Wegweiser durch die (Kultur)Parteiprogramme

Am 5. März sind Landtagswahlen in Kärnten/Koroška. Im Wahlkampf und in den Parteiprogrammen ist Kultur oft hinten angereiht. Damit ihr die Wahlprogramme nicht selbst durchforsten müsst, haben wir allen landesweit antretenden Parteien vier Fragen zu ihrer kulturpolitischen Agenda gestellt. Die Antworten schicken wir ungekürzt und ungefiltert, gereiht nach den Ergebnissen der letzten Wahl und somit Listenreihung. Dies ist keine Wahlempfehlung, sondern soll als Wegweiser durch die kulturpolitischen Grundsätze der Parteien dienen.

1. Wie sehen Sie die kulturpolitische Arbeit Ihrer Partei in den vergangenen fünf Jahren? Wurden die Ziele erreicht? Gab es Erfolge Ihrer Partei? 
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Mit der Übernahme der Funktion des Kulturreferenten 2018 hab ich mich konsequent für eine offene Kulturszene und gerechtere Rahmenbedingungen eingesetzt. Die Zusammenarbeit mit der freien Szene hat sich in meinen Augen wesentlich verbessert und profitiert von einer sehr konsensualen, respektvollen und wertschätzenden Atmosphäre. Die regelmäßigen Jour fixes mit der IG KIKK sind ein bereicherndes Element der Kooperation und bilden eine ideale Arbeitsebene. Insofern wurde eines der wichtigsten Ziele erreicht, nämlich eine unbeeinflusste und freiarbeitende Kulturszene in Kärnten sicherzustellen.
Der Start des Fairness-Prozesses und die Durchführung von Pilotprojekten zu Fair Pay in Kärnten sind sicher einer der Meilensteine hin zu gerechteren Arbeitsbedingungen insbesondere in der freien Szene. Kulturpolitische Zäsuren stellten sicher auch die Durchführung des Jubiläumsjahres CARINTHIja 2020 anlässlich des 100. Jahrestages der Kärntner Volksabstimmung oder die Eröffnung des kärnten.museum dar. Insbesondere CARINTHIja trug wesentlich zu einer weiteren Verbesserung des Klimas zwischen den Volksgruppen in Kärnten bei.
Besonders Augenmerk wurde nicht nur, aber vor allem während der Corona-Pandemie, auf maßgeschneiderte und niederschwellig ansprechbare Förderinstrumente wie die Arbeitsstipendien für Kulturschaffende oder die Projektentwicklungsförderungen gelegt. Apropos Förderung: Die auf meine Initiative hin realisierte Einführung von Mehrjahres-Verträgen für die Förderwerber stellt eine von allen Seiten bestätigte gravierende Verbesserung hinsichtlich der langfristigen Absicherung und damit verbunden der Nachhaltigkeit von Kulturangeboten dar.
Noch ein Aspekt der Kärntner Kulturpolitik darf nicht unerwähnt bleiben: Die wichtige Funktion des Kärntner Kulturgremiums, das eine starke Rolle innerhalb der Kärntner Kulturpolitik innehat. Die erfolgreichen Schwerpunktjahre, wie heuer das Jahr der Volkskultur, sind ein weithin sichtbares Zeichen eines vielfältigen und lebendigen Kärntner Kulturlandes.
Nicht das Trennende steht im Fokus unserer Kulturpolitik, sondern das uns alle Verbindende: Kärnten als Kulturland, offen für alle Ausformungen des kulturellen Lebens.
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Die Kärntner FPÖ hat immer wieder gefordert, dass Volkskultur und Brauchtum wieder den Stellenwert genießen, den sie vor 2013 unter einem freiheitlichen Landeshauptmann genossen haben. In diesem Zusammenhang dürfen wir darauf verweisen, dass auf Drängen der FPÖ, das Jahr 2023 zum Jahr der Volkskultur in Kärnten wird. Eine konkrete Umsetzung liegt jedoch auch an der Ausstattung mit ausreichend finanziellen Mitteln. Es wird die Aufgabe aller politischen Kräfte sein, in den kommenden Budgetverhandlungen für das Jahr 2023 jedenfalls eine ausreichende Dotierung für dieses Jahr der Volkskultur vorzusehen. Insbesondere der ordnungsgemäße Einsatz für Veranstaltungen und Förderungen von Brauchtumsgruppen liegt dabei im Fokus der freiheitlichen Kulturarbeit.
