kultur recht praktisch: Know-How & Vorlagen


Im Zuge des 2021 angestoßenen Fairness-Prozesses und in Folge der dramatischen Eingriffe in Verträge durch die Corona-Pandemie, ist das Fehlen geeigneter Vertragsmuster im Kultursektor evident geworden. Der Wunsch von Kulturveranstaltenden als auch Kunst- und Kulturarbeitenden nach Musterverträgen wurde nachdrücklich vorgebracht. Die Nachfrage nach Beratung zu rechtlichen Themen ist seitdem ungebrochen hoch und spiegelt ein steigendes Bewusstsein für die Bedeutung rechtlicher Rahmenbedingungen. 
 
Das Projekt „KULTUR RECHT PRAKTISCH“ zielt darauf ab, die Rechtssicherheit in der freien Kulturarbeit zu stärken. Neben der Ausarbeitung und Zurverfügungstellung von anwaltlich geprüften Musterverträgen liegt der Fokus auf der Vermittlung von praxisrelevantem rechtlichem Know-How zur Vertragsgestaltung. 

Kulturinitiativen sollen Werkzeuge zur Hand haben, die sie in ihrem Arbeitsalltag unterstützen und die Realitäten im Sektor widerspiegeln. Denn was in der Theorie oft einfach klingt, lässt sich in der Praxis freier Kulturarbeit selten 1:1 umsetzen. Unsichere bis mangelnde finanzielle Ressourcen, fehlende Planungshorizonte, atypische Beschäftigungssituationen, atypische Arbeitszeiten, hoher Anteil an ehrenamtlichem Engagement, wechselnde Auftragslagen kennzeichnen die Arbeitsrealität vieler Kulturinitiativen. Umso wichtiger ist ein fundiertes Basiswissen über rechtliche Rahmenbedingungen, zwingende Vorschriften und praktische Gestaltungsspielräume. 

Musterverträge im Kulturbereich

 


Projektphasen:
 

1. Bestandsaufnahme 2022  

In einem ersten Schritt erfolgt eine Bestandsaufnahme: Welche Vertrags­vorlagen gibt es im Kulturbereich? Wie bewähren sich diese Vorlagen in der Praxis der freien Kulturarbeit? Halten die Muster einer kritischen juristischen Prüfung stand?  
 

2. Musterverträge // Informationsaufbereitung 2023+ 

Ausgehend von den Ergebnissen der Bestandsaufnahme werden ab 2023 Musterverträge erarbeitet, anwaltlich geprüft und in Feedback-Runden auf ihre Praxistauglichkeit geprüft. Die Erarbeitung der Musterverträge erfolgt thematisch geblockt – beginnend bei allgemeinen Themen wie Beschäftigungsformen bis zu spezifischen Fragestellungen von Relevanz in einzelnen Kunstsparten. Parallel dazu ist eine umfangreiche Überarbeitung der Website-Infos geplant, welche das notwendige Basiswissen zur korrekten Verwendung der Musterverträge vermittelt und die häufigsten Fragen aus unserer Beratungspraxis aufgreift.

Zu den Musterverträgen und Vorlagen 

Basiswissen für Kulturvereine als Arbeit- und Auftraggeber

 

3. Webinar-Reihe // Informationsvermittlung 2023+

Begleitend zur Veröffentlichung der Musterverträge vermittelt die Webinar-Reihe das erforderliche juristisches Basiswissen für Kulturvereine. In den thematischen Online-Sessions werden Fragen zu einem konkreten Thema verhandelt und anhand anschaulicher Praxisbeispiele erläutert. Angeboten werden sowohl Basismodule, die keinerlei Vorkenntnisse erfordern und Grundlagen vermitteln, als auch Aufbaumodule, bei denen Detailfragen aus der Praxis, wie z.B. zur Vertragsgestaltung, diskutiert werden. Die Webinare sind interaktiv angelegt und für alle Mitglieder der IG Kultur Österreich kostenfrei zugänglich. Das Feedback aus den Webinaren fließt in die Überarbeitung der Website-Infos ein, die laufend ergänzend werden. 

Aktuelle Webinar-Angebote für Kulturvereine

 

Besonderes Augenmerk gilt in allen Projektphasen der Berücksichtigung der Arbeitsrealitäten gemeinnütziger Kulturvereine.

 

 

Webinar: „Wie stellt ihr (euch) an? Beschäftigungsformen im Kulturbetrieb.“

Das Basismodul „Wie stellt ihr (euch) an? – Beschäftigungsformen im Kulturbetrieb“ wendet sich an Kulturvereine als Arbeit- und Auftraggeber, die häufig vor der Wahl der richtigen Beschäftigungsform stehen. Wann ist eine Anstellung erforderlich und welche Tätigkeiten lassen sich auf Werkvertragsbasis erbringen? Gibt es Mischformen? Wie sieht es mit Befristungen aus? Einen guten Überblick zu haben und den rechtlichen Rahmen zu kennen, lohnt sich allemal. Wie ihr auf der sicheren Seite seid, erfahrt ihr in unserer zweistündigen Online-Session am 21. Juni, 15:30 Uhr. Teilnahme für Mitglieder kostenlos, Anmeldung erforderlich.