Neuer Vorstand der IG Kultur

Mit dem Wahl des neuen Vorstands am 26. April heißt es auch Abschied nehmen von den bisherigen Vorstands- und Fachbeiratsmitgliedern, bei denen wir uns für ihr Engagement, ihre tatkräftige Unterstützung und besonnene Leitung der IG Tätigkeiten in den intensiven letzten Jahren herzlich bedanken wollen.

Dies waren, inkl. aller Ablösungen durch Kooptierungen:
Benjamin Pascal Blaikner, Simon Hafner, Verena Humer, Lidija Krienzer-Radojevic, Serena Laker, Herta Schuster, Katharina Serles, Mirjam Steinbock, David Prieth und Alina Zeichen – Danke euch! 
 

Ein besonderer Dank geht auch an die bisherige Vorstandsvorsitzende, Mirjam Steinbock. Sie hat sich in guten wie in schlechten Zeiten unermüdlich für die IG eingesetzt, mit geschultem Blick für Details ebenso wie für das große Ganze!

 

In dieser Zeit gelang der Zuwachs auf über 1.000 Mitglieder österreichweit – eine beeindruckende Zahl an gemeinnützigen Kulturinitiativen und eine Verdreifachung der Mitgliederzahl seit 2018. 
 

Ebenso wurde 2023 der Prozess der sogn. „Mitgliederharmonisierung“ abgeschlossen, wodurch Mitglieder einer Landesorganisation automatisch auch Mitglieder in der IG Kultur Österreich werden können und umgekehrt. Mitglieder erhalten damit die kulturpolitische Interessenvertretung sowie alle Informations-, Beratungs- und Weiterbildungsangebote  unabhängig davon, ob ein Anliegen auf Länder- oder Bundesebene angesiedelt ist. Mit Ausnahme von Niederösterreich bieten die IG Kultur Vorarlberg, die Tiroler Kulturinitiativen, der Dachverband Salzburger Kulturstätten, die Kulturplattform Oberösterreich, die IG Kultur Wien, die IG Kultur Burgenland, die IG Kultur Steiermark und die IG KiKK Kärnten Koroška gemeinsam mit der IG Kultur Österreich diese Doppelmitgliedschaft an. Möglich wurde dies, so Mirjam rückblickend, durch die „einfache wie anspruchsvolle Formel des Teilens“. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, ist eine starke Vertretung für die freie Kultur möglich. 
 

Auf der politischen Ebene wurde etwa die historisch bedeutsame erste Sozialparnterempfehlung für freie Kulturarbeit verabschiedet; eine Kooperation von Gewerkschaft GPA und IG Kultur Österreich, um gemeinsam Schritte hin zu besseren Arbeitsbedingungen in der freien Kulturarbeit zu setzten. Ergänzend wurden – nicht zuletzt auf Initiative von Mirjam – Musterverträgen und Vorlagen erarbeitet, die nun als Open Source allen Interessierten zur Verfügung stehen und die tägliche Praxis unterstützen sollen. 
 

Auch die klassische Interessenvertretung wurde weiter betrieben, etwa mit Blick auf das Gemeinnützigkeitsreformpaket, die Schaffung der Spendenbegünstigung für gemeinnützige Kulturvereine oder den NPO-Energiekostenzuschuss; ebenso das Weiterbildungsangebote ausgebaut – etwa durch die Webinarreihe kultur.recht.praktisch sowie Zukunftsprojekte vorbereitet, etwa das EU-Projekt FULCRUM, inklusive Trainingsprogrammen zur Publikumsentwicklung und ökologischer Nachhaltigkeit. 
 

Was uns anleitet, ist das Ziel gemeinsam bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen für die Kulturarbeit zu schaffen – ohne unsere Anliegen lediglich auf den Kultursektor zu beschränken, wie Mirjam rückblickend erläutert, denn dies würde den gemeinnützigen Aspekt vernachlässigen. „Die Gemeinnützigkeit lenkt darüber hinaus die Stoßrichtung unserer Wirkungsbereiche. Dementsprechend setzten wir uns für faire Gehälter und Honorare, für Gendergerechtigkeit, Nachhaltigkeit und offene und leistbare Zugänge zu Kunst und Kultur ein und leisten damit unseren Beitrag zu den 17 Zielen (SDGs) für nachhaltige Entwicklung 2030“. 
 