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Die Kärntner Volkspartei verfolgt in jeder Periode klare kulturpolitische Zielsetzungen, auch wenn die Umsetzung natürlich hauptsächlich im Kulturreferat erfolgt, für das unsererseits derzeit keine Zuständigkeit besteht. Nichtsdestotrotz haben auch wir erfolgreich kulturrelevante Schwerpunkte umgesetzt. Landesrat Martin Gruber bekennt sich als Straßen- & Brückenbaureferent klar zur konsequenten Umsetzung von „Kunst am Bau“-Projekten und hat im Zuge dessen voriges Jahr auch einen Projektkatalog der letzten Jahre vorgestellt. Auch zur Landesausstellung „CarinthiJA 2020“ wurde beigetragen, beispielhaft sei das Projekt „Brücken bauen – Gradimo mostove“ erwähnt. Ebenso wurden seinerseits im Regionalentwicklungsreferat in dieser Periode erstmals rund 60 kulturaffine Projekte mit über 1,8 Millionen Euro gefördert, die seitens der Kulturförderung keine Berücksichtigung fanden, aber für das regionale Kulturleben und die Zukunft der Regionen essentiell erscheinen. Dazu zählen beispielsweise LEADER- und Kleinprojekteförderungen für regionale kulturelle Initiativen oder zur Verbesserung von kultureller Infrastruktur und Ausstattung bei Kulturzentren, Probelokalen oder Vereinsräumen vor Ort in den Städten und Gemeinden. Koalitionär
gemeinsam gestemmte erfolgreiche Projekte waren in der auslaufenden Periode vor allem die Sanierung des Rudolfinums, die Errichtung der Gustav-Mahler-Universität, das erhöhte Kulturbudget oder die Kulturstipendien während der Pandemie.
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Das Thema Kultur hat für das Team Kärnten einen sehr hohen Stellenwert. Überall wo das Team Kärnten in Verantwortung ist, sprich auch in der Landeshauptstadt Klagenfurt und in der Bezirksstadt Spittal an der Drau, wo das Team Kärnten jeweils den Bürgermeister stellt, wird Kulturpolitik aktiv gelebt und Kulturinitiativen entsprechend unterstützt und gefördert. Ein Beispiel sind in Spittal die Komödienspiele Porcia, die in Team Kärnten-Spitzenkandidaten Bgm. Gerhard Köfer einen starken Partner haben. Auf Ebene des Landtages hat sich die Team Kärnten-Fraktion vor allem für die freien Initiativen starkgemacht.
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Solange der Kunstvogel als Preis in der Kunst- und Kulturszene vergeben werden muss, ist das definitiv als Zeichen dafür zu werten, dass es in Kärnten noch viel Verbesserungspotential in der kulturpolitischen Arbeit gibt: Es ist ein Aufruf dafür, dass Kunst und Kultur ein echter Pfeiler in Kärnten werden muss, denn Kunst und Kultur muss aus den prekären Verhältnissen herauskommen. Wir Grüne stehen für eine transparente, offene und moderne Kulturpolitik, die sich für die Freiheit der Kunst als Voraussetzung für eine weltoffene und selbstkritische Gesellschaft stark macht. Denn unsere Gesellschaft braucht eine lebendige, vielfältige Kunst- und Kulturszene. Dafür haben wir uns in den letzten Jahren in Kärnten auch als außerparlamentarische Opposition eingesetzt. Auf Bundesebene konnten die Grünen als Teil der Regierung auch die entsprechenden finanziellen Mittel dafür bereitstellen. Mit einer Erhöhung des Kulturbudgets, Förderungen für klimafitte Kulturbetriebe und die Digitalisierungsoffensive im Bereich Kulturerbe, der Absicherung der bundeseigenen Kultureinrichtungen und insbesondere der Förderung zeitgenössischer Kunst und der freien Szene konnten wesentliche Verbesserungen für den Kulturbereich erzielt und faire Bezahlung in Kunst und Kultur auf den Weg gebracht werden. Entsprechende Verbesserungen müssen zukünftig auch in Kärnten in Angriff genommen werden. 
