Neuer Vorstand der IG Kultur Österreich

Bei der Generalversammlung der IG Kultur Österreich in Feldkirch wurde am Freitag, den 18. März, ein neuer Vorstand gewählt. Wir bedanken uns bei den bisherigen Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit. Der neue Vorstand besteht aus Mirjam Steinbock, Verena Humer, Herta Schuster, Lidija Krienzer-Radojevic, David Prieth, Sabine Maringer, Benjamin Pascal Blaikner und Alina Zeichen. Stimmberechtigt waren alle ordentlichen Mitglieder.

IG Kultur Vorstand 2022-2024

Funktionen: 

Mirjam Steinbock ist Obfrau, Lidija Krienzer-Radojevic Obfrau-Stellvertreterin. David Prieth ist Schriftführer, Herta Schuster ist Kassierin.

 

 

Details zu den einzelnen Vorstandsmitgliedern: 

 

ALINA ZEICHEN
Diplomstudium Sport-Kultur und Veranstaltungsmanagement an der FH Kufstein sowie Masterstudium Angewandte Kulturwissenschaft an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt/Celovec. Seit 2008 als Projektleiterin, freie dramaturgische Mitarbeiterin, Regieassistentin oder Produktionsleitung tätig (u.a. am Berliner Ensemble, Burgtheater, Residenztheater München sowie in der freien Szene Kärnten/Koroška u.a. SPD rož, Klagenfurter Ensemble, Theaterverein Wolkenflug, Center für Choreography Bleiburg/Pliberk,...). Seit 2014 Lehrtätigkeit an der Alpen-Adria Universität (NPO-Management, Kulturfinanzierung). Dreijährige Beiratstätigkeit im Fachbeirat der Abteilung Kulturinitiativen im BKA. Vorsitzende der IG KIKK.

DR. BENJAMIN PASCAL BLAIKNER
Diplomstudium der Philosophie an der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät Salzburg, Diplomstudium der Philosophie an der Katholisch Theologischen Fakultät Salzburg, sowie Doktoratsstudium der Philosophie an der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät Salzburg,  Diverse breitgefächerte Ausbildungen und Engagements in den Bereichen Musik, Tanz und Theater: E-Bass Studium am VMI, kontinuierlicher Kompositionsunterricht bei Samu Gryllus und Markus Geiselhart. Schauspielprüfungen bei der Paritätischen Prüfungskommission, Seminare und Workshops für Regie und Schreiben. Zusammenarbeit/ Auftritte u.a. mit Marino Formenti, Konstantin Wecker, Michael Dörfler (Produzent u.a. Fantastische 4 und Thomas D.) und Christoph Cech, Volkstheater Wien, Staatstheater Wiesbaden, Landestheater Salzburg, Schauspielhaus Salzburg, Dschungel Wien, Theater Kosmos, Off Theater, Klagenfurter Ensemble, Nationaltheater Radu Stanca Sibiu/ Rumänien
Autor von knapp 20 Theaterstücken bzw. Drehbüchern, Komponist von über 200 Musikstücken. Uraufführungen in Kanada, der Ukraine, Ungarn, Deutschland und Österreich. Mehrere Regiearbeiten pro Jahr in Österreich. Jahrelange Lehrtätigkeit als Breakdance Lehrer an der Universität Salzburg und Wien, diversen Tanzschulen, Festivals (Tanzimpulse Salzburg) und Workshops. Sowohl Einzel - als auch Gruppenunterricht. Arbeit mit Menschen mit Behinderung, sozialen Randgruppen, Laien und Profis.Gründung des Vereins „Theater der Mitte“ und Vorstandsmitglied des „Theater ecce“. www.theaterdermitte.at, Vater einer Tochter.


DAVID PRIETH
geb. 1987, Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Anglistik&Amerikanistik an der Universität Innsbruck. Seit 2017 Geschäftsführer der p.m.k Plattform mobile Kulturinitiativen (https://pmk.or.at), zuvor mehrere Jahre Programmgestalter in der Bäckerei - Kulturbackstube. Seit 2017 Vorstandsmitglied der TKI-Tiroler Kulturinitiativen.Seit 2019 Aufsichtsratsmitglied der Tiroler Landestheater & Orchester GmbH. Vorstandsmitglied der Vereine skin on marble und Kulturkollektiv Contrapunkt. Außerdem in verschiedenen künstlerischen und (sub)kulturpolitischen Projekten aktiv.


HERTA SCHUSTER
Modistenmeistern mit Schwerpunkt Film-und Theaterkostüme, Absolventin des Universitätslehrgangs Kultur und Organisation an der Universität Wien (2003). Seit über 20 Jahren hauptberuflich als Kulturarbeiterin tätig, bis 2022 im Büro der IG Kultur Österreich. Unterrichtstätigkeit für den Kulturmanagement-Lehrgang am WIFI Wien. Vorstandsmitglied der IG Kultur Burgenland und Obfrau der Kulturinitiative Erbse in Bruckneudorf.

