FAIR PAY – auch für Salzburgs freie Kultur!

Dachverband Salzburger Kulturstätten erwartet positives Signal vom Land

Herbstzeit ist Klausurzeit. Neben der Kulturabteilung der Stadt Salzburg werden in den kommenden Tagen auch die Weichen für die Kulturförderungen 2013 und 2014 bei einer Klausur des Landes Salzburg gestellt. Diesem Doppelbudget gilt das besondere Augenmerk desDachverband Salzburger Kulturstätten, der aktuell 76 freie Kulturstätten in Stadt und Land Salzburg mit insgesamt eine Million Besuchern pro Jahr vertritt. Besonderes Augenmerk deshalb, weil die Kulturförderung in Österreich vor allem zu den Aufgaben der Bundesländer gehört. Außerdem hat eine unbefriedigende Fördersituation der freien Szene in Salzburg bereits in den Vorjahren zu teils heftiger Kritik – manchmal noch hinter vorgehaltener Hand – geführt; der Dachverband hat dies gegenüber den Verantwortlichen artikuliert. 

»Es gibt Unmut und Unzufriedenheit über die Förderpolitik der freien Szene im Bundesland Salzburg«, sagt Thomas Randisek, Geschäftsführer des Dachverbands Salzburger Kulturstätten, der dringend eine Valorisierung (Indexanpassung zwecks Wertsicherung) des Kulturbudgets fordert. Tomas Friedmann, Vorsitzender des Dachverbands, ergänzt: »Künstlerische Qualität, Engagement und breite Akzeptanz sprechen für die freie Szene.« Dies sei auch anerkannt, müsse sich aber in den Förderungen des Landes zeigen, denn das Budget sei bekanntlich die in Zahlen gegossene Politik. Gesprächsbasis ist für den Dachverband eine automatische jährliche Inflationsrateabgeltung, doch das reicht nicht mehr. Darum betonen Geschäftsführung und Vorsitzender: »Nach Jahren weitgehend gleich bleibender Förderungen und solidarischer Sparbereitschaft erwarten die Kulturstätten, die KulturarbeiterInnen und KünstlerInnen ein deutliches Signal, sprich FAIR PAY – also eine Erhöhung des freien Kulturbudgets, bedarfsgerechte Förderungen und Investitionen.«

Gegenwärtig beträgt das freie Kulturbudget des Landes Salzburg nicht einmal 10 Prozent des gesamten Kulturbudgets, konkret nur 4,6 Millionen Euro für alle Sparten, KünstlerInnen, Projekte etc. zusammen. Der Dachverband geht nach Berechnungen von einem Mehrbedarf von insgesamt rund 1,3 Millionen Euro im Budget aus. Sicher ist bisher, dass das Gesamt-Kulturbudget des Landes Salzburg – 2012 betrug es 47,6 Millionen Euro – in den beiden nächsten Jahren steigen wird, z.B. durch Übernahme der Ausfallshaftung für die Osterfestspiele. Und die freie Kunst & Kultur? Wird ihr Anteil am Landesbudget weiterhin lediglich 0,21 Prozent betragen? Werden also auch künftig von 100 Euro in Salzburg nur 21 Cent in die freie Kultur investiert?




Besonderen Nachholbedarf wird in drei Detailbereichen geortet:

• Freie Theater
Der Dachverband fordert die deutliche Anhebung des beschämenden Budgetsansatzes von nur 160.000 Euro für 28 Theatergruppen und Projekte.

• Freie Filmproduktionen
Der Dachverband stellt ein Auseinanderklaffen von kommerzieller Filmförderung und der Förderung des Salzburger Filmschaffens fest und verlangt das Zurechtrücken der Relationen (wiewohl man sich nicht der auf Tourismus ausgerichteten Filmwirtschaftsförderung verschließt).

• Freie Medien
Auch in diesem Förderbereich sollte das Land Salzburg mit den Förderungen der Stadt Salzburg gleichziehen. Dies gilt insbesondere für die Förderung von Radiofabrik und FS1 Community TV, beide sind unterdotiert.

Daten und Fakten zu den Kulturbudgets von Stadt und Land Salzburg finden Sie unter http://www.kultplan.at/material

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