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Als Oppositionspartei im Bund stoßen wir immer wieder Debatten an, endlich der Kunst einen höheren Stellenwert zu geben. Für uns ist klar: wir brauchen dringend eine Vision für den Kulturstandort. Die Vergabe der Förderungen muss transparenter werden und die Realität der Kunstschaffenden berücksichtigen. Vor allem kleine Kulturinitiativen leiden unter dem hohen Aufwand der Förderbürokratie und wenig Planungssicherheit. Zusätzlich braucht es die Anpassung der sozialen und versicherungsrechtlichen Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden an ihre Erwerbsrealität.
Darüber hinaus wurde in der Steiermark bspw. auf unsere Initiative hin eine ständige Artothek etabliert. Somit können sich alle Steirer:innen Kunst für eine geringe Gebühr leihen und zu sich nach Hause holen. Das ist eine gute Möglichkeit die Auseinandersetzung mit Kunst auf eine niederschwellige Art und Weise zu forcieren.
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VISION ÖSTERREICH kandidiert erstmals für den Kärntner Landtag und konnte daher in den letzten fünf Jahren noch nicht aktiv werden. Allerdings konnte unser Kulturverantwortlicher Michael Wasserfaller sehr wohl als parteifreier Gemeinderat und Kultur-Koordinator der Stadt Althofen in den vergangenen zwei Jahren durch seine Arbeit Künstler:innen-Jobs schaffen, kulturelle Initiativen in Gang setzen, die ALTHOFENER MEISTERKLASSEN unterstützend begleiten und u.a. das große ALTSTADT SOMMER FESTIVAL auf den Weg bringen.
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Das Bündnis für Kärnten steht wie keine andere politische Bewegung im Land für eine authentische Kulturpolitik.
Wir, als Bündnis für Kärnten setzten uns mit Herzblut für den Erhalt unserer historischen Errungenschaften und unserer zeitgenössischen Kulturlandschaft ein. Sei es im architektonischen, im musikalischen oder im künstlerischen Bereich oder in Form der Traditionsförderung und Brauchtumspflege. Unser Zugang ist somit ein gesamtgesellschaftlicher, der sich keinem Bereich verschließt.
Aufgrund unseres erst kürzlich, erfolgten Zusammenschlusses, ist es uns nicht möglich über die letzten 5 Jahre Bilanz zu ziehen. Aber wir sehen in vielen Bereichen enormes Potenzial schlummern, welches wir (wieder-)erwecken möchten.
   
2. Wo soll die Kulturlandschaft in Kärnten/Koroška in fünf Jahren stehen – als Bestandteil der Unterhaltung ebenso wie als Faktor in der demokratischen Auseinandersetzung? Wo ist die Kultur im Parteiprogramm angesiedelt? Welche Rolle spielen Kulturinitiativen und die freie Szene im Kulturverständnis Ihrer Partei? 
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Wo die Kulturlandschaft in fünf Jahren stehen wird, hängt nicht zuletzt auch vom Input der Kulturschaffenden ab. Unserem Verständnis zufolge schafft die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen, um sowohl Unterhaltung als auch Diskurs entsprechend zu fördern – beide Segmente sind, wenn auch in unterschiedlicher rezeptionskritischer Wirksamkeit, gesellschaftspolitisch relevant. Der Stellenwert von Kunst und Kultur ist im letzten Jahrzehnt merklich gestiegen, was auch von der Öffentlichkeit entsprechend honoriert wird. Ich kann versichern, dass unser Bekenntnis zu Kulturvielfalt und Kulturreichtum ein essentieller Bestandteil unseres Kulturraumes ist und auch künftig sein wird. 
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Einen wichtigen Punkt im Parteiprogramm der FPÖ bildet die Volkskultur. Diese ist ein wesentlicher Bestandteil der Kärntner Identität, deshalb müssen Kultur und Brauchtum gelebt und gefördert werden. Um die regionalen Merkmale zu wahren, braucht es Menschen, Vereine und Institutionen, welche die Volkskultur pflegen. Aus unserer Sicht ist eine Erhöhung des Fördervolumens in diesem Bereich daher unabdingbar. Leider wird der Volkskultur von der SPÖ/ÖVP-Landesregierung viel zu wenig Beachtung geschenkt.
