Kulturarbeit unter Rechtsextremen in Brasilien

Am 1. Jänner wird Jair Bolsonaro offiziell Präsident Brasiliens. Nach seinem klaren Sieg hat der ehemalige Militär einen "radikalen Wandel" angekündigt. Auf der Agenda steht auch ein tiefgreifender Umbau des Kultursektors. Bereits im Wahlkampf wurden liberale und vor allem LGBTIQ Kunst- und Kulturinitiativen massiv unter Druck gesetzt und angegriffen. Ein Gespräch mit den Kulturschaffenden Thiago Jesus und Daniel Escorel.  

IG Kultur Österreich: Vor einem Monat wurde Bolsonaro mit 55 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten Brasiliens gewählt. Ein ziemlicher Schock, wenn man an all seine rassistischen, frauenverachtenden, homophoben und gewaltverherrlichenden Aussagen und Ankündigungen im Wahlkampf denkt – der auch als „Kulturkampf“ beschrieben wurde. Welche Rolle hat Kultur im Wahlkampf gespielt bzw. wie hat sich der Kultursektor, sofern man von „dem“ Sektor sprechen kann, im Wahlkampf positioniert? 

Thiago Jesus: Der Kultursektor hat die realen Chancen eines Siegs Bolsonaros vollkommen verkannt, obwohl er in den Umfragen seit 2017 geführt hat. Wir haben unterschätzt, wie gut seine misogynen, rassistischen, homophoben und transphoben Aussagen in der Öffentlichkeit ankamen. Für mich wurde offensichtlich, wie unvorbereitet unsere Kultur- und Medienorganisationen waren, um auf zutiefst konservative und religiöse Attacken zu reagieren, aber auch wie weit sich der Sektor bereits von der Wahlbevölkerung, vor allem evangelikalen Christ*innen und Rechtsstehenden, entfernt hatte.

Daniel Escorel: Dazu muss man sagen, dass Basilien einen starken und sehr dynamischen Kultursektor hat, der historisch – gerade weil es die Tradition einer großen kulturellen Vielfalt aber auch dieses kulturelle Potential gibt – stets an vorderster Front in zentralen nationalen Debatten ist. Etwa nach der Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Roussef, als Michel Temer, der frühere Vize-Präsident, das Kulturministerium abschaffen wollte und seine Entscheidung rückgängig machen musste. Der öffentliche Druck durch Besetzungen und Demonstrationen von Kulturschaffenden, unterstützt von weiten Teilen der Bevölkerung, war zu groß.

Die Wahl von Jair Bolsonara ist ein Rückschlag, der sich seit 2016 angekündigt hat. Es gibt ein wachsendes konservatives Klima. Im Wahlkampf wurden Kunst und Kultur bewusst zu Sündenböcken gemacht. Ausstellungen wurden zensuriert und auf Künstler*innen und Kultureinrichtungen in den verschiedensten Regionen Brasiliens wurde großer Druck ausgeübt. 

Thiago Jesus: Ende 2017 gab es drei zentrale Ereignisse, die für die Eskalation rechtsextremer Attacken auf den Kultursektor im Vorfeld des Wahljahres entscheidend waren: Die Ausstellung QueerMuseum im Kulturzentrum der Santander Bank in Porto Alegre wurde nach lauten Protesten rechter Gruppierungen abrupt geschlossen. Ein Vorfall im Museum Moderner Kunst Sao Paulo, bei dem ein Kind die Hand und den Fuß eines nackten Performance-Künstlers während einer Eröffnungs-Show berührte, löste massive Proteste aus. Und gegen die Philosophin und Gender-Theoretikerin Judith Butler, die an einer Konferenz in Brasilien teilnahm, gab es Demonstrationen und Drohungen online. Als sich die Bank Santander entschied, die Ausstellung QueerMuseum zu schließen, ließ sie verlautbaren: „Wir entschuldigen uns aufrichtig bei allen, die sich von einem Werk, das Teil der Ausstellung war, in irgendeiner Weise beleidigt oder verletzt gefühlt haben.“ Diese Ereignisse haben den Boden für einen breit angelegten Kampf in der kulturellen Arena bereitet, bei dem offensichtlich wurde, wie unvorbereitet der Kultursektor war, intoleranten und moralistischen Kräfte etwas entgegenzusetzen. 

