Förderung von kultureller Teilhabe und kultureller Bildung für Jugendliche: Wo, wie, wer, was!?

Am 17. Mai 2022 fand im Forum Stadtpark in Kooperation mit dem Steirischen Dachverband der Offenen Jugendarbeit ein Austausch zwischen Expert*innen aus dem Kulturbereich und dem Bereich der offenen Jugendarbeit statt.

Kulturelle Bildung bedeutet Bildung zur kulturellen Teilhabe. Kulturelle Teilhabe wiederum bedeutet Partizipation am kulturellen Geschehen einer Gesellschaft. Sie gehört zu den Voraussetzungen für ein gelingendes Leben in unterschiedlichen Dimensionen. Kulturelle Bildung ist konstitutiver Bestandteil von allgemeiner Bildung und vor allem für Kinder und Jugendliche ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer Entwicklung.

Die Bildungsaufträge beispielsweise von Schule, Museen, Kulturinitiativen, Jugendarbeit oder Gemeinwesenarbeit beinhalten auch die Vermittlung und Förderung von kulturellen Milieus, kultureller Praxen und kultureller Bildung für Jugendliche. Mittels Musik, Tanz, Theater, Performance, Fun-Sport und der neuen Medien lernen sie kulturelle Ausdrucksformen kennen und gestalten ihre eigenen Lebenswelten.

Jugendkulturelle Aktionsräume sind jedoch zunehmend einem Verdrängungswettbewerb ausgesetzt. Zwei Jahre Corona haben diesen Prozess beschleunigt und vertieft. Eine laufende Unterstützung von jugendkulturellen Aktivitäten, Support für junge Musikschaffende und Jugendszenen sowie Auftrittsmöglichkeiten sind wichtige und notwendige Angebote, die auch wieder vermehrt in der Offenen Jugendarbeit (Jugendzentren, Jugendtreffs usw.) Verortung finden sollen. Die lokalen Kulturinitiativen sind dabei kulturelle Nahversorger*innen vor Ort. Sie vermitteln zeitgenössische Kunst und Kultur der Bevölkerung. Die Künstler*innen begleiten die künstlerischen Prozesse, verfügen über Wissen der jeweiligen Kunst- und Kulturszenen und bringen stets neue Zugänge und Techniken in den Prozess ein.

Im Rahmen der Veranstaltung haben wir uns Themen der „Förderung von kultureller Teilhabe und kultureller Bildung für Jugendliche“ gewidmet. Mit Beispielen aus der Praxis haben wir Ideen für Kooperationen angestoßen und haben uns in der gemeinsamen Diskussion mit den größten Herausforderungen bei der Vermittlung von Kulturformaten für Jugendliche auseinandersetzt, den Anliegen von Beteiligten Raum gegeben und Handlungsmöglichkeiten für die verstärkte Zusammenarbeit besprochen.

Ziel der Veranstaltung war, die Vermittlung von Kulturformaten für Jugendliche auch im Rahmen der Jugendarbeit zu fördern sowie den Austausch und die Kooperation zwischen Akteur*innen im Jugend- und Kulturbereich zu stärken.

Programm:

Beginn 10.00 Uhr: Begrüßung Lidija Krienzer-Radojević (IG Kultur Steiermark) und Florian Arlt (Steirischer Dachverband der Offenen Jugendarbeit)

10.20 Uhr: Michael Wrentschur (Uni Graz und InterACT): „Das kulturelle Mandat der Jugendarbeit: Diskurse und Impulse für die Praxis“

10.50 Uhr: Kurze Pause 11.00 Uhr: Raum für Praxis

  • Günther Friesinger (Initiative KOMM.ST): „Kulturelle Nahversorgung Oststeiermark“

  • Cornelia Schuster (Kulturinitiative Kürbis Wies): „Kulturarbeit mit der Jugend in der Gemeinde“

  • Karoline Droschl-Pieringer (Grrrls Kulturverein): „Kulturarbeit in den Jugendzentren“

12.30 Uhr: Gemeinsame Diskussion (Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten, Potenziale, Kooperationen und notwendige Rahmenbedingungen)

Ende 14.00 Uhr

 

Ähnliche Artikel

rote leere Sessel im Theater Ob auf der Bühne oder hinter den Kulissen: Wer am Theater arbeitet, kommt um das Theaterarbeitsgesetz (TAG) und seine zwingenden Sonderbestimmungen nicht herum. Zuerst muss aber die geeignete Beschäftigungsform her: Ensemblevertrag, Gastvertrag oder doch Werkvertrag? Ein Balanceakt mit Auswirkungen. Ab Herbst 2025 soll eine Gesetzesnovelle die Abgrenzung erleichtern. Für uns ein Anlass, das TAG und die Neuerungen näher zu beleuchten.
Von „Eh klar!“ bis „Schau‘ma mal!“ – Verträge aufsetzen gehört meist nicht zu den beliebtesten Teilen der Kulturarbeit. Grund genug, sich in unserer 2-stündigen Online-Session praktische Tipps zur Gestaltung und Verhandlung von Verträgen abzuholen! Mit besonderem Fokus auf Werkverträge beleuchten wir, auf welche Punkte es ankommt und dass ein Vertrag nicht immer kompliziert sein muss. 29. Februar, 16:30 Uhr – Teilnahme für Mitglieder kostenlos.
Der erste kulturpolitische Jour fixe 2024 widmete sich den Rahmenbedingungen für Kulturarbeit in der Landeshauptstadt. Mit unseren Gäst*innen Mag.a Inga Horny (Geschäftsführerin Stadtmarketing Klagenfurt), Mag. Helmuth Micheler (Geschäftsführer Tourismusverband Klagenfurt) und Mag. Franz Petritz (Stadtrat für Gesundheit, Sport und Kultur, SPÖ) diskutierten wir über die Veranstaltungstätigkeiten der Stadt, Potenziale zur Sichtbarmachung von Kulturangeboten sowie die Gradwanderung zwischen Lärmschutz für Anrainer*innen und Veranstaltungstätigkeit.