Im schulischen Bereich wird die Volkskultur leider sträflich vernachlässigt, obwohl es grundsätzlich eine Bildungsaufgabe wäre, dieses Wissen zu vermitteln. Daher bedarf es gerade hier einer Erneuerung und eines Umdenkens. Es soll gezielt vor allem die Jugend angesprochen werden, damit sie die Brauchtums- und Musikvereine wieder bereichern und beleben. Zu diesem Zweck ist es umgehend erforderlich, dass die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Vereinen vor Ort gestärkt wird.
Um die Volkskultur in Kärnten wiederzubeleben und die Vereine zu unterstützen, fordert die FPÖ Kärnten, dass eine fixe Chorstunde in den Pflichtschulen eingeführt wird. Außerdem sollen Anreize für Musik- und Gesangspädagogen geschaffen werden, sich in den Kulturvereinen zu engagieren. Zudem muss die Finanzierung der musikalischen Früherziehung in den Kindergärten ausgeweitet werden. Die Musikschulen, die einen immens wichtigen Beitrag zur Ausbildung von Kindern und Jugendlichen leisten und dadurch das kulturelle Leben der Gemeinden bereichern, müssen noch besser gefördert werden. Schließungen von bestehenden Musikschulen sind abzulehnen.
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Kultur ist essentieller Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und braucht in Kärnten einen entsprechenden Stellenwert. Um dies für die nächsten Jahre auch in allen Regionen des Landes zu sichern, spielen die Kulturinitiativen eine besondere Rolle als regionale Kultur-Nahversorger vor Ort. Dies erfordert aus unserer Sicht eine entsprechende Unterstützung, insbesondere seitens des Landes. Die aktive Wahrung der kulturellen Vielfalt durch Förderung der Vereine, der Ausstattung und der Infrastruktur sowie durch bessere Rahmenbedingungen ist daher auch im aktuellen Schwerpunktprogramm der Kärntner Volkspartei verankert.
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Kultur ist für das Team Kärnten ein sehr vielseitiger und vielschichtiger Begriff, der sehr viele Bereiche umfasst – von kommerzieller Kultur bis hin zu freien Initiativen. Kultur steht für uns auch in direktem Zusammenhang mit kritischem Diskurs und Gesellschaftskritik. Dies sind beides Elemente, die in einer liberalen, offenen Gesellschaft von enormer Bedeutung sind und einen wesentlichen Faktor in der demokratischen Auseinandersetzung darstellen. Auch Streiten muss in einer Demokratie möglich, eigentlich sogar gewünscht sein. Das Team Kärnten steht für eine Stärkung der Kultur in ihrer positiven Gesamtheit. Kulturinitiativen und die freie Szene spielen im Kulturverständnis des Team Kärnten eine sehr große Rolle. Seit Jahren ist es nämlich so, dass die großen Kultur-Brocken Stadttheater, Landesmuseum oder auch der Carinthische Sommer einen Großteil des Kulturbudgets verschlingen und für die freien, kleineren Initiativen zumeist nur Almosen oder Brösel übrigbleiben. Das muss sich grundlegend ändern. Kultur ist mehr als Landesmuseum und Stadttheater.
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Kunst und Kulturpolitik ist eine wesentliche Säule Grüner Politik. Eine Gesellschaft ohne Kunst und Kultur ist schlicht nicht vorstellbar, denn sie bieten Orientierung, schaffen Neues, begleiten gesellschaftliche Entwicklungen, indem sie sich mit den Lebensbedingungen der Menschen auseinandersetzen, dokumentieren, und reflektieren. Kulturpolitik ist daher immer auch Gesellschaftspolitik. Daher sind wir auch überzeugt davon, dass die Förderung von Kunst und Kultur und der freien Szene eine öffentliche Aufgabe ist. Denn Kunst und Kultur tragen wesentlich zur Erhöhung der Lebensqualität bei, da sie unter anderem das Bewusstsein für die diversen Potenziale Kärntens erhöhen. Kulturarbeit in Kärnten macht die Vielfalt und Zweisprachigkeit unseres Bundeslandes sichtbar, schlägt Brücken und legt dadurch einen Grundstein für eine solidarische Gesellschaft. Deshalb ist es unser Anliegen, dass in fünf Jahren eine Kulturstrategie entwickelt und umgesetzt ist, die auch gelebt wird. Durch eine höhere Dotierung der freien Szene wird Kärnten der Vielfältigkeit der Kunst- und Kulturinitiativen gerecht und stärkt sie. Der Stellenwert der Kulturlandschaft ist damit erhöht und langfristig besser absichert.