In der finalen Phase des Wahlkampfs gab es eine stärkere öffentliche Mobilisierung. Über 4 Millionen Menschen sammelten sich in einer Facebook-Gruppe namens „Women United Against Bolsonaro“. In allen 27 Bundesstaaten Brasiliens und im Ausland gab es Proteste unter dem Slogan #EleNão (Nicht er). Das war die größte je von Frauen organisierte Straßen-Demo in der Geschichte Brasiliens. Leider kam das zu spät. 

 

IG Kultur Österreich: Wie erklärt ihr euch den Wahlsieg, der auch ein Sieg konservativer bis rechtsextremer Wertvorstellungen ist? 

Daniel Escorel: Man darf nicht vergessen, dass Brasilien ein großes Land mit einer harten und zutiefst kolonialen Vergangenheit ist. Historisch gesehen hatte Brasilien nur einige Perioden demokratischer Stabilität. Allgemein über Werte der brasilianischen Gesellschaft zu reden ist schwierig, da sie sehr unterschiedlich und noch immer sehr gegensätzlich sind. Aber seit der Amtsenthebung von Dilma Roussef 2016 hat die Rhetorik der Gewalt gegen Minderheiten und gegen errungene Rechte spürbar zugenommen. Das ist ein Phänomen, dass man global beobachten kann. Brasilien ist nur ein Teil davon.

Thiago Jesus: Meiner Meinung nach hat Bolsonaro nicht gewonnen, weil sich die Werte verändert haben. Diese Werte haben unter der Oberfläche immer gebrodelt. Brasilien ist ein sehr konservatives Land, dass historisch auf soziale Ungleichheit, mächtige Eliten, dem Genozid an schwarzen und armen Menschen und auf patriarchale und rassistische Strukturen aufgebaut ist. Bolsonaro hat in die Angst der Menschen investiert, die soziale Veränderungen als Bedrohungen sehen, in jene, die sich fürchten, Teil einer komplexen und heterogenen Gesellschaft zu sein. Seit der beispiellosen Rezession 2014, der endemischen Korruption innerhalb der Regierung und dem Anstieg an Gewaltverbrechen wird die Arbeiterpartei von der finanziellen Elite weitgehend dämonisiert. Bolsonaro hat diesen Zeitgeist, die Wut und die tiefe Unzufriedenheit gegenüber der politischen Klasse eingefangen. 

Zu ergänzen ist, dass Brasilien im letzten Jahrzehnt enorme Fortschritte gemacht hat, insbesondere mit Blick auf die feministische und LGBTQ Agenda. Bolsonaros Wählerschaft reagierte, als ob diese Fortschritte direkt ihr Leben bedrohen und den natürlichen Gang der Dinge, wie Dinge sein sollten, untergraben würde. Bolsonaros Agenda stellt die Rückkehr zur Ordnung, Disziplin, Autorität und Hierarchie dar - einen Wunsch, die Zeit zurückzudrehen.  

 

IG Kultur Österreich: In einem Monat wird Bolsonaro angelobt. Nach der Wahl meinten etliche Medienkommentator*innen „Nichts wird so heißt gegessen, wie es gekocht wird“, Wahlkampf ist etwas anderes als Regieren. Was erwartet ihr? 

Daniel Escorel: Ich glaube nicht, dass was sie seit zwei Jahren propagieren und sagen nur politische Rhetorik ist. Ihre Absichten sind klar und ich glaube, dass sie versuchen werden, ihr Vorstellungen auch umzusetzen. Aber natürlich haben Institutionen und die Öffentlichkeit auch Macht. Nur die Zeit wird zeigen, was tatsächlich passieren wird. Aber es ist ein Faktum, dass eine große Zahl an Rechtsextremen von der Mehrheit der Bevölkerung gewählt wurde. Das muss aber im Kontext der Umstände gesehen werden und nicht als ein nationaler Wandel der Werte der Brasilianerinnen und Brasilianer allgemein.

