Was bewirkt eure Kulturarbeit – und wer nimmt es wahr? Einladung zu europaweitem Austausch
Trotz vielfach widriger Umstände entwickeln und erhalten Kulturarbeiter*innen Strukturen und Projekte für Zugänge, Räume für Vielfalt und Engagement für demokratische Teilhabe. Doch wie oft wird diese Arbeit tatsächlich als relevante Wirkungskraft im kultur- und gesellschaftspolitischen Raum wahrgenommen? In einer europaweiten Austauschsession laden wir Kulturarbeiter*innen ein, die eigene Praxis und ihre Wirkung ins Zentrum zu stellen – um gemeinsam politische Impulse zu erarbeiten, damit Kulturarbeit in Europa als wirkungsstarker Akteur anerkannt wird. Online am 4. Dezember von 13–16 Uhr, Anmeldung erforderlich.
Engagement für Teilhabe, demokratische Räume, sozialer Austausch, politische Bildung – Kulturräume sind vielfach auch Übungs-, Erfahrungs- und Reflexionsräume, die Wirkung weit über die unmittelbar individuelle Kunst- und Kulturerfahrung entfalten. Was Kultur bewirkt bzw. bewirken kann bleibt jedoch weitgehend unsichtbar und wird weder im politischen Diskurs noch Förderpolitiken wahrgenommen.
In der dritten und letzten Ausgabe von „Visions oft he Future“ laden wir Kulturarbeitende ein, ihre konkrete Praxis ins Zentrum zu stellen: Was gelingt in der eigenen Praxis? Wo wirkt sie? Wo hakt es? Welche Hebel braucht es, damit Kulturarbeit stärker wahrgenommen wird? Was muss sich ändern, damit aus individuellen Erfahrungen von Wirkungs- und Gestaltungskraft nachhaltige Arbeitsbedingungen werden?
Ziel ist angesichts laufender Verhandlungen über die Zukunft der EU-Kulturpolitik zusammen politische Impulse zu erarbeiten, wie Rahmenbedingungen verändert werden können, damit Kulturarbeit als wirkungsstarker Akteur erkannt und gestärkt wird. Dabei geht es nicht um utopische Ziele, sondern realistische Schritte: Wie kann Sichtbarkeit gesteigert werden? Welche politischen und institutionellen Rahmen müssen mitgedacht werden? Wie könnten sie schrittweise verändert werden? – jeweils ausgehend von der eigenen Erfahrung. Die Ergebnisse der Session werden dokumentiert und direkt in die Advocacy-Arbeit für Kulturarbeit des Europäischen Netzwerk kutlureller Zentren (ENCC) auf EU-Ebene einfließen.
Eure Erfahrungen sind gefragt: Im Mittelpunkt der Online Session steht nicht der Input wissenschaftlicher oder politischer Expert*innen, sondern die Expertise der Praxis und der kollektive Austausch mit Kolleg*innen aus ganz Europa über Potentiale, Bedarfe und Ideen. Einbringen individueller Erfahrungen, Praktiken, Projekten, Kooperationsansätzen, etc. ist explizit erwünscht!
Um von individuellen Erfahrungen und abstrakten Überlegungen zu konkreten Ideen zu kommen nutzen die Sessions Design Thinking Techniken. Begleitet werden die Session von Anna Maria Maria Ranczakowska (wissenschaftliche Mitarbeiterin des European Network of Cultural Centres, ENCC) und von den FULCRUM Projektpartnern begleitet.
3. Online Brainstorming-Sesion: Kulturarbeit wirkt
am 4. Dezember 2025 von 13 – 16 Uhr
➪ Anmeldung unter: https://www.cult.be/form/visions-for-the-future-final-bra
➪ Die vorläufige Ausschreibung in Englisch.
Zielgruppe:
Das Brainstorming richtet sich an alle, die sich in Kulturinitiativen engagieren – gleich ob beruflich oder ehrenamtlich, ob in einem großen Mehrspartenhaus oder einem temporären Kollektiv. Entscheidend ist eure Bereitschaft, Einblick in eure Erfahrungen und Erwartungshaltungen zu geben und sich in die Diskussion einbringen zu wollen.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Vorbereitung ist nicht erforderlich. Jedoch eurer Investment an Zeit für die Austauschsession ist gefragt!
WICHTIG: Die Arbeitssprache ist Englisch.
Rückfragen:
Ihr seid interessiert, aber habt Fragen zum Projekt oder der Barrierefreiheit? Wir helfen gerne weiter unter office@igkultur.at.
Zum Projekt „Visions for the Future“
Die Reihe "Visions for the Future" – im Rahmen des Erasmus+ Projekts FULCRUM – lädt Kulturarbeiter*innen europaweit ein, gemeinsam an Ideen und Ansätzen für eine nachhaltigere Zukunft zu arbeiten. Im Rahmen von drei Online-Austauschsession werden Herausforderungen, Lösungsansätze und Visionen erarbeitet.
Die erste Austauschsession stand im Zeichen der Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft und damit auch die Kulturarbeit in Europa konfrontiert sind – vom Erodieren demokratischer Grundprinzipien und den Aufstieg populistischer Politik, über die digitalen Transformation, wachsenden gesellschaftlichen Ungleichheiten, wirtschaftlicher Instabilität und Schieflagen bis zur psychischen Belastung.
Die zweite Austauschsession lotete Möglichkeiten aus, angesichts der zahlreichen Herausforderungen in ein zielgerichtetes Handeln zu kommen. Die Teilnehmenden entwickelten gemeinsam ein interaktives Toolkit, das auf praktischen Erfahrungen basiert und sich an sechs wiederkehrenden Herausforderungen orientierte: Nachhaltigkeit, Polarisierung, Burnout, Bürokratie, extremistische Ideologien und finanzielle Instabilität.