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Die Kunst- und Kulturszene spielt für uns als liberale Partei naturgemäß eine gewichtige Rolle. Kulturinitiativen und die freie Szene zeichnen sich durch eine sehr große Vielfalt aus. Sie leiden aus unserer Sicht oft unter fehlender öffentlicher Wahrnehmung, Unterfinanzierung und der Selbstausbeutung der Akteur:innen. Das wollen wir NEOS ändern. Deshalb fordern wir mehrjährige, valorisierte Förderverträge sowie die verstärkte Förderung von Initiativen, die Leerstände und Freiräume mit kulturellem Leben erfüllen. Darüber hinaus braucht es eine Entbürokratisierung des Förderwesens, vor allem massive Erleichterungen für kleine Vereine und Kulturinitiativen und natürlich keine Einmischung in die Inhalte von Seiten der Politik.
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VISION ÖSTERREICH möchte sich als verlässliche langfristige PARTNERIN der Kulturschaffenden positionieren, um grundsätzlich von staatlicher Seite Berufe aus Kunst & Kultur trotz aller wirtschaftlicher Herausforderungen der heutigen Zeit attraktiv und ein Leben lang möglich zu machen.
In Kärnten/Koroška soll auf jeden Fall der heutige Level erhalten bleiben und nach Maßgabe der Budgetmöglichkeiten eine Steigerung angestrebt werden.
Es sind nach der Wahl mit den wichtigsten Kulturverantwortlichen ganz Kärntens Gespräche zu führen, was die Politik als Dienstleister für das Bedürfnis der Kulturschaffenden tun kann, um der Kunst, die frei sein muss ohne Einschränkungen, neben der notwendigen Unterhaltung eine echte demokratische Auseinandersetzung ohne Tabus zu ermöglichen. Die Kultur spiegelt den Zustand der Gesellschaft wider und darf nicht eingeschränkt werden, um als nötiges Korrektiv und Visionärin auf die sich wandelnde Gesellschaft zu wirken!
Kultur ist im Parteiprogramm der VISION ÖSTERREICH als sehr wichtiges umfassendes Thema für das Kulturland Österreich und Kärnten/Koroška angesiedelt und wird vom erfahrenen Berufsmusiker Michael Wasserfaller als Kultursprecher betreut.
Dadurch weiß die VISION ÖSTERREICH auch, wie wichtig Kulturinitiativen und die freie Szene sind, die gefördert werden müssen.
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Das Bündnis für Kärnten sieht eine Förderung der Kunst und Kulturszene als wichtigen Faktor an. Und zwar nicht in Form von staatlicher finanzieller Zuwendung, sondern als freie und unabhängige Szene, fernab des Zugriffs der Herrschenden. Die, aus sich heraus, lebendige Kunst- & Kulturlandschaft spielt in allen Facetten des Lebens eine tragende Rolle. Sei es aus der Perspektive der heutigen Generation auf vorangegangene Epochen oder als aktuelle Illustration des Zeitgeistes. Auch der humoristische Charakter der Kultur darf hier nicht unterschätzt werden, weil dieser Tatsache ein enormes Potenzial innewohnt: Dem Recht auf freie Rede.
Hier gilt es nicht nur tagespolitische Themen aufzugreifen und zu hinterfragen, sondern diese auch kritisch und konträr zum Durchschnittsverständnis zu interpretieren. Die Leistung der Kulturlandschaft liegt also nicht nur in der Büttenrede beider die Herrschenden ungestraft kritisiert werden dürfen, sondern in dieser Funktion, auch als politisches Korrektiv.
   
3. Wie bildet sich die Kultur im Budget ab? Gibt es diesbezüglich konkrete Vorhaben Ihrer Partei? Wenn ja, wie sollen diese umgesetzt werden? 
