Mayday für Kunst und Kultur

Den 1. Mai als Tag der Arbeit und Tag des Prekariats gibt es seit 1890. Inzwischen wird er für verschiedenste Feste verwendet, wobei oft der hochpolitische Hintergrund verloren geht. Deshalb wollen wir diesen hier hervorheben: Den Kampf um mehr Gleichstellung und Demokratisierung gibt es schon sehr lange. Kunst und Kultur als Triebfeder von Kritik und Spiegel der Verhältnisse gibt es noch viel länger.

1. Mai – Tag der Solidarität in der Gesellschaft 

Den 1. Mai als Tag der Arbeit und Tag des Prekariats gibt es seit 1890. Inzwischen wird er für verschiedenste Feste verwendet, wobei oft der hochpolitische Hintergrund verloren. Deshalb wollen wir diesen hier hervorheben: Den Kampf um mehr Gleichstellung und Demokratisierung gibt es schon sehr lange. Kunst und Kultur als Triebfeder von Kritik und Spiegel der Verhältnisse gibt es noch viel länger. Mittlerweile ist der 1. Mai ein Tag, an dem für eine emanzipatorische Gesellschaft und demokratische Werte aufgestanden wird. Vor allem auch Kunst und Kultur schaffen Räume für Kritik, Teilhabe und Zukunftsfragen – gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung. Wer heute Kultur kürzt, spart nicht nur am „schönen Beiwerk“, sondern schwächt das demokratische Fundament. Am 1. Mai muss deshalb gesagt werden: Kulturarbeit ist Arbeit – und verdient Anerkennung, Schutz und faire Bedingungen.

Solidarität statt Symbolpolitik

Dass ausgerechnet Kunst und Kultur als verzichtbar gelten, während ihre gesellschaftliche Bedeutung regelmäßig betont wird, zeigt eine zwiegespaltene gesellschaftliche Wahrnehmung. Die weitverbreitete Vorstellung, Kunst und Kultur seien „Berufung“ statt Beruf, legitimiert eine chronische Unterfinanzierung und romantisiert Armut als Teil kreativen Schaffens. In ganz Österreich werden derzeit Kulturmittel gekürzt oder eingefroren, oft unter dem Vorwand der Haushaltskonsolidierung. In der Steiermark ist eine Reduktion der Kulturförderung um mehrere Millionen Euro geplant. Betroffen sind vor allem Initiativen, die ohnehin ständig an ihren Belastungsgrenzen sind. In Klagenfurt sind Kulturinitiativen akut von der fehlenden Verantwortungsübernahme der Entscheidungsträger:innen für den Abschluss eines Budgets betroffen. Kürzungen und Planungsunklarheiten treffen eine Branche, die ohnehin von struktureller Unsicherheit geprägt ist: Kulturarbeiter:innen und Künstler:innen arbeiten oft projektbasiert, ohne langfristige Verträge, ohne soziale Absicherung.

Der 1. Mai sollte Anlass sein, sich solidarisch zu zeigen – auch mit jenen, deren Arbeit oft im Verborgenen geschieht, aber für eine demokratische Gesellschaft essenziell ist. Die IG Kultur Österreich und ihre Landesorganisationen, darunter auch die IG KiKK, fordern längst eine faire Bezahlung, transparente Förderpolitik und langfristige Perspektiven.