Mehr für Kulturinitiativen, mehr an Unsicherheit?

Wenn Kunststaatssekretär Franz Morak davon spricht, mehr für die regionalen Kulturinitativen zu tun, so ist klar, was er damit eigentlich meint: Mehr Unsicherheit und mehr Geringschätzung!

Bundesregierung muss für notwendige Investitionen des Dornbirner SPIELBODEN Beitrag leisten!

"Wenn Kunststaatssekretär Franz Morak davon spricht, mehr für die regionalen Kulturinitativen zu tun, so ist klar, was er damit eigentlich meint: Mehr Unsicherheit und mehr Geringschätzung!" Sehr verärgert reagiert die IG Kultur Österreich gemeinsam mit der IG Kultur Vorarlberg auf die Nachricht, dass dem Kulturzentrum SPIELBODEN in Dornbirn dringend benötigte Investitionsmittel völlig unerwartet verweigert werden.

Zur Vorgeschichte: Bereits im Februar 2004 wurden seitens des Beirats der Abteilung II/8 der Kunstsektion im Bundeskanzleramt einmalig 60.000 Euro zur Förderung empfohlen, damit auch der Bund neben Land und Gemeinde für notwendige Baumaßnahmen seinen Beitrag leistet. Zugleich wurde dem SPIELBODEN von Kulturlandesrat Bischof die volle Unterstützung zugesichert, dass auch die Vorarlberger Landesregierung sich für eine rasche Abwicklung dieser Förderung bei Staatssekretär Morak einsetzen werde. Am 27. September 2004 erhielt das Kulturzentrum eine plötzliche Absage mit der lapidaren Begründung der Unzuständigkeit.

"Es ist ungeheuerlich, was den Kulturorganisationen zugemutet wird", erklärt IG Kultur-Vorsitzender Bernhard Amann. "Während Museumsfürsten wie Wilfried Seipel trotz der schwersten Vorwürfe des Rechnungshofes die volle Rückendeckung der schwarz-blauen Bundesregierung erhalten, werden unsere Initiativen einer Planungsunsicherheit ausgesetzt, die enorme Schäden nach sich zieht. Wir werden diese Praxis in der Bundeskulturpolitik auch weiterhin aufzeigen und fordern von Bund und Land Vorarlberg, für den SPIELBODEN eine rasche Lösung zu finden", so Amann abschließend.

Downloads
Artikel_VN_081004.jpg166.16 KB

Ähnliche Artikel

Workshop "Modulare Synthesizer" in Kooperation von Inseminoid und Freirad © Barbara Alt Viele Kulturinitiativen beklagen, dass der Nachwuchs im Verein fehlen und junge Menschen sich nicht mehr ehrenamtlich engagieren würden wollen. Insbesondere wenn ein Leistungswechsel ansteht, wird die Übergabe an die nächste Generation vielfach als schwierig erlebt. Helene Schnitzer im Gespräch mit Lukas Trentini, Organisationsentwickler und Experte in der Kinder- und Jugendarbeit, über geänderte Erwartungshaltungen, Chancen der Partizipation und Faktoren für eine gelingenden Übergabe.
Ein vertiefender Blick auf das Kunst- und Kulturkapitel des Regierungsprogramms 2025-2029, mit Fokus auf freie Kulturarbeit.
Symbolbild zur Regierungsbildung durch SPÖ, ÖVP und NEOS – die Puzzleteile kommen zusammen: rot - türkis - pink; Die IG Kultur Österreich begrüßt das klare Bekenntnis der neuen Bundesregierung zur zeitgenössischen Kunst sowie Stärkung von Kulturinitiativen als kulturelle Nahversorger in den Regionen. „Wir freuen uns, dass sich die neue Regierung trotz schwieriger Budgetlage zahlreichender brennender Themen im Kulturbereich annehmen will – von der fairen Bezahlung und sozialen Absicherung der in Kunst und Kultur Tätigen bis zur Belebung von Leerständen und Zwischennutzung durch gemeinnützige Kunst- und Kulturvereine,“ so Yvonne Gimpel, Geschäftsführerin der IG Kultur Österreich, in einer ersten Reaktion auf das heute vorgestellte Regierungsprogramm.