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Das Budget der Abteilung 14 Kunst und Kultur bildet nur bedingt jenes Budget ab, welches im Zusammenhang mit Kunst und Kultur eingesetzt wird. Weitere Bereiche decken etwa Kunst am Bau mit der künstlerischen Gestaltung rund um öffentliche Gebäude sowie Kunst im öffentlichen Raum ab, welche budgetär bei den Fachabteilungen für „Finanzen, Beteiligungen und Immobilienmanagement“, „Gemeinden, Raumordnung und Katastrophenschutz“, „Straßen und Brücken“ sowie der Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft angesiedelt sind. Aber auch im Bereich der musischen Ausbildung werden budgetäre Mittel seitens des Landes in Verbindung mit Kunst und Kultur aufgewendet, wie etwa im Zusammenhang mit der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik oder der Carinthischen Musikakademie Stift Ossiach.
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Während die Förderung der Volkskultur im Jahr 2010 – als die FPÖ noch den Kulturreferenten stellte – noch 2,5 Millionen Euro betragen hat, liegen wir aktuell bei nur noch rund 350.000 Euro. Um die Volkskultur und das Heimatbewusstsein zu stärken, müssen die finanziellen Mittel für diese Bereiche also massiv aufgestockt werden.
Viele Aufgaben im Kulturbereich sehen wir auch als Pflichtaufgaben an. Hier darf exemplarisch die Erhaltung und Modernisierung unserer Museen und Archive sowie die Instandhaltung unseres baukulturellen Erbes genannt werden. Für diese Aufgaben müssen immer ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sein, denn unsere Geschichte ist die Basis für unserer heutiges Leben.
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Aus unserer Sicht sollten Mittel im Kulturbudget, die in den letzten Jahren für die Umsetzung von Großprojekten gebunden waren und nun frei werden, verstärkt für kleinere und regional aktive Initiativen, Projekte und Infrastrukturen eingesetzt werden. Dadurch können Vereine und Kulturschaffende vor Ort stärker unterstützt und Kultur regional erlebbar gemacht werden. Generell sollten Kulturfördermittel nicht einem jährlichen „Ermessen“ unterliegen, sondern der Wert für das Land im Kärntner Kulturförderungsgesetz auch budgetär durch einen gesicherten Sockelbetrag für die Kultur zum Ausdruck gebracht werden.
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Das Team Kärnten tritt für einen Paradigmenwechsel im Kulturbudget ein: Was wir brauchen ist in erster Linie nicht eine Erhöhung des Budgets, das ist aufgrund der finanziellen Lage Kärntens nicht so einfach möglich, sondern vielmehr eine Umschichtung von den Big Playern zu den vielen kleinen Kulturschaffenden, die einen überaus wertvollen Beitrag zur Sicherstellung der kulturellen Identität unseres Landes leisten.
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Die Kulturausgaben des Landes Kärnten sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Trotzdem liegen noch viele Baustellen offen vor uns. Diese müssen abgearbeitet werden, um Kärnten als Kunst- und Kulturland zu positionieren und den Zugang zur Kultur für alle zu sichern. Wir möchten das Kärntner Kulturbudget jedenfalls transparenter gestalten und die Mittel für die freie Kulturszene Kärnten deutlich ausbauen. Auch Projektentwicklungskosten sollen in Förderschienen künftig beachtet. Um Digitalisierung, Medienkunst und Avantgarde als zusätzliche Schwerpunkte in der gesamten Bildungslandschaft zu verankern, forcieren wir ein Förderprogramm für die digitale Entwicklung im Kulturbereich.
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Wer eine starke "Kulturnation" will, der muss sie auch finanzieren. Wir setzen uns für ein angemessenes Budget ein, das vor allem valorisiert wird und die Schere zwischen "Hochkultur" und der Freien Szene nicht noch größer werden lässt.
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Sobald uns die konkreten Zahlen vorliegen, werden wir darauf achten, dass die Kultur auch innerhalb des Budgets ein wichtiges Standing hat. Dabei ist uns wichtig, neben allen Kulturförderungen den Schulterschluss direkt mit der Bevölkerung zu erreichen, damit Kultur und deren Fördermittel eine noch viel breitere Akzeptanz bekommen. Unser Vorhaben ist deshalb der KULTURSCHECK im Wert von EUR 1.000,- für jede Person der Bevölkerung, die damit Konzert-, Theater- & Museumsbesuche buchen kann, die einerseits zur jeweiligen kulturellen Persönlichkeitsbildung beitragen und andererseits Veranstalter:innen ermöglichen, ihre Zuschauerzahl zu erhöhen und sonst freigebliebene Plätze zu füllen. Die Kosten müssen im Landeshaushalt budgetiert werden.
