Jubiläumsjahr ist Bestandteil der national-konservativen Wende

<p>"Die bevorstehenden Staatsfeierlichkeiten machen schon jetzt deutlich, dass das Jahr 2005 in erster Linie der Selbstinszenierung einer von der ÖVP dominierten Bundesregierung dient!" Die IG Kultur Österreich beobachtet die Entwicklung bereits seit Monaten aus einer kritischen <a href="http://www.igkultur.at/artikel/5-jahre-wende-verschlechterungen-fuer-fr…; und sieht sich in den Befürchtungen bestätigt: Das so genannte

"Die bevorstehenden Staatsfeierlichkeiten machen schon jetzt deutlich, dass das Jahr 2005 in erster Linie der Selbstinszenierung einer von der ÖVP dominierten Bundesregierung dient!" Die IG Kultur Österreich beobachtet die Entwicklung bereits seit Monaten aus einer kritischen Perspektive und sieht sich in den Befürchtungen bestätigt: Das so genannte Jubiläumsjahr ist wesentlicher Bestandteil des seit 2000 andauernden national-konservativen Wendeprojekts.

"Die zweifelhafte Darstellung einer heroischen Nachkriegsgeschichte, die bewusste Ausblendung der NS-Kontinuitäten sowie der zunehmend provinzielle Chauvinismus müssen mit kulturpolitischen Gegenpositionen konfrontiert werden", erklärt IG Kultur-Vorsitzender Bernhard Amann. Aus diesem Grunde legt auch die Dachorganisation der österreichischen Kulturinitiativen einen ganzjährigen Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit den Gedenkfeiern und den zahlreichen Mega-Events. Mit der eigenen Zeitung Kulturrisse sowie mit Veranstaltungen in den Bundesländern möchte die IG Kultur Österreich zu jener Plattform beitragen, die mit einem Vorsorge-Paket gegen ein Jahr Heimat-Feiern zu Präventiv- und Gegenstrategien aufruft.

"Mit unserer politischen Kulturarbeit haben wir vielfältige Möglichkeiten, breite Öffentlichkeiten über die eigentliche Bedeutung des Jubiläumsjahres zu informieren." Die Rolle des ORF soll dabei besondere Aufmerksamkeit finden. "Wir werden es nicht stillschweigend hinnehmen, dass Österreichs größte Medienanstalt seinen Kultur- und Bildungsauftrag zur Seite legt. Der weitere Machterhalt von Bundeskanzler Schüssel ist jedenfalls nicht von öffentlich-rechtlichem Interesse", so Amann abschließend.

Ähnliche Artikel

Kulturvereine werden durch die Sparmaßnahmen aktuell mit zusätzlichen Existenzsorgen konfrontiert. Vor allem auf Gemeindeebene stehen hohe Kürzungen im Raum, die dem prekär arbeitenden Kultursektor schwer zusetzen. Dass es hier nicht nur um persönliche Existenznöte seitens Künstler:innen und Kulturvereinen geht, sondern Kommunen, Land und Staat mit weitreichenden Folgen konfrontiert werden, bleibt unterschätzt.
JETZT MIT NACHLESE! Erinnern bewegt: Bilanz und Ausblick zum Gedenkjahr 2025 in Kärnten/Koroška In dieser Lunch Lecture werfen Gerti Malle und Nadja Danglmair einen vielschichtigen Blick auf das Erinnerungsjahr 2025 in Kärnten/Koroška – ein Jahr, das von bemerkenswerten Impulsen getragen war.
Symbolbild Abrechnung von Förderungen - Irrgarten mit Pfeil zu Tabelle und Taschenrechner Viele Kulturvereine stehen regelmäßig vor der gleichen Herausforderung: Die Abrechnung einer Förderung des Bundes. Welche Unterlagen sind einzureichen, wie sollen diese aussehen, was gilt bei Änderungen – und was tun, wenn am Ende ein kleines Plus bleibt? Hier die wichtigsten Hinweise aus der Praxis, basierend auf einem Arbeitsgespräch mit der Förderkontrolle Kunst und Kultur des Bundes.