Vision

Kaktus statt Krise

Die Vision der IG Kultur Österreich ist eine durch Selbstbestimmung und Partizipation gleichermaßen entworfene und gelebte Gesellschaft.
Eine Gesellschaft, die frei von Ausschlüssen und Ausbeutung ist und von den Prinzipien des Politischen Antirassismus, der Radikalen Partizipation, des nicht identitären Feminismus, des Antifaschismus und des Antikapitalismus nicht zu trennen ist. Eine Gesellschaft also, die von Gerechtigkeit, Gleichheit in Differenz, direkter Beteiligung und aktiver Solidarität getragen wird.

 

SELBSTBESTIMMUNG UND PARTIZIPATION - ALLES FÜR ALLE!

Politische Kulturarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie selbstbestimmt agiert und daher Partizipation ermöglicht. Selbstbestimmung versteht die IG Kultur Österreich als Motor, der dazu beiträgt, dass die handelnden Subjekte befähigt sind, partizipativ an der Entwicklung neuer gesellschaftlicher Modelle zu arbeiten. Partizipation beruht immer auf Verhandlungsprozessen, welche Selbstbestimmung voraussetzen.

POLITISCHER ANTIRASSIMUS - VERÄNDERUNG IST MÖGLICH!

Politische Kulturarbeit zeichnet sich durch das Engagement für eine gleichberechtigte und sozio-kulturell diversifizierte Gesellschaft aus. Politischen Antirassismus versteht die IG Kultur Österreich als einen Diskurs, aber vor allem als Praxis, rassistisch Diskriminierte abseits der Logik Opfer-Täter zu charakterisieren und gesellschaftliche Handlungsperspektiven zu entwerfen und zu ermöglichen. Der Politische Antirassismus führt einen Kampf um gleichberechtigte Partizipation für alle. Einen Kampf um den Abbau von Strukturen des Ausschlusses und von restriktiven Ansätzen.

Es geht uns darum, Politischen Antirassismus als eine beständige Praxis zu etablieren, die Rassismus nicht individualisiert, sondern Strukturen im eigenen Umfeld aktiv dahingehend bearbeitet, dass Privilegien und Ressourcen - hier und jetzt - umverteilt werden und somit gesellschaftliche, soziale und rechtliche Inklusionen real erlebbar gemacht werden.

NICHTIDENTITÄRER FEMINISMUS - VERTEILUNGSGERECHTIGKEIT!

Politische Kulturarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass Gegenmodelle zu bestehenden Geschlechterkonstruktionen, nationalstaatlichen Modellen und sozialen Schichten entwickelt werden. Nicht identitären Feminismus versteht die IG Kultur Österreich als den Kampf für die Partizipation marginalisierter Gruppen, ohne identitäre oder essentialistische Begehrlichkeiten bedienen zu wollen. Gleichwohl muss Diskriminierung aufgrund geschlechtlicher oder heteronormativer Einteilungen konkret aufgezeigt und bekämpft werden.

AKTIVES AUFTRETEN GEGEN FASCHISMUS - NO PASARÁN!

Politische Kulturarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht in einem engen Kulturbegriff verortet werden kann, sondern als politische Kraft verstanden werden muss. Antifaschismus versteht die IG Kultur Österreich als jene Arbeit, die in Aufklärung und aktivem Auftreten gegen Faschismus besteht, und weit über Lippenbekenntnisse hinausgeht. Antifaschismus heißt für uns eine beständige Arbeit daran, die allzu leicht hingenommenen Fakten „rechter Ausrutscher" in der Öffentlichkeit als das zu benennen was sie sind – faschistische (Unter-)Töne.

ANTIKAPITALISMUS - GELD ODER LEBEN!

Politische Kulturarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass alle Bereiche der Gesellschaft durchdrungen, darin Plätze besetzt und die Grenzen verschoben und gesprengt werden. Antikapitalismus verstehen wir als die Förderung verschiedener kollektiver Praxen, die eine Gesellschaft jenseits von Gewinnmaximierung konstituieren und die ein Menschenleben in Würde bzw. die volle Entfaltung der politischen Rechte und nicht den Markt ins Zentrum rücken. „Antikapitalistisch" bedeutet Hinterfragen statt Unterwerfen, es heißt Systemveränderung herbeiführen, die von einer beständigen Systemkritik begleitet wird und die Fähigkeit voraussetzt, Dissens zu produzieren, zuzulassen und Konflikte produktiv werden zu lassen - sie zu führen.

KOLLEKTIVITÄT - MEHR ALS DIE SUMME DER EINZELNEN TEILE!

Politische Kulturarbeit zeichnet sich durch Arbeit in kollektiven Zusammenschlüssen aus. Kollektivität verstehen wir als die gemeinsame Zusammenarbeit in und an verschiedenen Kollektiven, getragen von und verstanden als politische Handlungssubjekte und nicht als die Gleichschaltung auf ein Ziel.

GLEICHHEIT UND GERECHTIGKEIT - UMVERTEILUNG!

Politische Kulturarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass statische Strukturen hinterfragt werden, und dass sie gesellschaftsverändernd wirkt. Gleichheit verstehen wir als die Autonomie der Einzelnen, die im Kollektiv erhalten bleibt. Gerechtigkeit verstehen wir als Verteilungsgerechtigkeit in Bezug auf Teilhabe und Ressourcen. Gleichheit und Gerechtigkeit sind Begriffe, die ein eingreifendes Denken mit sich bringen, und auf emanzipatorische Bewegungen abzielen.

SOLIDARITÄT - IT'S THE SOCIETY, STUPID!

Politische Kulturarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Arbeit mit und an der Gesellschaft ist. Solidarität verstehen wir als gelebte Verbundenheit und als das Herbeiführen von Veränderungen, die diese Verbundenheit stärken. Dazu gehört die Fähigkeit, emanzipative Veränderungen im eigenen Umfeld über Grenzen hinweg möglich zu machen und sie zu leben. Keinesfalls ist Solidarität ein Nach-Außen-Verlagern oder Delegieren von Unterstützung.

 

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