur- und Medienarbeit abzieht, um sie wirtschaftspolitischen Zwecken zur Verfügung zu stellen. Auch sind berechtigte Zweifel angebracht, ob die Ausschüttungen des Musikfonds nicht viel mehr den Major-Labels zu Gute kommen.

"Kunststaatssekretär Morak schielt offensichtlich auf Zustimmung aus Wirtschaftskreisen. Aus den Reihen von Kunst und Kultur ist bei derart fragwürdigen Umwidmungen von Kunstförderungsmitteln mit keinem Sympathie-Zugewinn zu rechnen", so Amann abschließend.

Downloads
Falter_130705.jpg659.83 KB

Ähnliche Artikel

Ein vertiefender Blick auf das Kunst- und Kulturkapitel des Regierungsprogramms 2025-2029, mit Fokus auf freie Kulturarbeit.
Ideologische Neuausrichtung, radikale Budgetkürzungen, parteipolitisch motivierte Umbesetzung des Kulturkuratoriums – in der Steiermark droht die Zerstörung der über Jahrzehnte gewachsenen kulturellen Infrastruktur des Landes für zeitgenössische Kunst und Kultur. Kunst und Kultur machen aber nicht an Landesgrenzen halt. Die Entwicklungen in der Steiermark sind keine Ländersache. Sie gehen uns alle an. Jeder Angriff auf freie Kunst und Kultureinrichtungen ist ein Angriff auf die Demokratie. Eine österreichweite, spartenübergreifende Solidaritätserklärung mit der steirischen Kunst- und Kulturszene – mit der Einladung zur weiteren Unterstützung.
Am Dienstag den 18.02.2025 fand in Kooperation mit der A9 des Landes Steiermark ein Webinar zur Ausschreibung und Antragstellung statt der Mehrjährigen Förderungsvereinbarungen 2026-2028 statt. Alle zentralen Informationen und Links zur Antragstellung findet ihr unten.