kulturrisse 02/13

Gut, soweit wie die Sozialrevolutionär_innen der frühen 1970er Jahre müssen wir vielleicht gar nicht gehen. Dennoch könnte das das Motto einer zeitgenössischen Kunstszene sein, denn in Zeiten sinkender Budgets wird das Ungleichgewicht zwischen aktuellem Kunstschaffen und der „Anbetung der Asche“, wie es Gustav Mahler nannte, immer dramatischer.
Eine kurze Geschichte der Regulierung der MigrantInnen.
Das Leitbild zur „Marke Vorarlberg“ und die Einbindung von Kultur.
Im Hamburger Park Fiction hat sich die Auseinandersetzung um das Haus des Golden Pudel Club zugespitzt.
Wenn Institutionen (fast) nicht mehr bezahlen.
Drei Jahre Arbeitslosengeld zurückzahlen, obwohl du alles korrekt angegeben hast? – „Unmöglich“, ist in der Regel der erste Kommentar aus Politik und Verwaltung zu einer derartigen Geschichte. Wenn aber ein konkreter Fall in allen Details ausgefaltet wird, kommt das große Grübeln, und je vertrauter eine Person mit dem Arbeitslosenversicherungsgesetz (AlVG) ist, desto schneller kommt die Antwort: blöd gelaufen, aber korrekt...
Wie rechtsextreme Symbolik ins wanken bringen? Das Projekt Storch Heinar nutzte Humor, um das braune Modelabel Thor Steinar anzugreifen. Durch humorvolle Umformung dessen Symbolik gelang es, einiges an medialem Aufsehen zu erzeugen. Die Firma aus dem rechtsextremen Eck versuchte – erfolglos – vor Gericht gegen die Polit-Satire vor zu gehen.
Femen-Aktivistinnen sind der letzte Schrei feministischer Aktionskunst, und deren Organisatorinnen stoßen auf immer mehr Kritik, vor allem auch aus feministischer Ecke. Sie ziehen sich aus, um Politik zu machen und kritisieren gleichzeitig jene Frauen – nämlich Sexarbeiter_innen –, die sich ausziehen, um Geld zu machen.
Ein Blick auf die „Ressource Mehrsprachigkeit“ aus der Perspektive von Migrantinnen.
„Die Besetzung der hegemonialen Sprache: zum Beispiel Deutsch. Ecke um Eckchen anbeißen, langwierige langatmige lustvolle Arbeit an der Sprache der Anderen. Anthropophagisches Lernen der dominanten Sprache. Das Verzehren der dominanten Sprache als Antwort auf die Aufforderung, diese zu erlernen. Die Sprache nicht als Heimat betrachtet. Sondern heimatlos in der deutschen Sprache zu leben."
Heterolingualität als alternative Vorstellung des „Selbst“: Stimmen, Demokratie und Ethos.
Der Moment der Adressierung enthält eine gleichermaßen ontologische wie semantische Unbestimmtheit, und doch berufen wir uns fortwährend auf den Begriff der kommunikativen Übertragung, um diese Unbestimmtheit dem Blick zu entziehen. Was üblicherweise als „Brücke“ zwischen Gemeinschaften und Sprachen gedacht wird, ist tatsächlich die einführende Geste, die die Abgrenzung von Sprachgemeinschaften und Nationalsprachen erlaubt und legitimiert.