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Konkret sehen wir es als Leistung vieler ehrenamtlicher Helfer, Leiter und Mitglieder von Vereinen an, die Kulturlandschaft am Leben zu halten. Dieser enorme persönliche Aufwand ist mehr wert als in Zahlen gegossene Politik.
Zu unseren konkreten Vorhaben zählt Jugend- und Talente-förderung, die wir massiv voranbringen möchten, die gesellschaftliche Kulturbildung im Schulbereich, die Förderung von Freizeiteinrichtungen auf Gemeindeebene und die Starke Positionierung Kärntens als Kulturregion. Diesen kleinen, bescheidenen Beitrag möchten wir mit unserer Kulturpolitik leisten.
   
4. Laut den letzten Studien zur finanziellen und sozialen Lage der Kunsttätigen und Kulturvermittler:innen liegt das Jahreseinkommen im Schnitt bei 5.000€ aus künstlerischer Tätigkeit. Das Land Kärnten/Koroška hat sich mit dem Fair Pay Strategiepapier und in den Kulturförderrichtlinien zur Verbesserung der Bezahlung bekannt. Wie soll die dafür nötige Budgeterhöhung gedeckt werden?
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Geplant ist eine Erhöhung des Kulturbudgets, um neben der allgemeinen Teuerung unter anderem auch das sehr zentrale Projekt des Fairness Prozesses mit seinen ersten Pilotprojekten weiterzuentwickeln, um eine faire Bezahlung von Kunsttätigen und Kulturvermittler:innen zu ermöglichen. Für die weitere konkrete Vorgehensweise wird auf den Projektbericht Fair Pay Kärnten/Koroška gewartet, den die IG KIKK erarbeitet und der als Grundlage für die weiteren Weichen in Sachen Fair Pay dient. Zudem laufen gegenwärtig die Verhandlungen für den Finanzausgleich seitens des Bundes und in diesem Zusammenhang wird auch versucht zusätzliche Finanzmittel für die Umsetzung des Fairness Prozesses zu lukrieren.
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Der freiheitliche Standpunkt in Sachen Arbeit und Entlohnung folgt in allen Sparten denselben Grundsätzen. Leistung und Fleiß müssen auch ordentlich entlohnt werden. Die Leistung der Kulturschaffenden und deren Entlohnung wird demnach nach dem Anklang ihrer Werke (Musik, Malerei, Fotographie, etc.) in unserer Gesellschaft bestimmt. Die Kulturszene in Österreich und der Erhalt dieser Szene ist natürlich auch durch öffentliche Zuwendungen bestimmt. Wir bekennen uns daher zu einem unbürokratischen Zugang zu den öffentlichen Fördertöpfen und transparenten Förderrichtlinien, die durch österreichische und heimatverbundene Werte bestimmt sind.
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Die Erhöhung von Fördermitteln für Kulturinitiativen, deren Bedeckung in der Vorfrage erläutert wurde, sollte an eine verpflichtende Erhöhung der Entlohnung für die Leistungen der Kulturschaffenden gebunden sein. Damit würde mehr Kulturförderung direkt bei den Kulturschaffenden ankommen. Auch sollte das Land den Kulturschaffenden zielgerichtete Beratung und Unterstützung zur Abholung von EU-Mitteln bereitstellen, hier herrscht in Kärnten noch enormes, förderwürdiges Potential im Vergleich zu anderen Regionen.
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Nach der Wahl gilt es als eine der ersten Maßnahmen einen radikalen Kassasturz vorzunehmen. Weitere Maßnahmen, die budgetwirksam sind, können im Zuge neuer finanzieller Schwerpunktsetzungen finanziert werden.
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Kultur ist weiblich. Deshalb ist es wichtig, Frauen in der Kulturarbeit zu stärken, Gender-Budgeting zu betreiben und ganz allgemein Fair Pay in Kunst und Kultur zu etablieren: Kulturarbeit ist Arbeit und sollte auch als solche entlohnt werden. Der Gender-Pay-Gap muss geschlossen und eine faire Bezahlung von Kulturarbeiter:innen erreicht werden. Dafür brauchen wir dringend Projektentwicklungsförderungen und eine andere Darstellung der freien Szene im Kärntner Budget. Arbeitsstipendien können beispielsweise Absicherung und Platz für Kreativität bieten.