Wir freuen uns, dass Mirjam Steinbock mit ihrer Kompetenz und ihrem Engagement der IG Kultur als Geschäftsführerin und Vertreterin der IG Kultur Vorarlberg erhalten bleibt und erlauben uns, ihr leidenschaftliches Abschlussplädoyer von der Generalversammlung an dieser Stelle wieder zu geben – ein Plädoyer, sich weiterhin für adäquate Arbeitsbedingungen im Kulturbereich und eine demokratische Gesellschaft einzusetzen, aber auch zu „Empowern, was das Zeug hält!“ 

„Dieser in meiner Funktionsperiode letzte Obfrau-Bericht ist auch ein Plädoyer für eine Haltung und unseren Umgang miteinander: Lasst uns, um arbeits- und handlungsfähig zu bleiben, verantwortlich mit uns, mit unseren Gegenübern und mit allen dafür erforderlichen Ressourcen umgehen. Und lasst uns öfter sagen, wofür wir einander schätzen. Lasst uns auch die idealsten Bedingungen unabhängiger Kulturarbeit beschreiben und uns gegenseitig ermutigen, uns dafür und entsprechend faire Bedingungen einzusetzen. Das wirkt sowohl persönlich als auch beruflich wie Öl im Getriebe, davon bin ich überzeugt."
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Vielen Dank liebe Mirjam! 

Im neu gewählten Vorstand begrüßen wir herzlich: 

LIDIJA KRIENZER-RADOJEVIC – Obfrau  
…ist Kulturanthropologin, Geschäftsführerin der IG Kultur Steiermark, bisheriges Vorstandsmitglied der IG Kultur Österreich,  Lehrbeauftragfte u.a. am Institut für Zeitgenössische Kunst (TU Graz) sowie aktuell am Institut für Kulturanthropologie und Europeische Ethnographie auf der Universität Graz, mit Fokus auf Fragestellungen aus dem Themenkreis Kunst, Kultur und Zivilgesellschaft; 

BARBARA ALT
 – Obfrau-Stellvertreterin
… ist Vorstandsmitglied im Kulturverein Inseminoid sowie im Theater praesent Innsbruck; Mitarbeiterin der TKI - Tiroler Kulturinitiativen, seit 2017 als DJ aktiv, Mitgründerin des in Innsbruck angesiedelten EAT network mit dem Ziel, gegen patriarchale Strukturen anzukämpfen und die Clubszene gerechter, diverser und safer zu gestalten; 

ALINA ZEICHEN
 – Kassierin
…ist im Bereich Konzeption, Dramaturgie und Organisation im Bereich Theater- und Kulturproduktion tätig, Gründung Kulturverein KD Barba, Co-Leiterin des UNIKUM, Lehrauftrag an der Universität Klagenfurt/Celovec, kulturpolitisch aktiv als Vorsitzende der IG KiKK, im Kulturgremium Kärnten/ Koroška, sowie bisher bereits im Vorstand der IG Kultur Östrerreich; 

DOMINIK JELLEN – Schriftführer
…ist freischaffender Schauspieler, Regisseur und Choreograf mit Fokus auf dokumentarische Theaterformen und interdisziplinäre Stückentwicklungen; Mitbegründer des Assistierenden Netzwerks, ein Schwesternnetzwerk des Ensemble Netzwerks Deutschland; künstlerischer Leiter des Vereins Theater bodi end sole in Hallein. 

AGNES PESCHTA 
…ist als Kulturarbeiterin seit 1999 in verschiedenen Vereinen aktiv, u.a. seit 2006 bei LAMES/Solektiv in St. Pölten, Pädagogin für Kunst und Handwerk in einem Wiener Gymnasium, künstlerische Arbeiten im Kontext Gesellschaftspolitik und Frauen; 

HERTA SCHUSTER
…Kulturarbeiterin, bis 2022 für die IG Kultur Österreich im Bereich Beratung und Mitgliederbetreuung aktiv, Unterrichtstätigkeit für den Kulturmanagement-Lehrgang am WIFI Wien, vormals Vorstandsmitglied der IG Kultur Burgenland, Obfrau der Kulturinitiative Erbse in Bruckneudorf; 

IRMGARD ALMER

…Geschäftsführerin der IG Kultur Wien seit 2004, davor u.a. Theater-, Galerie- und Ausstellungstätigkeit in der freien Szene in Berlin und Wien; 


THOMAS DIESENREITER
…Kulturmanager, Geschäftsführer der Kulturplattform Oberösterreich, Geschäftsführer der KUPF Services GmbH, Vorstandsmitglied des Festivals der Regionen, Mitarbeitet am freien Rundfunkarchiv Cultural Broadcasting Archive CBA, davor zahlreiche Aktivitäten in der freien Kunst-, Kultur- und Medienszene sowie kulturpolitischen Engagements;