Es braucht Alternativen!

Kulturradio Juli: Seit 20 Jahren ist das Spektral ein offener Raum für Kultur, Aktivismus und kreative Projekte in Graz. Nun startet eine Kampagne um die Räumlichkeiten zu kaufen.

Es braucht Alternativen!

Seit 20 Jahren ist das Spektral ein offener Raum für Kultur, Aktivismus und kreative Projekte in Graz. Nun startet eine Kampagne um die Räumlichkeiten zu kaufen.

Die aktuelle Welle an Kürzungen und Sparmaßnahmen der rechts-konservativen, blau-schwarzen Landesregierung in der Steiermark trifft viele Initiativen im Kultur und Sozialbereich ganz massiv. Neben Protesten, Petitionen und Demos - sei es von #kulturlandretten oder seit kurzem auch von der Initiative #soziallandretten bzw #steiermarkretten - und der dringenden Forderung nach einem Zurückfahren dieser Sparpolitik in diesen für den Zusammenhalt der Gesellschaft zentral wichtigen Bereichen, stellt sich die Frage wie man langfristig und nachhaltig resiliente Orte und Initiativen schaffen, erhalten und bewahren kann.

Einer dieser wichtigen Orte ist das Spektral. Seit 20 Jahren ist es ein offener Raum für Kultur, Aktivismus und kreative Projekte in Graz. Viele Initiativen haben hier ihren Ursprung gefunden, zahlreiche Gruppen treffen sich regelmäßig dort. Nachdem die Räumlichkeiten Endes dieses Jahres verkauft werden sollen, hat sich das Spektral entschieden den Ort langfristig abzusichern, dem Immobilienmarkt zu entziehen und es resistent gegen wirtschaftliche und politische Unsicherheiten zu machen.

Eine Kampagne läuft seit Anfang Juni langsam an. Insgesamt sollen 350.000 € über Spenden und Direktkredite gesammelt und damit der Kauf durchgeführt werden. Ein Crowdlending Modell wie es sich bereits bei anderen selbstverwalteten Projekten in ganz Österreich bewährt hat. Zwei dieser bereits existierenden Projekte sind das Cambium in Fehring sowie das Hofkollektiv Wieserhoisl in Deutschlandsberg.

Marc und See vom Spektral, Ruth vom Cambium und Tina vom Hofkollektiv Wieserhoisl und der Initiative Krötenwanderung sprechen in dieser Ausgabe des Kulturradios über Herausforderungen und Chancen die diese Form von Finanzierungen mit sich bringen und wieso wir als Gesellschaft mehr dieser alternativen Forschungsräume brauchen, um Hoffnung zu bewahren und gemeinsam an einer solidarischen Welt zu arbeiten.

Downloads
Kulturradio_Juli_25.mp3137.33 MB

Ähnliche Artikel

KURE Projektpartner:innen Demokratie, Regeneration, Widerstandsfähigkeit und Netzwerkausbau stehen aktuell im Themenfokus der IG Kultur Vorarlberg. Etliche Gespräche mit Kulturkolleg:innen unserer Nachbarländer zeigen Ähnlichkeiten im beruflichen Spannungsfeld zwischen Sparkurs, Kulturprogramm und gesellschaftlichem Auftrag. Dem tragen wir Rechnung - vor wenigen Tagen reichten wir in Kooperation mit der FHV Vorarlberg University of Applied Sciences als Projektleader eine Projektskizze zum Thema Resilienz in Kulturbetrieben bei Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein ein. Nun liegt es am Entscheidungsgremium, ob wir uns dem in den kommenden Jahren widmen können, wir feiern jedoch schon den Zwischenerfolg: Die Kulturnetzwerke greifen bereits und das Wissen, wie groß unser gemeinsames kreatives Potential ist, eint über Grenzen hinweg.
Die Mitglieder der IG Kultur Vorarlberg bestätigten in der Generalversammlung am 17. Juni 2025 den neuen Vorstand um die Funktionär:innen Leon Boch, Gabi Hampson, Bernhard Amann und Niklas Koch. Gründungsmitglied Johannes Rausch, die ehemalige Vereins-Obfrau Margret Broger, Heike Kaufmann und Johny Ritter räumten nach einem zweijährigen Entwicklungsprozess ihre Vorstandsplätze für die nächste Generation.
IG KiKK Symposium "Kultur muss wachsen/naj raste kultura" anlässlich des Schwerpunktjahres für freie Kulturinitiativen 2016 im Landhaushof. Wie Kunst und Kultur abseits von monetärer Förderung unterstützt werden kann. Kunst und Kultur dienen der Unterhaltung, aber auch der Bildung und der Weiterentwicklung der Gesellschaft. Gerade am Land sind Kulturstätten oft Zentren von sozialem Austausch und Teilhabe. Niederschwellige Kulturangebote wirken der Vereinsamung im Alter ebenso entgegen wie der Abwanderung der Jugend. Schließlich ziehen sie noch auswärtige Besuchende an. Um Kunst- und Kulturarbeit zu ermöglichen und nachhaltig zu stärken, braucht es mehr als monetäre Zuwendungen – gelungene Rahmenbedingungen sind entscheidend.