LIDIJA KRIENZER-RADOJEVIC 

(1979, Masterstudium der Kulturanthropologie) Seit 2018 ist sie Geschäftsführerin der IG Kultur Steiermark. Bis 2014 war sie Angestellte der Universität Ljubljana, sowie Mitarbeiterin der Workers and Punks' University Ljubljana, einer informellen Bildungsplattform, für die sie unterschiedliche Ausbildungsformate entwickelt hat, sie hat auf Radio Student, Ljubljana eine Radiosendung gestaltet und das Programm des Femi-queerfestival Red Dawns, Ljubljana, mit-konzipiert. Ihre akademischen Erfahrungen umfassen Forschungsaufträge, das Schreiben von Beiträgen und das Abhalten von Vorträgen. Im Kultur- und Kunstbereich ist sie einerseits als Kuratorin tätig, andererseits wirkt sie mit ihren Beiträgen an Ausstellungen mit und erarbeitet in diesem Rahmen auch Kulturvermittlungs-programme. Sie hatte 2016-2018 einen Lehrauftrag am Institut für Zeitgenössische Kunst der TU Graz.
„Durch meine bisherigen Erfahrungen, einerseits im theoretischen Bereich, andererseits als Aktivistin, habe ich ein Bewusstsein dafür entwickelt, wie wichtig es ist, die derzeit wieder sehr starken (neoliberalen) Umwälzungen im Bereich der Kulturpolitik zu analysieren und zu versuchen aus dieser Analyse die richtigen Schlüsse für ein politisches Handeln zu ziehen. Seit 2003 beschäftige ich mich mit diesem Thema auf verschiedensten Ebenen. Als ein Schlüssel für das Gelingen solcher Vorhaben kristallisierte sich für mich das Teilen von erworbenen Fähigkeiten und Wissen heraus. Meiner Meinung nach ist die IG Kultur genauso eine Schnittstelle zwischen den Institutionen (und “Nicht-Institutionen”), die so einen Austausch von praktischem und theoretischem Wissen ermöglicht. Einerseits müssen wir manche unserer Mitglieder dabei unterstützen ihren, durch den Rückgang von öffentlicher Finanzierung begründeten, täglichen Kampf ums Überleben zu bestehen (eine Arbeit wodurch wir wiederum wertvollen Input darüber erhalten, wie die Probleme in der täglichen Praxis der Kulturinitiativen aussehen), andererseits müssen wir versuchen eine Vordenkerrolle für eine, unseren lokalen Gegebenheiten entsprechende, anstrebenswerte und progressive Kulturpolitik einzunehmen. Dieses Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis finde ich besonders reizvoll und reichhaltig. Da die IGKÖ meiner Meinung nach genau in diesem Feld aktiv ist, halte ich sie für eine sehr wichtige Institution und deshalb möchte ich gerne in ihrem Vorstand mitarbeiten.“


MIRJAM STEINBOCK
Geb. 1973 im deutschen Nordrhein-Westfalen, lebt seit 1996 in Vorarlberg.
Mirjam ist freiberufliche Kulturjournalistin und Texterin, Autorin für Tanztheater und Musikproduktionen und Geschäftsführerin der IG Kultur Vorarlberg.
Ausgebildet im Goldschmiedehandwerk entdeckte sie mit gut 30 Jahren ihre Liebe zum Zeitgenössischen Tanz und wendete sich diesem auch beruflich zu. Das Schreiben über Tanz brachte sie zum Text und Journalismus, worin sie sich bis heute neben dem Kulturmanagement zuhause fühlt. "Der Tanz und das geschriebene und gemalte Wort sind für Werkzeuge, um in Kontakt und Berührung zu kommen." In ihrer künstlerischen Arbeit hegt sie eine besondere Vorliebe für Aktionen im öffentlichen Raum. Mit zwei Kolleg*innen betreibt sie die Galerie "Vor-Ort" in Altach/Vlbg. Bevor sie die Geschäftsführung der IG Kultur Vorarlberg übernommen hat, war sie Vorstandsmitglied des Vereins.

SABINE MARINGER, MA
Sabine ist diplomierte Kulturmanagerin, Theaterpädagogin BuT und hält einen Master of Arts - Performing Public Space und ist im Vorstand der IG Kultur Wien ehrenamtlich tätig. 
Sie ist außerdem Mitbegründerin von THE SHOW SALON - SCHOOL FOR STREETTHEATER und der Kaskade - FESTIVAL für zeitgenössischen Zirkus in Österreich, sowie der Initiative Zirkus, Oida!, die "zirkustermine.at" den Online Kalender für zeitgenössischen Zirkus ins Leben gerufen hat. 
Weiters ist sie die künstlerische Leitung der international tourenden Straßentheater Gruppe Belle Etage und bietet Beratungen und Coachings im den Bereich Straßentheater und zeitgenössischen Zirkus mit ihrem Projekt Make it Bam! an.

VERENA HUMER
Verena (*1986) ist aus Wels und hat Gender Studies, Cultural Studies und Germanistik in Wien studiert. Von 2013-2017 leitete sie ein ÖNB Projekt über Künstler*innen in Österreich am Elfriede Jelinek Forschungszentrum und organisierte mehrere internationale Veranstaltungen mit Kunst- und Kulturtätigen. Seit 2017 arbeitet sie als Kulturmanagerin für die Freie Szene. Sie arbeitete u.a. als Archivarin für Ruth Beckermann, als Dramaturgin für Maxi Blaha,  als Lektorin für Franzobel oder als PR Beraterin für Barbara Spitz sowie als Moderatorin und Vortragende auf internationalen Veranstaltungen (Wien, Berlin, Warschau, Thessaloniki, Belgrad u.a.). Unter Verena Humers Leitung wurde das European Balcony Project 2018 gemeinsam mit Ulrike Guérot, Robert Menasse und Milo Rau in über 25 europäischen Ländern als partizipative Kunstaktion umgesetzt. 2019 kehrte Verena nach Oberösterreich zurück und setzt sich als stv. Geschäftsführerin der KUPF OÖ für deren Interessen ein. Sie ist auch Mitglied im Fachbereirat für Regionale Kulturentwicklung des Landeskulturbeirates OÖ. 


 

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