IG KulturGespräch: Kahlschlag statt Kulturpolitik?

Die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit ist hierzulande nicht vorüber. Als Folge der milliardenschweren staatlichen Stützung jener Akteur_innen, die die Krise verursacht haben, wird ein Sparpaket entworfen, das auf massiven Sozialabbau und die weitere Umverteilung in Richtung der Vermögenden setzt. Wieder einmal wird es vor allem jene treffen, die schon bisher immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden.

Podiumsdiskussion mit den Kultursprecher_innen der Landtagsparteien
07.09.2010, 19:00 Uhr im Spektral, Lendkai 45, 8020 Graz

MIT LIVE-ÜBERTRAGUNG VON RADIO HELSINKI AUF 92,6 MHz!

>> Bericht zum IG KulturGespräch "Kahlschlag statt Kulturpolitik?"
>> Korso, 5.10.2010
>> Falter, 15.9.2010
>> Kleine Zeitung, 9.9.2010
>> Audio File: 7 vor 7 Kulturjournal, Mittwoch, 08.09.2010 (mp3)

IG KulturGespräch am Dienstag 7.9.2010 um 19:00 Uhr im Spektral, Graz

Podiumsdiskussion mit den Kultursprecher_innen aller im Landtag vertretenen Parteien:

Ing. Sabine Jungwirth (Die Grünen)
LTAbg. Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ)
LTAbg. Mag. Christopher Drexler (ÖVP)
LTAbg. Dr.in Ilse Reinprecht (SPÖ)

Moderation: Eva Ursprung und Stefan Schmitzer (IG Kultur Steiermark)

Die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit ist hierzulande nicht vorüber. Als Folge der milliardenschweren staatlichen Stützung jener Akteur_innen, die die Krise verursacht haben, wird ein Sparpaket entworfen, das auf massiven Sozialabbau und die weitere Umverteilung in Richtung der Vermögenden setzt. Wieder einmal wird es vor allem jene treffen, die schon bisher immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden.


Auch im Kunst- und Kulturbereich sollen umfangreiche Budgetkürzungen beschlossen werden. Seitens der steirischen Landesregierung gibt es jedoch keinen Willen zu klaren Aussagen bezüglich ihres Umfangs. Im Raum schweben Einsparungen von sagenhaften 25%. Ein solches Ausmaß hätte für die Kulturarbeit natürlich katastrophale Folgen.

In 200 steirischen Kulturinitiativen sind zur Zeit mehr als 700 Personen angestellt. Bei der angedrohten Budgetkürzung müssten bis zu 40% der Beschäftigten gekündigt werden.

Anstatt die ohnehin bereits mehr als prekäre Lage der meisten Kunst- und Kulturarbeiter_innen durch weitere konzeptlose Kürzungen zu verschärfen, wäre es notwendig, das Kulturbudget endlich anzuheben - denn reduziert wurde es, trotz einer Inflationsrate von über 3%, bereits 2008 um eine Million Euro. Zum Erhalt der Arbeitsplätze ist jedoch zumindest eine Indexierung des Budgets notwendig.

Vor diesem Hintergrund wird die IG Kultur Steiermark als Interessensvertretung von 76 Kulturinitiativen gemeinsam mit den Kultursprecher_innen der im Landtag vertretenen Parteien debattieren, welche Rolle Kunst und Kultur im Angesicht der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen spielen sollen. Im Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl werden die Parteivertreter_innen ihre kulturpolitischen Vorstellungen und Vorhaben kundtun, ihre Positionen zu den kommenden Budgetkürzungen und deren verheerenden Folgen darlegen und dem Publikum Rede und Antwort stehen.

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Kulturpolitik

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