kulturrisse 03/06

Kein Wort von den 70 Millionen von den christlichen Humanisten abgeschlachteten Indigenas. Ungebrochen europäische Blickregimes, Wahrheitsproduktionen, Darstellungsformen, die unterwerfen, was ihnen an Buntem unters Glas kommt.
vor dem hintergrund der fortschreitenden ökonomisierung des kulturbereichs und der wachsenden bedeutung des kreativitäts-imperativs in post-fordistischen produktionszusammenhängen, haben sich „creative industries“-diskurs und -policies zu einem hype entwickelt. so haben etwa die letzten drei eu-präsidentschaften – großbritannien, österreich und jetzt finnland – dem thema einen prominenten platz in ihrer kulturpolitischen agenda eingeräumt.
In medialen Desinformationsgesellschaften ist die Artikulation einer öffentlichen Meinung weitgehend verschwunden. Sie wird durch Öffentlichkeitsarbeit von jenen ersetzt, die dafür bezahlen. Öffentlichkeit ist zur Ware weltweit operierender Medienunternehmen, Nachrichtendienste und staatlicher Agenturen geworden.
Ataman entscheidet sich, die von ihren Gefühlen überwältigten Individuen ungeschützt den Augen der BetrachterInnen preiszugeben. In diesen Passagen drohen Teile der Installation auf das Niveau von Talkshows abzustürzen, die auf quotengeilen Privatfernsehsendern dem Sozialvouyeurismus frönen.
Der Rosa Platz ist laut der Webseite von Kunst im öffentlichen Raum Wien eine „seichte (sic!), 400 m2 große Wasserfläche. Das Wasser ist rosa eingefärbt. Der Schriftzug ,QUE(E)R‘ zieht sich als Relief durch das Becken. Über die Buchstaben ist ein Queren des Beckens möglich.
Wie schon Wittgenstein festgestellt hat, braucht jede Regel eine unendliche Anzahl weiterer Regeln, um ihre Verwendung festzulegen. Im politischen Alltag bedeut das, dass es bei jeder politischen Regel einen Ermessensspielraum bei der Umsetzung gibt, sodass Verwaltung notwendigerweise auch Politik ist. Das lässt sich nun zwar grundsätzlich nicht verändern, kann aber trotzdem verbessert werden.
Die Funktionsweise von Netzkultur entzieht sich der klassischen Vorstellung von Kultur. Räume, Projekte, Rezeption und Präsentation werden neu definiert und hybridisiert. Die Netzkultur in bestehende Förderschemata zu pressen konnte daher immer nur als Zwischenlösung gesehen werden. Es ist höchste Zeit, über neue Fördermodelle nachzudenken.
Der Begriff Filmpolitik subsumiert die Interessen von Politik am Film. Diese Begehren werden fast ausschließlich materiell, also durch Subventions- und Förderpolitik ausgedrückt und wahrgenommen. Die Frage nach Höhe und Vergabe der staatlichen Fördermittel ist genauso eine filmpolitische, wie die Genehmigung eines Multiplex-Kinos durch die Gemeinde.
Heute geht Kulturpolitik anders vor. Statt Forderungen der Bevölkerung zu bedienen wird sie selber aktiv und stellt ein klares Anforderungsprofil an Förderobjekte: Geld kriegt nur, wer einen Repräsentationsnutzen für die Stadt abwirft, sich ins Image eingliedern lässt, das die Stadt von sich entwirft.
Der Erstkontakt vieler politischer AktivistInnen mit VertreterInnen des staatlichen Gewaltmonopols in Aktion geschieht in Österreich üblicherweise im Zuge einer Demonstration oder Kundgebung, in deren Verlauf geprügelt oder perlustriert wird oder in relativ seltenen Fällen Verhaftungen passieren.
Heimat ist eine Landschaft, die mit da Geborenen bevölkert werden muß. Und ob es sich um die Kritik an der Spaßgeneration, die keine Kinder zur Welt bringt oder um die Ausländergesetze handelt. Immer wird um den Raum Heimat verhandelt und wer darin Familie haben darf.
Welche Taktiken der Konfrontation mit dem hegemonialen Rassismus haben sich aus der Erfahrung der ausländerfeindlichen Wahlkämpfe entwickelt? Die Schlüsselbegriffe in dieser Frage sind Taktiken, Konfrontation, Rassismus, Erfahrung und Wahlkampf.