Thiago Jesus: Es ist schwer zu sagen, ob Bolsonaro eine Art Trump, Erdogan oder Duterte Präsident wird. Man kann aber feststellen, dass er sich für seine Wahlkampfstrategie von Steve Bannon beraten ließ. Seine Kampagne war geprägt von einer kriminellen Industrie an „fake news“ und Lügen, die zum Teil von einer Gruppe brasilianischer Unternehmer finanziert wurde. Eines der absurdesten Beispiele waren gefälschte Bilder von „mamadeiras eróticas“, eine Art erotische Baby-Fläschchen mit Trinksaugern in Penis- Form, die angeblich von Haddad, dem Kandidaten der Arbeiterpartei, an Schulen in Sao Paulo verteilt wurden. Bolsonaros Maschinerie an Unwahrheiten und Erfindungen ist zutiefst verstörend und findet in einem politischen System mit sehr schwacher sozialer Ausprägung großen Anklang.

 

IG Kultur Österreich: Stichwort Unternehmen. Diese spielen in Brasilien eine entscheidende Rolle für die Finanzierung von Kultur. Welche Rolle spielt die Politik für die Kulturförderung bzw. wie ist das Zusammenspiel zwischen privater und öffentlicher Förderung? 

Daniel Escorel: Direkte öffentliche Förderung ist sehr selten und es fehlt an Kontinuität und Stabilität. Der Sektor ist geprägt vom Mäzenatentum und Steuervergünstigungs-Gesetzen. Die Finanzierung folgt dieser Marktlogik. Es ist kein Zufall, dass eine große Zahl wichtiger Kulturzentren und Kulturstiftungen zu Finanzinstituten wie der Santander Bank zählen. Nachdem das so ist und wenn man bedenkt, dass „der Markt“ sehr glücklich und optimistisch über Jair Bolsonaros Sieg ist, haben diese kulturellen Player des privaten Sektors und ihre Vertretungen sich auch im Wahlkampf mit öffentlichen Erklärungen weitgehend zurückgehalten. 

Die Finanzierung wird hauptsächlich durch Steuerermäßigungen auf Bundesebene ermöglicht. Finanzierungen durch Bundesstaaten und Gemeinden funktionieren ebenso durch Instrumente der Steuervergünstigung und spezifische Ausschreibungen.

Thiago Jesus: Der Kultursektor ist sehr abhängig von der Regierungsunterstützung – vor allem durch diese Instrumente der Steuerermäßigung. Das sogenannte Roaunet-Gesetz ermöglicht es Unternehmen, ihre Einkommenssteuer zu reduzieren, wenn sie in Kulturprojekte investieren. Bis zu 4% können von der Einkommenssteuer abgesetzt werden. Damit das möglich ist, müssen alle Projekte vom Brasilianischen Kulturministerium genehmigt werden. 2018 wurden schätzungsweise 1,43 Mrd. Real (ca. 330 Millionen Euro) über diesen Mechanismus in Kulturprojekte investiert. Das Rouanet-Gesetz wurde massiv von Bolsonaro und seinen Unterstützer*innen angegriffen. Sie haben Künstler*innen verteufelt, da sie öffentliche Geldern ausnützen würden. Anerkannte Künstler*innen wurden angegriffen, indem sie behauptet haben, sie würden reich von öffentlichen Geldern. 


IG Kultur Österreich: Angesichts dieser Rhetorik im Wahlkampf: Was wird sich unter Bolsonaro für den Kultursektor ändern? 

Daniel Escorel: Die neue Regierung tritt ihr Amt erst am 1.1.2019 an. Wir müssen bis dahin warten, um zu sehen, was tatsächlich passiert und dann darauf reagieren. Das Aus für das Kulturministerium, wie es ist, wurde bereits angekündigt. Auch wenn es viel Protest geben wird, wird es dieses Mal höchstwahrscheinlich umgesetzt. 

Die zentralen Instrumente zur Finanzierung von Kultur und alle anderen öffentlichen Programme im Sektor werden vermutlich ausgesetzt oder umfassend reformiert. Es ist gut und wünschenswert, dass vor allem diese Förderinstrumente reformiert und verändert werden. Aber so, wie das Narrativ zu diesen Themen angelegt wurde - mit anklagendem Finger auf Kunst- und Kulturarbeiter*innen als profitierende „Vagabunden“ zu zeigen - verfolgt die Regierung einen Weg, der in eine gefährliche Richtung weist.

