Kunstbericht 2004: Jahresförderung für Kulturinitiativen seit 2002 um 57% gekürzt

<p>"Wir können die Kulturinitiativen leider nicht vertrösten, bis Kunststaatssekretär Franz Morak zu seinem angestammten Beruf zurück kehrt. Das Stück, das in Österreichs Kulturpolitik tagtäglich aufgeführt wird, erinnert bereits jetzt an ein tragisches Schauspiel!" Die IG Kultur Österreich nimmt die aktuelle Debatte zum <a href="http://www.bundeskanzleramt.at/Docs/2005/4/19/Kunstbericht.pdf">Kunstbe… 2004</a> zum Anlass, um mit nochmaligem Nachdruck darauf

"Wir können die Kulturinitiativen leider nicht vertrösten, bis Kunststaatssekretär Franz Morak zu seinem angestammten Beruf zurück kehrt. Das Stück, das in Österreichs Kulturpolitik tagtäglich aufgeführt wird, erinnert bereits jetzt an ein tragisches Schauspiel!" Die IG Kultur Österreich nimmt die aktuelle Debatte zum Kunstbericht 2004 zum Anlass, um mit nochmaligem Nachdruck darauf hinzuweisen, dass sich gerade für regionale Initiativen und Kulturzentren ein fataler Trend fortsetzt.

"Der Kunststaatssekretär berichtete in der ORF-Pressestunde von einem Geldsegen in den Regionen. Doch Franz Morak will der Öffentlichkeit Sand in die Augen streuen", zeigt sich IG Kultur-Vorsitzender Bernhard Amann verärgert. Für die unabhängige und zeitgenössische Kulturarbeit ist in allen Bundesländern das Gegenteil der Fall: Die Förderung der Jahrestätigkeit wurde seit 2002 um 57% gekürzt (2002: 454.465 Euro; 2004: 196.000 Euro). Die Unsicherheit in der Organisation und Planung von Kulturinitiativen wurde damit dramatisch verschärft.

Besonders augenfällig ist das Förderungsengagement der Bundesregierung gegenüber ÖVP-nahen Projekten. 200.000 Euro für das Festival Theaterland Steiermark sind hier nur die Spitze eines Eisbergs. "Morak betreibt eindeutig Klientelpolitik, die ihm angesichts der Skandale rund um Diagonale, Kunsthistorisches Museum und Geschenkannahmen offensichtlich den Rücken stärken soll. Den Kulturinitiativen bleibt da nur zu hoffen, dass hier so schnell wie möglich der Vorhang fällt", so Amann abschließend.

Ähnliche Artikel

Wie wirkt Fair Pay in der Praxis für Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen und Kulturvereine? Wo stehen wir interessenpolitisch mit Fair Pay aktuell, wo wollen wir hin? Und welche Orientierungshilfen und Tools gibt es für die verschiedenen Kunstsparten? Wir laden zur Präsentation des "Fair Pay Reader 2024" am 19. März um 19 Uhr mit anschließender Diskussion im Depot, Wien.
Das Kunst- und Kulturbudget des Bundes für das Jahr 2024 ist mit 668,8 Mio. Euro veranschlagt. Gegenüber 2023 (620,2 Mio.) ist das ein Plus von 48,6 Mio. Euro oder 7,8 Prozent. Große Würfe sind hier nicht zu erwarten – allerdings muss hervorgehoben werden, dass Vorgänger*innen von Staatssekretärin Mayer nicht einmal die Inflationsanpassung erkämpfen konnten. Das ist nun gelungen. Spielräume für Zukunftsinvestitionen und nachhaltige Struktursicherung der freien Szene sind im gegebenen Rahmen jedoch nicht realistisch.
Angesichts der hohen Inflation beträgt auch die empfohlene Entgelterhöhung für Kulturarbeit 2024 +9,47% gegenüber 2023. Parallel dazu gibt es – als Ergebnis unserer Mitgliederbefragung – ein Update des Schemas. Ein notwendiger Schritt, um die Unterstützung der Gewerkschaften in unserem Kampf um eine faire Förderpolitik zu stärken. Welche Änderungen das Schema 2024 im Detail enthält, was dies für die Praxis bedeutet und wie ihr Fördereinreichungen nach Fair Pay kalkuliert, beantworten wir in InfoSessions am 6. und 16. Oktober.