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Wir NEOS wollen die Parteiförderung in Kärnten halbieren. Kärnten hat nach Wien nämlich die höchste pro Kopf. Damit würden auf der Stelle fünf Millionen Euro frei, um sie in sinnvollere Dinge zu investieren als in g'stopfte Parteiapparate. Darüber hinaus setzen wir uns seit Jahren für eine schlanke Verwaltung ein, die sich auf ihre Kernaufgaben konzentriert und die Chancen der Digitalisierung nutzt um auch bürger:innenfreundlicher zu werden. Auch hier gibt es daher enormes Einsparungspotential, das für die Kunst und Kultur bereitgestellt werden könnte.
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VISION ÖSTERREICH ist sich dieser großen Problematik, auf die Michael Wasserfaller seit Jahren aktiv hinweist, bewusst. Die nötige Budgeterhöhung muss in einem Schulterschluss mit dem Bund gemeistert werden, denn ÖSTERREICH ist als Kulturland mit seiner langjährigen Weltklasse-Tradition als STANDORT zu stärken, indem einerseits Kulturinstitutionen (Theater, Schauspielhäuser, Opernhäuser, Konzerthäuser, Orchester und künstlerische Ausbildungsstätten wie Universitäten, Hochschulen, Konservatorien, Musikschulen) und Kulturveranstalter:innen ausreichend gefördert werden, aber andererseits noch viel mehr Künstler:innen als Personen direkt wirtschaftliche Unterstützung in ihrem herausfordernden Kultur-Lebensweg erfahren.
Die hohe Rentabilität von jedem investierten „Kultur-Euro“ für den jeweiligen Wirtschaftsstandort ist in vielen Studien ausreichend nachgewiesen.
Damit aber vor allem auch bei denen das Geld ankommt, die Kunst & Kultur wirklich selbst ausüben (und gerade in letzter Zeit aufgrund von Verordnungen & Absagen nicht selten sogar in prekäre Lebenssituationen gerieten), setzt sich VISION ÖSTERREICH für die Schaffung einer KULTUR-GRUNDSICHERUNG im Wert von monatlich EUR 1.000,- ein, die beruflich selbstständige Künstler:innen beantragen können. Das schafft jene wirtschaftliche Grundlage, mit der die unbezahlte Seite der künstlerischen Arbeit, die täglich sehr zeitintensiv ist, bewältigt werden kann.
Das soll den KULTUR-STANDORT ÖSTERREICH stärken, indem der Beruf „Künstler:in“ wieder attraktiver und angstfreier gemacht wird, weil er durch den Staat ÖSTERREICH geschützt wird, der seinerseits durch Kunst & Kultur auf allen Ebenen profitiert.
Wenn Gemeinden und Wirtschaftsbetriebe bei ihren Veranstaltungen auch künstlerische Jobs schaffen, soll es dafür KULTUR-FÖRDERUNGEN geben.
Alle vorgeschlagenen Maßnahmen tragen dazu bei, dass es nie mehr zu diesem erschütternd geringem Jahreseinkommen von EUR 5.000,- kommen darf, wenn ganzjährig hochqualifizierte künstlerische Arbeit geleistet wird!
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Die Kärntner Landesregierung hat sich mit dieser Kulturförderung ein hohes aber durchaus erreichbares Ziel gesetzt. Hier gilt es, als kommende Oppositionspartei, der Anwalt der Kulturinstitutionen zu sein und der Regierung genaustens auf die Finger zu schauen damit diese, ihre Plan auch wortgetreu umsetzt. Alles andere wäre das Eingeständnis, dass die Landesregierung nicht fähig oder Willens ist, die Kulturlandschaft ausreichend zu unterstützen.
Wir als Bündnis für Kärnten tragen somit unseren Teil dazu bei, Kärnten kulturpolitisch voran zu bringen.

 

Der ORF hat die Antworten zusammengefasst in seinem Bericht Umfrage bei Parteien zu Kulturplänen vom 15.2.2023.

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