wien darf berlin werden – seid gegrüßt ihr sparefrohs!

als ein sympathischer wiener technoclub in einer originellen location – einer ehemaligen mensa, die tausende provinzkinder auf wienwoche verköstigte – seine baustelle fand – und mit einer japanischen wortkreation seinen originellen, auf jeden fall nach großstadt klingenden titel – war wien baff. sämtliche musik- und szenebeschreiberInnen freuten sich, wie cool wien jetzt wäre – fast schon berlin. juhu, wir sind in berlin angekommen! wien 2004! geht’s dem klub gut, geht’s dem standort gut!

als ein sympathischer wiener technoclub in einer originellen location – einer ehemaligen mensa, die tausende provinzkinder auf wienwoche verköstigte – seine baustelle fand – und mit einer japanischen wortkreation seinen originellen, auf jeden fall nach großstadt klingenden titel – war wien baff. sämtliche musik- und szenebeschreiberInnen freuten sich, wie cool wien jetzt wäre – fast schon berlin. juhu, wir sind in berlin angekommen! wien 2004! geht’s dem klub gut, geht’s dem standort gut!

der standort war nur mehr kurz verfügbar – weil auf dem gelände der riesenbaustelle. und der klub zog in eine legendär schlecht beleumundete diskothek in der neubaugasse. angezogen von gutem programm, hype und neugierde stand die schlange bis auf die mahü (mariahilfer straße), auch die provinzkinder kommen auf ihre kosten – die neubaugasse swingt – mit oder ohne logos! juhu, kunst im öffentlichen raum! wien 2006! geht’s dem standort gut, geht’s den gagen gut!

in den gut organisierten klub, mit breiter wirkung sozusagen, fließt auch ein bisschen geld – nach abzug aller kosten, manchmal höher je szenenäher – kaum zu glauben, aber fragen sie mal, wie viel es kostet, ein fest in der arena oder in der fluc wanne auszurichten? mehr oder weniger gut bezahlte djs sind für den fortgang der nacht verantwortlich, dafür, dass lange und wild getanzt wird, dafür, dass viel konsumiert wird, dafür, dass wien berlin wird! juhu, minimal oder dub oder welcher hot shit! wien immer gültig!
geht’s den gagen gut, geht’s der kaufkraftin gut!

wer sich nicht lumpen lässt und mit schlecht komprimierten downloads mit ipod oder laptop oder selbstgebrannten cds zum auflegen geht, der/die benötigt nach wie vor eine feine auswahl an vinyl – klein und groß. und das kostet – frei nach dem geldschnorrjingle von radio orange. zugunsten der wenigen vinyldealer, die es zum glück noch gibt! juhu, plattenläden besser als in berlin! wien 2007! geht’s der kaufkraft gut, geht’s uns allen gut!

wenn wien eh schon fast berlin ist, (pop...)szene-defacto-mäßig, dann ist es seit anfang november offiziell: die neuen berliner intendanten von brut (ehemals dietheater) eröffnen ihr wiener haus mit: hallo berlin!

hallo berlin! äh das künstlerInnencatering im backstageraum der vb bot zumindest denselben sekt wie das foyer – wenn nicht, champagner – äh, aber da wären wir wieder im berlin der coolen chicks, miss kittins, peaches ... 

Ähnliche Artikel

Im neuen Kulturradio Podcast geht es um die Frage der lokalen aber auch internationalen Vernetzung, professionellen Strukturen und allgemeiner Infrastruktur der Grazer Clubkultur Szene und der Frage nach einer Verortung im internationalen Kontext.
Fair Pay Bund Land Nach fast zehn Jahren Kampagne hat es Fair Pay ins Regierungsprogramm geschafft. Auch einige Bundesländer sind nachgezogen, bzw. Salzburg zieht voran. Wo stehen der Bund, die einzelnen Bundesländer und die Städte in der Umsetzung von Fair Pay für Kunst und Kultur? Welche weiteren Schritte stehen an? Wie ist die Lage für Kulturinitiativen, wie für Einzelkünstler*innen in den verschiedenen Sparten?
Fair Pay Prozess Der Kulturbereich ist besonders von Prekariat, Unterbezahlung, schlechter sozialer Absicherung und unsicheren Arbeitsverhältnissen betroffen. Deshalb hat die IG Kultur schon vor über zwölf Jahren die Kampagne für Fair Pay im Kulturbereich gestartet. Fair Pay konnte erstmals ins Regierungsprogramm lobbyiert werden. Das ist nun drei Jahre her, das heißt die Legislaturperiode neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Wir haben nachgefragt, wie es in Bund und Ländern in Sachen Fair Pay gerade steht.