Brokering Migrants: Österreichische Teilnahme aufgrund Unterfinanzierung abgesagt

Die IG Kultur Österreich muss die Teilnahme am Projekt "Brokering Migrants Cultural Participation" , das in den Ländern Belgien, Spanien, Schweden und Italien durchgeführt wird, aufgrund von mangelnder nationaler Finanzierung absagen. Ausgewählte große Kultureinrichtungen können nun nicht auf ihre Durchlässigkeit für Personen mit Migrationshintergrund befragt, analysiert und ihnen eventuell nötige Verbesserung vorgeschlagen werden.

Die IG Kultur Österreich muss die Teilnahme am Projekt "Brokering Migrants Cultural Participation" , das in den Ländern Belgien, Spanien, Schweden und Italien durchgeführt wird, aufgrund von mangelnder nationaler Finanzierung absagen. Ausgewählte große Kultureinrichtungen können nun nicht auf ihre Durchlässigkeit für Personen mit Migrationshintergrund befragt, analysiert und ihnen eventuell nötige Verbesserung vorgeschlagen werden. Das für Kunst und Kultur zuständige Ministerium konnte sich weder für eine inhaltliche noch für eine finanzielle Unterstützung entscheiden. Ein permantes Problem ist dabei, der Anspruch von Seiten der österreichischen Kulturpolitik, Kulturinitiativen und Organisationen wie die IG Kultur Österreich sollen sich, um ihre Projekte zu finanzieren, mehr um europäische Gelder bemühen, internationale Netzwerke pflegen und gemeinschaftlich Anträge entwickeln. Leider ist es immer noch so, dass dann trotz Zusage auf EU-Ebene Projekte aufgrund mangelnder nationaler Kofinanzierung abgesagt werden. So bleibt Geld in Brüssel liegen, das gut in Österreich eingesetzt hätte werden können.

Die IG Kultur Österreich bedauert diese kurzfristige Absage, insbesondere den Partnerorganisationen gegenüber, sieht jedoch außerstande ohne genügende budgetäre Mittel das Projekt durchzuführen.

Die Frage nach Diversität in den großen Kulturtankern Österreichs wäre eine spannende Angelegenheit. Denn mittlerweile kommen auch immer mehr "große" Kultureinrichtungen darauf, dass die Bevölkerungszusammensetzungen sich geändert haben. Das ist nicht nur in Bezug auf die Publikumsentwicklung wichtig, sondern auch für die Frage der Zusammensetzung des Teams, die in Kulturinstitutionen tätig sind. Österreich hat in diesem Bereich sicherlich Nachholbedarf, ein Blick über die Grenzen zB. nach Großbritannien genügt. Die Analyse, ob und wie Migrant_innen in Österreichs Kulturlandschaft eingebunden sind und wie eventuelle Missverhältnisse verbessert werden könnten, liegt jetzt wieder weit entfernt vor uns.

Das Ziel des Projekts "Brokering Migrants Cultural Participation" beinhaltet die Analyse der Beteiligung von Personen mit Migrationshintergrund auf allen Ebenen von kultureller Institutionen: der Anteil im künstlerischen und nicht-künstlerischen Personal, in Bezug auf Inhalte und Programm sowie in der Öffentlichkeitsarbeit und bezüglich der Frage, welches Publikum erreicht werden soll. Das Gesamtvolumen des zweijährigen transnationalen Projektes beläuft auf 565.000,-, die von Österreich beizusteuernde Summe hätte 74.000,- betragen.

Brokering Migrants Cultural Participation

 

Ähnliche Artikel

Der Vorarlberger Landtag beschloss unter neuer, schwarz-blauer Regierung am 19. Dezember 2024 das Budget für das Jahr 2025. Der bereits im Sommer angekündigte Sparkurs des Landes trifft auch das Kulturbudget, das angesichts prekärer Arbeits- und Lebensumstände Kunstschaffender und einem zarten Start in die Fair Pay-Strategie des Landes mit einer lediglich geringfügigen Erhöhung in das neue Jahr geht. Wie sich die Kultursprecher:innen der Parteien zum Budget und den relevanten Inhalten von Kunst und Kultur äußerten und was Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink zu einem Ausblick für die freie Szene sagt, haben wir im Folgenden dokumentiert.
Kulturpreisverleihung 2024 Am Freitag, 13. Dezember 2024, wurden die Kulturpreise des Landes Kärnten | Koroška verliehen. Die Vorsitzende des Kärntner Kulturgremiums, Angelika Hödl, fand klare Worte zur Entwicklung in so manchen Nachbar(bundes)ländern und über die Notwendigkeit der Investition in unsere Lebensversicherung Kunst und Kultur.
Da die mehrjährigen Fördervereinbarungen für die Jahre 2026-28 seitens des Landes Steiermark noch immer nicht ausgeschrieben wurden und uns keinerlei Informationen dazu vorliegen, wann bzw. ob wir mit einer solchen Ausschreibung rechnen dürfen, hat die IG Kultur Steiermark einen Appell an die steirische Landesregierung verfasst. Diesen könnt ihr unterhalb nachlesen.