Fair Pay Empfehlungen 2024 im Überblick
Wie soll eine angemessene und faire Bezahlung in Kunst, Kultur und freien Medien aussehen? Interessengemeinschaften, Dachverbände, Gewerkschaften und ihre jeweiligen Mitglieder haben in den letzten Jahren viel Zeit und Energie in die Frage investiert, mittels Vorlagen wie Kollektivverträgen, Honorarumfragen, Arbeitsbeschreibungen oder Mindesteinkommensrechnungen gearbeitet und Ergebnisse präsentiert. Der Fair Pay Reader versammelt diese Ergebnisse zusammen mit Einblicken in die Sparten:
Der Fair Pay Reader 2024 legt eine aktuelle Sammlung an Fair-Pay-Tools in Form von Gehaltstabellen, Kollektivverträgen, Kalkulationshilfen und unverbindlichen Honorarempfehlungen für Kunst und Kultur vor. Textbeiträge zu Arbeitsrealitäten ergänzen das praktische Handbuch und stellen Sparte für Sparte vor, wie gearbeitet wird, wie die Verdienststrukturen aussehen und natürlich, welche Instrumente und Lösungsansätze grassierender Unterzahlung entgegenwirken können. Last but not least gibt es kurze Praxisbeispiele zu jedem Überblickstext: Wie wirkt Fair Pay in der Praxis? Welche Hürden sind (noch) zu nehmen?
Download: Fair Pay Reader 2024
Printexemplare: ab sofort u.a. bei der IG Kultur Österreich (Gumpendorferstraße 63b, 1060 Wien) zur freien Entnahme verfügbar, solange der Vorrat reicht. Ebenfalls erhältlich u.a. bei den Interessenvertretungen der freien Kulturarbeit auf Länderebene.
Ausblick:
Fair Pay ist immer eng mit der Frage nach Valorisierung verknüpft: Die Inflation betrifft auch Kunst und Kultur. Gehalts- und Honorarsteigerungen sind, wie überall sonst, selbstverständlich Teil einer fairen und angemessenen Bezahlung. Kollektivverträge und Honorarempfehlungen müssen folglich regelmäßig Updates erfahren. So schnell und so oft kann der Fair Pay Reader nicht neu erscheinen. Der Kulturrat hält die jeweils neuesten Daten und Tools in Form einer Linkliste aktuell.
Klar bleibt: Es muss selbstverständlich werden, ausreichend Finanzierung für Kunst und Kultur bereitzustellen, genauso wie für alle anderen Notwendigkeiten gesellschaftlicher Versorgung. Wir fordern eine Anhebung des Kunst- und Kulturbudgets auf zumindest 1 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP), davon 50 % für die Freie Szene. Es muss genug Geld da sein, um fair und angemessen zu bezahlen. Aber es braucht mehr Geld UND Fair Pay. Und es braucht eine Verankerung fairer Bezahlung und fairer Arbeitsbedingungen als Fördervoraussetzung.
Präsentation Fair-Pay-Reader 2024
Dienstag 19.3.2024, 19h. Depot Wien und im Livestream
Der neue Fair-Pay-Reader – aktualisiert, überarbeitet und ergänzt. Seit der ersten Ausgabe ist einiges in Bewegung geraten, (förder-)politisch wie auch in der Freien Szene selbst. Interessenvertreter*innen aus den verschiedenen Sparten werfen Schlaglichter auf den Stand der Dinge sowie aktuelle Herausforderungen bei der Verankerung fairer Bezahlung. Und aus Sicht der Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen selbst? Aus vier Perspektiven wird über positive Entwicklungen und offene Probleme in ihrem Kontext berichtet.
Der Kulturrat Österreich ist der Zusammenschluss von Interessenvertretungen in Kunst, Kultur und freien Medien. Gemeinsam vertreten diese IGs rund 5500 Einzelmitglieder sowie 70 Mitgliedsverbände mit deren 360.000 Mitgliedern, 1000 Kulturinitiativen und 16 freie Rundfunkstationen.
Fair Pay Reader 2024
Ein Lesebuch mit Einblick in Arbeitsrealitäten: inklusive Beispielen aus der Praxis
Ein Handbuch mit Praxisteil: inklusive Tools zur Berechnung fairer Bezahlung
Hrsg.: Kulturrat Österreich
Gefördert durch: BMKÖS | AK Wien | ÖSTIG/LSG | VDFS | Bildrecht
Weiterführende Infos
Gehaltsschema für Kulturvereine 2024 (IG Kultur Österreich)
Sozialpartnerempfehlung (GPA & IG Kultur Österreich)
Honorarempfehlungen für freie, selbständige Kulturarbeit 2024
(TKI, Tiroler Kulturinitiativen)
Basisinformationen für Kulturvereine als Arbeit- und Auftraggeber
Musterverträge und Vorlagen