Wie frei ist die freie Szene?

Was ist die freie Szene? Wie lässt sich der Begriff verstehen? Wie frei ist sie und welche Rahmenbedingungen benötigt sie? Wir haben viele AkteurInnen im Feld gefragt und ihre Antworten gegenübergestellt.

Was ist das überhaupt, die freie Szene? Wer oder was ist sie? Wie ist sie organisiert? Was macht sie und wie arbeitet sie?

 

 

1. Teil: Was ist die freie Szene?
 

 

 

Ein Teil des Kunst- und Kulturbereiches bezeichnet sich als freie Szene. Die freie Szene ist nur allzu frei, fast vogelfrei. Denn genau dieser gilt häufig der Angriff rechtspopulistischer Politik, wie wir in Oberösterreich und vielleicht bald im Bund sehen können, auch gerne rigoroser schwarz-blauer Kürzungen. Ist hier Freiheit nur ein anderer Begriff für „Nix mehr zu verlieren“? Dabei ist die freie Szene selbst noch im Vergleich innerhalb des Sektors ohnehin chronisch unterfinanziert, obwohl gleichzeitig gesellschaftlich, kulturell, künstlerisch, ja sogar sozial enorm wichtig. 

 

Bewegungsmelder Kultur, Radiosendung, IG Kultur, Kaktus

 


Wie frei ist sie also, die freie Szene? Und was braucht sie, um frei zu sein? Was muss sie sich selbst dazu abverlangen, was braucht sie von den Menschen und was kann die Politik tun, um ihre diese Freiheit zu lassen?

 


2. Teil: Wie frei ist die freie Szene?
 

 

 

Was die freie Szene ist, ist letztendlich nicht so wichtig, wie die Frage, was die freie Szene alles sein kann. Sie ist ein Spiegel dessen, welchen Rahmen die Gesellschaft zur Verfügung steht. An Partizipation und Teilhabe, an Demokratie und Gerechtigkeit, an Austausch und Diskurs, an Experiment und Innovation. Letztlich ist die Freiheit, die eine Gesellschaft der freien Szene zugesteht, genau der Spiegel dessen, wie frei die Menschen der jeweiligen Gesellschaft sind. Wie frei wir sind. 

Ich habe dafür viele Stimmen aus genau dieser großen, vielfältigen, offenen wie kritischen, politisch messerscharfen wie schwammigen freien Szene gesammelt, um diese Fragen zumindest ansatzweise beantworten zu können. 

 

Wortmeldungen von: 
Helene Schnitzer (TKI, IG Kultur Tirol)
Martin Wassermair (Dorf TV)
Julia Triler (Kulturrat)
Fanja Haybach (IG Kultur Wien)
Günther Friesinger (IG Kultur Wien)
Günther Ziehlinger (KAPU Linz)
Thomas Diesenreiter (KUPF, OÖ)
Klemens Pilsl (KUPF, OÖ)
Tamara Imlinger (KUPF, OÖ)
Victoria Schuster (Open Air Ottensheim)
Katharina Leissing (IG Kultur Vorarlberg)
Thomas Randis (Dachverband Salzburger Kulturstätten)
Daniel und Klaus (Sub, Graz)
Evelyn Schalk (Grazer Wandzeitung)

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