Sozialversicherung für Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen an Arbeitsrealitäten anpassen! Petition jetzt unterzeichnen

Interessenvertretungen aus Kunst und Kultur und die gewerkschaftliche Initiative vidaflex fordern gemeinsam Anpassungen der sozialen Absicherungssysteme. Am 30.11.2023 befasst sich der Petitionsausschuss im Parlament noch einmal mit dem Forderungskatalog. Aufruf: Jetzt noch Petition unterzeichnen!

Wir, der Kulturrat Österreich, der Dachverband der Österreichischen Filmschaffenden, die IG Autorinnen Autoren, IG Freie Musikschaffende, IG Freie Theaterarbeit, Initiative Tanz und Bewegungskunst Österreich, WORKING CONDITIONS – Working Group of Wiener Perspektive sowie die gewerkschaftliche Initiative vidaflex, haben uns zu einer solidarischen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, eine längst überfällige Anpassung der Sozialversicherungsleistungen für Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen entlang der tatsächlich herrschenden Arbeitsrealitäten zu erwirken. 
Wir stehen auf dem Standpunkt, dass auch im Kunst- und Kulturbereich das geltende Arbeitsrecht eingehalten werden muss, möchten aber darauf hinweisen, dass in zahlreichen Fällen eine eindeutige Zuordnung der Tätigkeit zu „selbständig“ oder „unselbständig“ nicht möglich ist.
 

Petition unterzeichnen, jetzt: Bessere soziale Absicherung von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen

Ergebnis der solidarischen Arbeitsgemeinschaft aus vidaflex, Kulturrat und IGs ist ein Positionspapier mit Forderungen zu vier drängenden Problemfeldern in der sozialen Absicherung (von Solo-Selbstständigen). Seit Ende Juni finden sich all diese Forderungen auch auf einer Parlamentarischen Petition wieder – übernommen und eingebracht von Kultursprecherin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Am 30.11.2023 befasst sich der Petitionsausschuss im Parlament erneut mit dem Forderungskatalog. Wir rufen auf, die Petition zu unterzeichnen – Voraussetzung ist allerdings eine österreichische Staatsbürger*innenschaft, Mindestalter 16 Jahre. 

# Positionspapier (Mai 2023): https://kulturrat.at/sozialversicherung-fuer-kuenstler_innen-in-oesterreich 
# Petition unterzeichnen: https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/PET/124  
(Voraussetzung: österreichische Staatsbürger_innenschaft, Mindestalter 16 Jahre) 
 

Warum brauchen wir so dringend eine grundlegende Reform der sozialen Absicherungssysteme?

Die Anzahl der atypisch bzw. hybrid Beschäftigten, Neuen Selbständigen und insbesondere auch Solo-Selbständigen im Kunst- und Kulturbereich wächst stetig. Die klassische Konstellation „Arbeitgeber*in – Arbeitnehmer*in“ mit kontinuierlichen und vor allem durchgängigen Beschäftigungsverhältnissen existiert in Kunst und Kultur überwiegend für die in Organisation und Verwaltung Beschäftigten in größeren Theatern und Museen, bei Festivals, Verlagen und Filmproduktionsfirmen. 

Sehr viele Künstler*innen arbeiten selbständig. So sind etwa Akteur*innen der bildenden Kunst, Autor*innen, Bühnen- und Kostümbildner*innen, Komponist*innen, Choreograf*innen usw. meist der Gruppe der Neuen Selbständigen zuzuordnen, wobei die meisten als Solo-Selbständige tätig sind. Neben dieser Gruppe gibt es außerdem viele atypisch bzw. hybrid Beschäftigte mit wechselnden Beschäftigungs- und Vertragsformen, z.B. an einzelnen Projekten kurzfristig mitwirkende oder mehrfach geringfügig angestellte Kulturarbeiter*innen und Künstler*innen.
 

Wie geht es weiter?

Erste Gespräche mit Kulturministerium, Sozialministerium, den Sozialversicherungen und dem KSVF haben stattgefunden, mögliche Lösungen wurden diskutiert. Wir setzen uns für die Umsetzung ein, dafür brauchen wir aber eure Unterstützung. Im ersten Schritt könnt ihr das Anliegen unterstützen, indem ihr die Petition unterzeichnet und in euren Netzwerken weiter verbreitet! 

 

 



Der Kulturrat Österreich ist der Zusammenschluss von Interessenvertretungen in Kunst, Kultur und freien Medien. Gemeinsam vertreten diese IGs rund 5.000 Einzelmitglieder sowie 60 Mitgliedsverbände mit deren 360.000 Mitgliedern, 1.000 Kulturinitiativen und 16 freien Rundfunkstationen.

Ähnliche Artikel

Symbolbild für offenen Brief, Stift über Papier In einem Offenen Brief richten wir uns als ARGE Kulturelle Vielfalt an Vizekanzler und Bundesminister Andreas Babler mit dem Aufruf, die angekündigte interministeriellen Arbeitsgruppe zur besseren Absicherung von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen baldigst zu starten. Angesichts der Gesetzesänderung zur Abschaffung des Zuverdienstes zum Arbeitslosengeld steht nicht eine Verbesserung, sondern eine konkrete Verschlechterung bevor.
Symbolbild: Offener Brief wird auf Schreibmaschine getippt Appell des Kulturrat Österreich an Bundeskanzler Christian Stocker, Bundesminister Andreas Babler, Bundesministerin Korinna Schumann und die Abgeordneten zum Nationalrat im Kultur- wie Sozialausschuss: Zuverdienst beim AMS muss möglich sein. Noch gibt es die Chance, die Abschaffung rückgängig zu machen. Wir fordern das ein!
KURE Projektpartner:innen Demokratie, Regeneration, Widerstandsfähigkeit und Netzwerkausbau stehen aktuell im Themenfokus der IG Kultur Vorarlberg. Etliche Gespräche mit Kulturkolleg:innen unserer Nachbarländer zeigen Ähnlichkeiten im beruflichen Spannungsfeld zwischen Sparkurs, Kulturprogramm und gesellschaftlichem Auftrag. Dem tragen wir Rechnung - vor wenigen Tagen reichten wir in Kooperation mit der FHV Vorarlberg University of Applied Sciences als Projektleader eine Projektskizze zum Thema Resilienz in Kulturbetrieben bei Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein ein. Nun liegt es am Entscheidungsgremium, ob wir uns dem in den kommenden Jahren widmen können, wir feiern jedoch schon den Zwischenerfolg: Die Kulturnetzwerke greifen bereits und das Wissen, wie groß unser gemeinsames kreatives Potential ist, eint über Grenzen hinweg.