Das Gehaltsschema 2021 für Kulturarbeiter*innen

Zur fairen Bezahlung für alle Kulturarbeiter*innen ist es noch ein weiter Weg. Gerade die Corona-Krise zeigt, wie wichtig es ist, die Arbeitsbedingungen aller im Kultursektor Tätigen endlich zu verbessern. Noch immer kennzeichnen diskontinuierliche und prekäre Beschäftigungsverhältnisse, mangelnde soziale Absicherung und letztlich Altersarmut die Arbeitsrealität vieler Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen. Das Fair Pay Gehaltsschema bietet Richtwerte für eine faire Entlohnung und zeigt, wie viel Kulturarbeit wert ist bzw. sein sollte.

Die IG Kultur Österreich veröffentlicht seit 2011 jährlich adaptierte Gehaltsempfehlungen für Kulturvereine. Als Berechnungsgrundlage dient das Gehaltsschema für Vereine der GPA. Die einzelnen Entlohnungsgruppen und Vorrückungen wurden in Arbeitsgruppen mit Mitgliedsvereinen der IG Kultur Österreich erstellt. Die Gehaltsempfehlung soll als Grundlage für Einreichungen bei Fördergebern dienen. 

Bei einzelnen Förderstellen (Stiftungen, EU, AMS) kommt das Gehaltsschema als Beleg für die Höhe der Gehälter, bzw. Erhöhungen im Förderzeitraum zum Einsatz. 
 

Das kann aber niemand zahlen (!)

Die Arbeitssituation in den Kulturinitiativen ist uneinheitlich, es findet sich das gesamte Spektrum der möglichen Beschäftigungsarten wieder: Ehrenamt, Honorare, Anstellungen und AMS-geförderte Arbeitsplätze. 

Dort, wo die freie Kulturarbeit auf Subventionen angewiesen ist, führt die österreichische Subventionspraxis dazu, dass immer nur ein Teil der beantragten und für die Umsetzung nötigen Mitteln zur Verfügung gestellt wird. Da Sachkosten nur bedingt reduzierbar sind, schlägt sich dies auf die Gestaltung der Honorare und Gehälter nieder.

Für die Subventionsverhandlungen mit dem Bund und in Folge mit den Landesregierungen soll es ein einheitliches Referenzmodell geben. Den Beamt*innen und Beiräten sollen Empfehlungen für Honorare und Gehälter vorliegen, die bei der Beurteilung von Subventionen Beachtung finden.

Hier geht es nicht darum, Kulturinitiativen zu verpflichten, bestimmte Honorarsätze zu bezahlen - wissen wir doch, dass die Realität zumeist anders aussieht, aber um langfristig an höhere Subventionen zu kommen und damit auch die Situation der Kulturarbeiter*innen zu verbessern, erscheint uns die Publikation von Richtsätzen unumgänglich.

Einen Teilerfolg kann die Fair Pay Kampagne jedenfalls verzeichnen: erstmals hat Fair Pay Eingang in das Regierungsprogramm einer österreichischen Bundesregierung gefunden und im Herbst 2020 hat Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer den Fairness-Prozess gestartet.
 

Das aktuelle Fair Pay Gehaltsschema 2021 


Honorarspiegel 2021 der TKI für freie, selbständige Kulturarbeit

Der jährlich aktualisierte Honorarspiegel der TKI für freie, selbständige Kulturarbeit bezieht sich auf konzeptuelle, administrative und managerielle Tätigkeiten im Kulturbereich. Es handelt sich dabei um allgemeine und unverbindliche Informationen zur Leistungserbringung im Kultursektor.

Die angegebenen Honorare werden in Anlehnung an das Gehaltsschema für Vereine der GPA - Gewerkschaft der Privatangestellten errechnet. Sie beinhalten reine Arbeitskosten (Honorar, Sozialversicherung, Steuern und Abgaben, durchschnittliche Urlaubs- und Krankentage), jedoch keine anteiligen Fixkosten (Infrastruktur, Miete usw.). 
Stundensätze exkl. Mwst.

Qualifikation und Erfahrung werden in der Aufstellung berücksichtigt, indem einerseits zwischen unterschiedlich komplexen Arbeitsfeldern differenziert und andererseits innerhalb eines Tätigkeitsbereiches ein Von-Bis-Betrag - je nach Anzahl der Berufsjahre - errechnet wird.

 

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