Thiago Jesus: Die angekündigte tiefgreifende Reform des Rouanet-Gesetzes und die Abschaffung des Kulturministeriums werden die ersten Handlungen sein, die den Kultursektor direkt treffen. Bolsonaro hat auch bereits signalisiert, dass seine Regierung keine Initiativen oder Kulturprogramme unterstützen wird, die er als „ideologischen Apparat“ der Arbeiterpartei sieht. Damit kann jede Art künstlerischen Ausdrucks gemeint sein, die sich gegen christliche und rechte Überzeugungen stellt.

 

IG Kultur Österreich: Inwiefern wirken diese Drohgebärden bereits jetzt? Ist es noch möglich für individuelle Künstler*innen, ihre Stimme zu erheben, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen? 

Daniel Escorel: Individuelle Kunst- und Kulturschaffende haben seit dem Ende der letzten Diktatur große Freiheit genossen. Sie konnten problematische Themen ansprechen und ihre Stimme ohne Angst vor Konsequenzen erheben. Das ist aber natürlich sehr relativ. Brasilien ist eines der gefährlichsten Länder der Welt für Aktivist*innen, die sich für Umwelt-, Menschrechtsanliegen oder indigene Gruppen einsetzen. Ich würde sagen, die Freiheit geht so weit, wie sie nicht die Machtverhältnisse in Frage stellt. Politik hat sich schon immer auch auf die Kulturpraxis ausgewirkt. Kultur ist immer auch politisch. In großen Städten ist das Bild vielleicht etwas anders. Aber im Moment wägt der Kultursektor sicherlich strategisch zwei Mal ab und ist vorsichtig, bevor was gesagt wird. 

Thiago Jesus: Diese Wahl war sicherlich die umstrittenste seit der Rückkehr zur Demokratie in den 1980er Jahren. Die ganze Situation hat die Debatte aufgebracht, ob Künstler*innen sich neutral in wichtigen politischen Fragen verhalten dürfen, insbesondere gegenüber ihrem Publikum. 

Anitta, Brasiliens größte Popsängerin, die eine große feministische und LGBTIQ+ Fangemeinde hat, hat anfangs abgelehnt die Wahlen zu kommentieren. Viele ihrer Fans hatten dadurch das Gefühl, betrogen zu werden. Sie wurde Zielscheibe eines Social-Media Entrüstungssturms und kommerziell boykottiert, bis sie schließlich bekanntgab, gegen Bolsonaro zu sein. Ab diesem Moment sahen sich Prominente dazu veranlasst, ebenfalls Flagge zu bekennen - insbesondere jene, mit einer Fanbase in der LGBTIQ Gemeinschaft und/oder aus dem Arbeitermilieu kommend. 

150 prominente Künstler*innen und Intellektuelle haben ein Manifest unterzeichnet, dass Bolsonaro als „eine klare Bedrohung unseres fundamentalen zivilisatorischen Erbes“ bezeichnet. Weiter heißt es in dem Manifest „Democracia sim“ (Ja zur Demokratie): „Man kann nicht oft genug daran erinnern, wie durch die Geschichte hindurch bis heute Faschisten, Nazis und andere autokratische Regime zuerst mit dem Vesprechen gewählt wurden, das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in ihre Staaten erretten zu wollen, bevor sie diese den verschiedensten autoritären Exzessen unterworfen haben“. Unterzeichnet wurde es unter anderem von Caetano Veloso, Chico Buarque und Gilberto Gil, ein Trio politischer engagierter Komponisten, die alle während der Brasilianischen Diktator 1964-1985 im Exil in Europa waren. 

