kulturrisse 01/10

Die Kap Anamur gibt es nämlich immer noch. Zuletzt hat sie 37 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gefischt. Die sind aber nicht wie damals versorgt und aufgenommen worden, sondern allesamt wieder abgeschoben. Die Besatzungsmitglieder sind verhaftet worden, und ihnen wurde der Prozess gemacht.
Das Paradox der Subjektivierung aus Ermöglichung und Zwang im Bereich der Arbeit erinnert an das Bild der Eier legenden Wollmilchsau. Renate Lorenz bezeichnet dieses Paradox als Prekarisierung und die Leistung, in diesem Paradox zu agieren, als sexuelle Arbeit.
Die uferlose Fülle an Information und das vermeintliche Chaos sintflutartiger Datenmengen schienen dabei keinen Platz mehr für eine zentrale Autorität zur Wiederherstellung der Ordnung zu lassen. Und auch wenn in jüngster Zeit einem Konzern wie Google – ob nun zum Guten oder Schlechten – eine solche ordnungsstiftende Funktion zugesprochen wird, ist es doch gerade die Suchmaschine aus Mountain View, welche die letzten Überreste einer hierarchisierten Wissensordnung hinter sich gelassen hat.
Der Text analysiert die Bedingungen der Re/Produktion von Leben und Kunst in der Gegenwart und schlägt eine Repolitisierung von Biopolitik durch Nekropolitik vor. Diese veränderte Situation zu berücksichtigen, bildet die Basis für eine Konzeptualisierung neuer Formen von Widerstand.
Die Handlung ist einfach: Eine Gruppe ArbeiterInnen besetzt eine Produktionshalle. Der nächste Schritt der Eskalation kommt, als sich die Besitzer weigern, mit ihnen in Verhandlung zu treten. Junge Anarchisten bieten Hilfe an. Arbeiter fordern von ihnen, dass sie die Besitzer zu ihnen bringen. Es kommt anschließend zum Bossnapping, und als es darum geht, diese Allianz zu festigen, bricht alles zusammen, weil die ArbeiterInnen keineswegs den Vorstellungen der anarchistischen AktivistInnen entsprechen.
Bei Betrachtung der politischen Situation in Estland fällt die Diskrepanz zwischen der ausgesprochen fragmentierten Natur der linken Bewegung und der heftigen Reaktion des Staates auf das jüngste Aufkommen einer außerparlamentarischen sozialen Bewegung auf.
Die slowenischen Massenmedien fühlen sich in nonchalanter Weise berechtigt, öffentlich xenophobische, rassistische und intolerante Ausdrücke zu verwenden.
als ich letztens die zib 2 gesehen habe, war ich baff. ingrid thurnher interviewt khg – ehemaliger finanzminister unter blau-schwarz – mittlerweile könig des lächelns. oder, wie er sich selbst bezeichnet, substitut der monarchie im seitenblickezirkus. eine rolle, die ihm gar nicht gefällt. sagt er. frau thurnher, da unterstellen sie mir etwas. lächelnd. ingrid thurnher hat keine chance. khg sieht sich als moderator. er kündigt den folgenden club 2 an, immer
Autokratische Regime neoliberaler Prägung zeichnen sich durch eine ständige Kommunikationsemphase aus, die die Ausübung tatsächlicher Machtverhältnisse in einen Nebel aus Partizipationsversprechen hüllt.
Wie wir wissen, ist Checking das, was im Moment passiert, wenn manche Länder des ehemaligen Osteuropas der EU beitreten oder wenn darüber verhandelt wird, ob neue Länder wie Kosovo, Serbien, Mazedonien, Bosnien, Albanien etc. beitreten sollen. Diese Länder werden als rückschrittlich oder nicht genug entwickelt konstruiert, wenn es um politische Werte und Emanzipation geht.
Schwarz-weiß Filmmaterial, ca. aus den 1970ern, das einen Kinosaal und auf eine Leinwand starrende Menschen zeigt, welche sich von einem mit österreichischem Akzent sprechenden Mann „Ich bin f-r-e-m-d hier“„beibringen“ lassen müssen. „Ich bin Aus-län-der.“ „Sie sind NICHT von hier. Nein, ich bin FREMD hier“, wiederholen die Stimmen. Unterrichtsmaterial für den Erwerb der deutschen Sprache? Eher „Anwerbungspolitik“ auf österreichisch.
Die Grenzsituation zwischen den beiden Koreas beschreibt zwar diesen speziellen sozialen Raum einer Übergangszone, kennzeichnet aber ebenso einen Ort der Zuspitzung von Konflikten, die das globale Geschehen dominieren. Im Speziellen wenn man davon ausgeht, dass sich Nord- und Südkorea jeweils in einer Art „Ausnahmezustand“ im Sinne Giorgio Agambens befinden und damit die Ausübung gesellschaftlicher Gewalt legitimiert wird.