Gleich nach seinem Sieg hat Boslonaro eine Social Media Kampagne gestartet, in der er Schüler*innen ermutigt, Lehrer*innen zu denunzieren, die über seinen Sieg klagen – mit der klaren Intention der ideologischen Verfolgung. Aus meinem persönlichen Umfeld kenne ich bislang niemanden, der direkt von Einschüchterung oder Zensur betroffen war. Aber es gibt verschiedenste Geschichten über Einschüchterungsversuche und Todesdrohungen und ich glaube, wir werden in naher Zukunft viel mehr davon sehen. 

Besondere Sorgen bereitet mir auch sein Versprechen, Brasilien von „Kommunisten säubern“ zu wollen und wie er unsere demokratischen Institutionen so instrumentalisiert, dass sie künstlerischen Ausdruck und die Freiheit der Gedanken in unseren Schulen und Universitäten sowie jede Art der Verteidigung der Menschenrechte kriminalisiert. Ich glaube, die Situation kann sehr schnell eskalieren und sehr düster werden.

 

IG Kultur Österreich: Welche Rolle spielen oder können internationale Kontakte spielen? 

Thiago Jesus: Es ist ganz essentiell, dass die Attacken, die dem Kultur- und Bildungssystem sowie Menschrechtsaktivist*innen bevorstehen, auch international wahrgenommen werden. Es ist essentiell, dass wir Allianzen zur gegenseitigen Unterstützung bilden. Wir brauchen Förder- und Austauschprogramme, die sicherstellen, dass progressive und frei denkende Organisationen überleben, die Meinungsfreiheit geschützt und die körperliche Unversehrtheit von Aktivist*innen wie Akademiker*innen gesichert wird. 

Das Überleben der Regierung Bolsonaro wird davon abhängen, ob er seine wirtschaftlichen Versprechen halten kann. Internationale Kulturaktivist*innen und Stakeholder*innen können eine zentrale Rolle spielen, indem sie ihre nationalen Regierungen und Unternehmen überzeugen, dass etwa der Schutz sozialer Rechte Teil von bi- und multilateralen Handelsabkommen wird.

Daniel Escorel: Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen sind starke Netzwerke zentral für den Widerstand. Für uns ist es sehr wichtig, dass die internationale Gemeinschaft als solche sehr aufmerksam verfolgt, was in Brasilien passiert. International agierende Kulturaktivist*innen können den Widerstand gegen den Aufstieg der extremen Rechten unterstützen, indem sie Brücken mit ihren Kolleg*innen in Brasilien aufbauen, Austauschprojekte schaffen und Plattformen für Kunst-und Kulturschaffende bieten, wo sie weiterhin aktiv sein und sich frei ausdrücken können.

Transnationale Kulturnetzwerke der Unterstützung sind unbedingt erforderlich, um dieser neo-nationalistischen, neo-liberalen Bewegung, die sich so schnell auf der ganzen Welt verbreitet, zu widerstehen und vor allem entgegenzustehen. 


Das Gespräch führte Yvonne Gimpel (IG Kultur Österreich).

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Thiago Jesus

Thiago Jesus (Rio de Janeiro / London) ist Kulturproduzent, Wissenschafter, Kurator und bildender Künstler. Er arbeitet u.a. zu Kulturinitiativen zwischen Brasilien und Großbritannien für das "People's Palace Projects / Queen Mary Universität London".

Foto © Manette Ingenegeren / Teferi Mekonen

Daniel Escorel

Daniel Escorel (São Paulo) ist Kulturmanager, Forscher und Produzent. Aktuell arbeitet im Bereich internationale Beziehungen für die Associação Cultural Videobrasil. 

Foto © Manette Ingenegeren / Teferi Mekonen

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Foto - Cover: Stickarbeiten der Serie "Prophecies", die eine proletarische, landlose, indigende und queere Revolution im Brasilien der nahen Zukunft vorhersagen. Gezeigt im Rahmen der Ausstellung MitoMotim, kuratiert von Júlia Rebouças, at Galpão VB, 2018:  ​​​​

Guarani Kaiowá Warriors Win the Struggle for their Ancestral Land – 2034
Queer Army Burns Churches and Inaugurates a Lay State in Brazil – 2028

Künstler: Randolpho Lamonier, 2018
Stickarbeit, Collage und vernähter Stoff, 155 x 185 cm, Prophecies Serie 

Fotograph: Pedro Napolitano Prata

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